Mittelschwaebische Nachrichten
Modekette schließt
AWG löst fast jede zehnte Filiale auf – darunter auch drei in der Region
Köngen Die insolvente ModeHandelskette AWG will fast jede zehnte Filiale schließen. „Wir versuchen, hier möglichst sozial verträglich vorzugehen“, sagte AWG-Geschäftsführer Albrecht Maier. „Ganz ohne betriebsbedingte Kündigungen wird dieser Schritt aber nicht vonstattengehen können.“194 Beschäftigte der Firma, deren 290 Filialen über ganz Deutschland verteilt sind, müssen nun um ihren Job bangen. In der Region werden die Filialen in Bobingen, Königsbrunn und Nördlingen geschlossen.
Die Modekette hatte bereits im Januar einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Grund für diesen Schritt war laut Unternehmensangaben der warme Herbst und das dadurch missglückte Geschäftsjahr 2018. Die Handelskette aus Köngen im Landkreis Esslingen mit rund 2900 Mitarbeitern will sich nun sanieren. Die Löhne und Gehälter sind durch das Insolvenzgeld bis Ende April gesichert.
Die Schließung der Filialen sei Teil des Sanierungskonzepts. „Dabei haben wir festgestellt, dass mehrere Filialen negative Deckungsbeiträge erwirtschaften, also Verluste generieren“, sagte Rechtsanwalt Martin Mucha. Er steuert gemeinsam mit der Geschäftsleitung die Umstrukturierung. Derzeit verhandele AWG mit den Vermietern über die vorzeitige Beendigung von Mietverträgen.
Viele Unternehmen in der Branche hatten zuletzt zu kämpfen, auch wegen der wachsenden Onlinekonkurrenz. Erst vergangene Woche hatte die Firma hinter der Modekette Miller & Monroe Insolvenz angemeldet. Im Januar meldete sich auch der Modehersteller Gerry Weber aus Nordrhein-Westfalen zahlungsunfähig.