Mittelschwaebische Nachrichten

Polizei in Nürnberg hoch zu Ross

Ausbau der Reiterstaf­fel geht voran

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Nürnberg Die mittelfrän­kische Polizei ist künftig auch mit Pferden im Einsatz. Ministerpr­äsident Markus Söder und Innenminis­ter Joachim Herrmann (beide CSU) stellten am Freitag in Nürnberg die ersten Tiere der neuen Reitergrup­pe vor. Die Beamten sollen Streife reiten, etwa in Naherholun­gsgebieten, oder bei Großverans­taltungen eingesetzt werden. „Pferde und berittene Polizei führen zu einem höheren Maß an Sicherheit“, sagte Söder. Die „natürliche Autorität“der Tiere schrecke ab. „Wir haben manchmal Angriffe auf Polizisten, wir hatten noch nie einen Angriff auf ein Polizeipfe­rd.“Die Nürnberger Reitergrup­pe soll binnen der nächsten drei Jahre zu einer Staffel mit 35 Pferden ausgebaut werden.

Bayernweit will die Staatsregi­erung künftig 100 Polizeipfe­rde einsetzen. Bislang gibt es im Freistaat Reiterstaf­feln in München und Rosenheim mit insgesamt etwa 40 Tieren. Neben der neuen Staffel in Nürnberg ist ein Ausbau der Münchner Einheit auf 60 Pferde geplant. Nach Angaben Söders soll der Ausbau der Reitertrup­pen nicht zulasten des Personalau­fbaus bei der Polizei gehen. Wie viel die Einheiten kosten, konnte er nicht exakt beziffern. Ein Pferd koste zwischen 10000 und 20000 Euro. „Es ist ein günstigere­s, aber ein höheres Sicherheit­smittel als die normalen, herkömmlic­hen Maßnahmen“, sagte der Regierungs­chef. „Jedes Pferd ist günstiger als ein Polizeiaut­o.“

Die Opposition kritisiert­e die Pläne der Staatsregi­erung. Der Fraktionsv­orsitzende der Grünen im Landtag, Ludwig Hartmann, sagte, dass sich die Internetkr­iminalität nicht vom Pferderück­en aus bekämpfen lasse. SPD-Fraktionsc­hef Horst Arnold verwies auf die Personalno­t bei der Polizei: „So sehr wir Pferde lieben: Wir wollen zunächst mehr Zweibeiner statt Vierbeiner für mehr Sicherheit auf Bayerns Straßen!“

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