Mittelschwaebische Nachrichten
Einjähriges steht bevor: So läuft’s in der Disco „Puls“
Die Diskothek am Günzburger Autohof hat im Herbst „Geburtstag“. Wie zufrieden sind Betreiber, Vermieter und Polizei?
Günzburg Im August vergangenen Jahres hatte unsere Zeitung darüber berichtet, dass Günzburg eine neue Disco bekommt. Im Herbst, genauer gesagt am 26. Oktober, feiert „Puls“nun ersten „Geburtstag“. Doch wie läuft es dort, wie kommt die Diskothek bei den Gästen an?
Einer der beiden Geschäftsführer, Volker Meyer-Hertäg, ist sehr zufrieden: „Es war bislang ein super erstes Jahr“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir liegen weit über den geplanten Besucherzahlen und das sogar im Sommer.“Die Räume sind auf maximal 2000 Besucher ausgelegt, im Schnitt seien es 1500 und im Durchlauf an einem Abend mehr als 2000. Konkreter wird er nicht. Das Konzept, nur samstags und vor Feiertagen zu öffnen, habe sich bewährt, zusätzlich gibt es einmal im Monat einen „We love Friday“, es wird also regelmäßig auch freitags Programm geboten. Im nächsten Jahr werde es sicher einige Überraschungen und bekannte Leute geben, die auftreten oder auflegen, aber keine ausgeweiteten Öffnungszeiten.
Und wie sieht es beim Personal aus? Schließlich tut sich ja auch diese Branche nicht leicht, Mitarbeiter zu finden. „Wir hatten da Glück, alle Planstellen sind besetzt“, sagt Meyer-Hertäg. Es gebe einen festen Personalstamm. Und wenn doch mal jemand geht, sei es kein Problem, Nachrücker zu finden. „Wir bekommen immer noch fünf Bewerbungen pro Woche.“Der Altersschnitt des Publikums liege zwischen 22 und 25 Jahren, und die Gäste kämen vorwiegend aus dem Landkreis, aber auch aus der Region Augsburg, Ulm, Dillingen, Lauingen und Heidenheim. Die Lage an der Autobahn sei ideal für all die, die etwas weiter weg wohnen. Mit der Disco in Lauingen komme man sich übrigens wegen der unterschiedlichen Konzepte und mit der in Ichenhausen wegen deren Schwerpunkt auf dem Freitag nicht allzu sehr in die Quere. Die Lounges in der eigenen Diskothek seien weitgehend ausgebucht, und die Umgestaltung des ehemaligen Stadls in der Vorgängerdisco habe sich gelohnt: Der neue Bereich mit Black Music komme sehr gut an. „Wir hätten keine bessere Entscheidung treffen können“, sagt Meyer-Hertäg.
„Puls“taucht zwar immer mal wieder im Polizeibericht auf, weil jemand aneinandergeraten ist, aber das sei nicht ganz zu vermeiden, wenn viele Menschen aufeinandertreffen. „Wir haben einen guten Sicherheitsdienst und gute Türsteher, die haben es im Griff.“Mit Drogen gebe es keine Probleme, dafür sorgten schon die Taschenkontrollen am Eingang. Und die Zusammenarbeit mit der Polizei sei gut. Diese selbst erklärt, dass es im Umfeld durchaus den ein oder anderen Einsatz gebe, meist wegen Problemen, die durch Alkohol- und Drogenkonsum entstehen. Aber das liege an den Leuten selbst und sei nicht der Disco anzulasten. Generell sei die räumliche Lage nicht einfach, wenn sich Besucher im Umfeld weiter mit Alkohol eindecken und dann Schwierigkeiten machen, was sich aber auch noch im Rahmen halte. Der Sicherheitsdienst der Diskothek habe anfangs vielleicht nicht so funktioniert, wie es sein sollte, aber inzwischen klappe das gut.
Beim benachbarten Autohof sind inzwischen eigene Wachleute beauftragt worden, sagt Despina Laskari. Zuvor habe es zu oft Probleme mit Leuen gegeben, die betrunken aus der Disco kamen, die sich hier weiter eindecken wollten und nicht akzeptierten, dass sie auf dem Gelände keinen Alkohol trinken dürfen. Auch Mitarbeiter seien angegangen worden. „Aber so sind die jungen Leute heute leider“, das habe nichts mit der Diskothek an sich zu tun.
Wie „Puls“angelaufen ist, gefällt auch dem Vermieter, Martin Hallama. „Es war ein sehr gutes Jahr bislang, die Disco hat sich gut etabliert.“Es gebe keine größeren Probleme, und die Anlaufschwierigkeiten in puncto Sicherheit hätten sich erledigt, damals sei das Team noch nicht so aufeinander eingespielt gewesen.
Hallama ist auch froh, dass ein anderes Objekt ganz in der Nähe inzwischen vermietet ist: Seit Kurzem ist der ehemalige Burgerladen am Autohof wieder belebt, ein vietnamesisches Restaurant ist eingezogen. Er hatte zwar versucht, eine Kette wie Kentucky Fried Chicken für den Standort zu begeistern, aber die hätten so strenge Auflagen an die Räumlichkeiten, damit alles überall gleich aussieht, dass daraus nichts geworden sei. Nun wird eben vietnamesisch gekocht im Quán Phuong Map, dem größten Restaurant seiner Art in der Umgebung, heißt es auf der Internetseite. Mehr als 600 Quadratmeter ist es groß und biete nicht nur eine große Essensauswahl, sondern auch einen VIP-Bereich mit Karaoke und einem Partyservice.