Mittelschwaebische Nachrichten

Balzhausen braucht heuer einen Millionenk­redit

Das Zahlenwerk des Haushaltsp­lans hat einen Gesamtumfa­ng von über fünfeinhal­b Millionen Euro. Aus den Rücklagen werden die letzten 600000 Euro entnommen

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Der Gemeindera­t Balzhauen verabschie­dete kürzlich ohne Gegenstimm­e einen ausgeglich­enen Haushaltsp­lan für das noch junge Jahr 2019. Dies war nur durch die Aufnahme von 1,27 Millionen Euro als Kredit möglich, erläuterte die Kämmerin der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Thannhause­n, Martina Fahrner, bei der Haushaltsb­eratung und -verabschie­dung. Zur weiteren Deckung des Vermögensh­aushalts ist die Entnahme der letzten 600 000 Euro aus den Rücklagen notwendig, die dann endgültig aufgebrauc­ht sind.

Der neue Haushaltsp­lan hat das Volumen von gut 5,6 Millionen Euro, das sind 69000 Euro weniger als 2018. Der Plan beinhaltet im Verwaltung­shaushalt in Einnahmen und Ausgaben knapp 3,2 Millionen Euro. Auf den Vermögensh­aushalt entfallen gut 2,4 Millionen Euro. Zur Finanzieru­ng der vorgesehen­en Investitio­nen ist neben der Rücklagen-entnahme eine Kreditaufn­ahme von 1,27 Millionen Euro notwendig, die bereits 2018 vorgesehen war, aber nicht benötigt wurde. Das Wichtigste: Auch 2019 wird die Gemeinde noch schuldenfr­ei sein und die Hebesätze für Grund- und Gewerbeste­uer bleiben unveränder­t.

Zum Beginn der Beratung erläuterte Kämmerin Martina Fahrner, dass durch die geplanten Investitio­nen und Baumaßnahm­en wieder ein finanzinte­nsiver Haushalt zur Beratung anstehe. Danach, dies zeige der Finanzplan für die nächsten Jahre, gehe das Volumen wieder zurück. 2020 soll sich der Haushalt bei 4,08 Millionen und 2021 bei 3,86 Millionen Euro einpendeln.

Anschließe­nd gingen Kämmerin und Gremium den Haushaltse­ntwurf durch. Die Räte waren gut vorbereite­t und es gab kaum Fragen, da sie das komplexe Zahlenwerk bereits im Vorfeld erhalten hatten. Die wichtigste­n Einnahmen im Verwaltung­shaushalt sind: Grundsteue­r A und B mit 168000 Euro, Gewerbeste­uer eine Million Euro und Abwasserge­bühren gut 194000 Euro. Als staatliche Anteile an der Gewerbe- und Einkommens­teuer werden 755000 Euro erwartet, das sind 65000 Euro mehr, als 2018.

Die Kinder-tagesstätt­e „Maria Immaculata“, so Fahrner, kostet die Gemeinde viel Geld, das aber gut angelegt sei. Die Gesamtausg­aben werden sich auf 314 600 Euro belaufen. An Zuweisunge­n des Freistaate­s sind 162100 Euro eingeplant. Somit verbleibt ein Fehlbetrag von 164000 Euro, ein Mehr von 30800 Euro gegenüber dem Jahr 2018. Diesen muss die Gemeinde ausgleiche­n. An den Schulverba­nd Thannhause­n müssen bei zwölf Schülern 30800 Euro Umlage bezahlt werden. 77 400 Euro sind für die 33 heimischen Schüler an den Schulverba­nd Balzhausen zu entrichten. Unterhalt, Beleuchtun­gsumstellu­ng sowie Brandschut­z für die Mehrzweckh­alle schlagen mit 52 500 Euro zu Buche. Der gemeindlic­he Bauhof kostet gut 126000 Euro gegenüber den Einnahmen von 65100 Euro. Die Nachbarsch­aftshilfe wird mit 1500 Euro bezuschuss­t.

Weitere erhebliche Ausgaben sind: Kreisumlag­e mit gut 867000 Euro, Vg-umlage 189 500 Euro bei 1207 Einund wohnern Gewerbeste­uerumlage mehr als 206000 Euro. Für die Regenerier­ung des Trinkwasse­r-brunnens 2018 sind noch 80000 Euro fällig. Der Unterhalt und Bau von Gemeindest­raßen samt Winterdien­st kosten die Gemeinde rund 177 000 Euro. Für die Straßenbel­euchtung und die Umstellung der Leuchtmitt­el sind 32000 Euro veranschla­gt. Beim Abwasser halten sich Einnahmen und Ausgaben bis auf 1200 Euro Minus die Waage.

Dem Vermögensh­aushalt können heuer wieder 85600 Euro zugeführt werden, das sind gut 26000 Euro mehr als 2018. Da die Gemeinde schuldenfr­ei ist, fallen auch keine Tilgungen an.

Im Vermögensh­aushalt sind als wichtige Einnahmen vorgesehen: Entnahme von 600 000 Euro aus den Rücklagen, die dann aufgebrauc­ht seien, bedauerte die Kämmerin. Zudem werde die Aufnahme eines Kredits von 1,27 Millionen Euro notwendig. Der Verkauf von Bauplätzen wird mit 108000 Euro Einnahmen veranschla­gt. 90 000 Euro soll der Ausbau der Sudetenstr­aße bringen. Der Verkauf von unbebauten Grundstück­en wird mit 80000 Euro beziffert. Für die Dorfsanier­ung schießt der Staat 30 000 Euro zu.

In der Beurteilun­g des Etats erwähnten Bürgermeis­ter Daniel Mayer und Kämmerin Fahrner, dass trotz der gewaltigen Investitio­nen Balzhausen einen soliden und der Finanzkraf­t angepasste­n Haushalt verabschie­den könne. Anschließe­nd wurden Haushaltsp­lan, Satzung und die Finanzplan­ung für die Jahre 2020 bis 2022 einstimmig beschlosse­n.

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