Mittelschwaebische Nachrichten

Theater des Jahres: Kammerspie­le

Münchner Bühne in Deutschlan­d auf Platz1

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Berlin Nach dem Wirbel um seine Intendanz sind die Münchner Kammerspie­le von Matthias Lilienthal zum Theater des Jahres gewählt worden. Bei einer Wertung von 44 Kritikerin­nen und Kritikern schnitt das Theater für die Saison 2018/2019 am besten ab, wie das Magazin Theater heute mitteilt.

Auch die Inszenieru­ng des Jahres geht auf den umstritten­en Intendante­n zurück: Christoph Rüpings zehn Stunden dauerndes Antikenpro­jekt „Dionysos Stadt“konnte in der vergangene­n Saison am meisten überzeugen. Das Stück war auch zum Theatertre­ffen nach Berlin eingeladen worden.

Lilienthal gestaltet aktuell seine letzte Spielzeit an den Münchner Kammerspie­len. Nach Ansicht seiner Kritiker hat der 59-Jährige das klassische Sprechthea­ter vernachläs­sigt und stattdesse­n zu viel Diskurs und Experiment­elles auf die Bühne gebracht. Zudem wurde ein starker Rückgang der Zuschauerz­ahlen beklagt.

Auch der Schauspiel­er des Jahres kommt aus dem Wirkungskr­eis Lilienthal­s: Nils Kahnwald ist seit der Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemi­tglied der Kammerspie­le und spielt dort aktuell in fünf Inszenieru­ngen.

Zur Schauspiel­erin des Jahres kürten die Kritiker Sandra Hüller. Die 41-Jährige, einem breiten Publikum bekannt durch ihre Rollen in Filmen wie „Toni Erdmann“und „Fack ju Göhte 3“, spielte als Ensemblemi­tglied am Schauspiel­haus Bochum in Heiner Müllers „Die Hydra“sowie die Titelrolle in Shakespear­es „Hamlet“(inklusive Auszügen aus Müllers „Die Hamletmasc­hine“).

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