Mittelschwaebische Nachrichten
Nürnberg stellt traurigen Rekord auf
Der Club verliert gegen Hoffenheim und flüchtet sich in Abstiegskampf-Rhetorik
Der 1. FC Nürnberg steuert mit einer historisch miesen Ausbeute ungebremst seinem neunten Abstieg aus der Bundesliga entgegen. Die Franken verloren am Sonntag mit 1:2 bei 1899 Hoffenheim und blieben damit auch in der 19. Liga-Partie in Serie ohne Sieg. Seit Einführung der Drei-PunkteRegel im Jahr 1995 war nach 25 Spieltagen kein Bundesligist so schlecht wie der Tabellenletzte aus Nürnberg in dieser Saison.
„Wir sind sehr enttäuscht heute“, sagte Nürnbergs Torwart Christian Mathenia im TV-Sender Sky. Man sehe immer, dass „jeder mit Leidenschaft dabei ist und sein Herz auf dem Platz lässt“, sagte Mathenia und sprach von einer „bitteren Niederlage“. Es sei aber eben auch ein Fakt, dass „die Spiele weniger werden, aber wir werden nicht aufgeben“.
Vor 29015 Zuschauern in Sinsheim erzielte Andrej Kramaric (25. Minute/Handelfmeter/78.) beide Tore für das Team von Trainer Julian Nagelsmann. FCN-Kapitän Hanno Behrens (61.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Eine Woche nach dem schmerzhaften 2:3 bei Eintracht Frankfurt rückt Hoffenheim damit wieder näher an die angepeilten europäischen Ränge heran. (dpa)
Hannover 96 ist der Zweiten Liga wieder einen Schritt näher gekommen. Das turbulente Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, das wegen starken Schneefalls sogar für mehrere Minuten unterbrochen werden musste, endete für den Tabellenvorletzten am Sonntag mit einer 2:3 (0:2)-Niederlage. Nationalspieler Kai Havertz (87.) sorgte am Sonntag für den Siegtreffer für die Gäste. Der Brasilianer Jonathas (51.) und ein Eigentor von Mitchell Weiser (73.) hatten vor 33800 Zuschauern zwischenzeitlich die starke Moral der Mannschaft von Trainer Thomas Doll belohnt.
Leverkusen war durch zwei Tore von Kevin Volland (13./28.) in Führung gegangen und verschaffte sich dank des späten Siegtreffers von Havertz eine bessere Ausgangslage im Kampf um die Champions-LeaguePlätze.
Am Ende einer chaotischen Woche, die mit einem 1:5 beim direkten Konkurrenten VfB Stuttgart begann und mit einer massiven Teamschelte des eigenen Klubchefs Martin Kind weiterging („Die Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert“), reagierte Trainer Thomas Doll mit gleich fünf Änderungen in der Startformation. Dass 96 deutlich mehr Engagement und Mut zeigte als vor einer Woche, war vor allem zu Beginn der beiden Halbzeiten zu sehen. Am Ende allerdings setzte sich die technisch bessere Mannschaft durch. (dpa)