Mittelschwaebische Nachrichten
Lizenz zum Gassigehen
Das bringt der Hundeführerschein
Berlin Wer Auto fährt, braucht einen Führerschein. Wer einen Hund hält, der kann einen sogenannten Hundeführerschein machen, angeboten von Hundeschulen oder Tierverbänden. Der Nachweis bringt Vorteile, aber es gibt auch Dinge zu beachten. Wichtige Fragen und Antworten:
Was ist der Hundeführerschein?
Ein Zertifikat für Hundehalter. Wer die Prüfung ablegt, muss einen theoretischen und einen praktischen Teil bestehen. Im Theorie-Teil geht es um Fragen des Umgangs mit dem Hund, artgerechte Haltung, aber auch gesetzliche Vorschriften. Im Praxis-Teil beobachten die Prüfer Hund und Halter in typischen Alltagssituationen – im Café, wenn der Hund unterm Tisch liegt und der Kellner kommt, oder beim Spaziergang ohne Leine im Park, wenn eine Person etwa mit einem Rollator vorbeikommt. „Der Halter muss seinen Hund so unter Kontrolle haben, dass man ihn auch ohne Leine laufen lassen kann“, sagt Katja Krauß, Hundetrainerin und anerkannte Sachverständige. Dazu gehöre auch, dass der Hund nicht an Passanten hochspringt – auch wenn das ein Zeichen der Freude sein könne.
Wo kann man den Test machen?
Der Hundeführerschein wird von Prüfern abgenommen, die Verbänden wie dem Internationalen Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH), dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) angehören. Die Kosten variieren und liegen meist bei um die 100 Euro.
Ist der Nachweis Pflicht?
In Niedersachsen ist ein Sachkundenachweis seit 2013 Pflicht für alle, die sich einen Hund neu anschaffen. Auch dieser Nachweis wird umgangssprachlich oft Hundeführerschein genannt. Die zuständigen Behörden erkennen aber nur die Hundeführerscheine einiger Verbände an. Sachkundenachweis und der sogenannte Hundeführerschein sind also nicht dasselbe, manchmal im Endeffekt aber gleichwertig.