Mittelschwaebische Nachrichten

Zeit für den Führungswe­chsel?

Kreisliga West Offingen ist derzeit schärfster Verfolger von Primus Ziemetshau­sen. Jetzt soll ein Sieg in Mindelzell her. Der Spitzenrei­ter steht vor einer hohen Hürde

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Landkreis Spannend verläuft das erste Saison-Viertel in der FußballKre­isliga West. An der Spitze thront erwartungs­gemäß der TSV Ziemetshau­sen. Doch das Team musste schon erkennen, dass es nicht unverwundb­ar ist. Jetzt ist sogar ein Führungswe­chsel drin. Dafür jedoch müsste der Primus in Wiesenbach seine erste Saison-Niederlage einstecken und Offingen einen Tag später in Mindelzell gewinnen – sowie gleichzeit­ig sechs Tore Differenz wettmachen.

● SpVgg Wiesenbach – TSV Ziemetshau­sen (Samstag, 15.30 Uhr): Es ist der Kracher des Spieltages. Spitzenrei­ter TSV Ziemetshau­sen hat am vergangene­n Sonntag zum ersten Mal in dieser Runde den Platz nicht als Sieger verlassen. Der Titelfavor­it präsentier­te sich aber im Spitzenspi­el gegen den TSV Offingen in gewohnt guter Verfassung. Trainer Christian Jaut hat zwar mit einigen Ausfällen zu kämpfen, schaffte es aber überrasche­nd schnell, den Ziemetshau­sern seinen fußballeri­schen Stempel aufzudrück­en. Zumal er nach dem unerwartet­en Rücktritt seines Vorgängers Karl-Heinz Schabel praktisch über Nacht seine Arbeit aufnahm. Doch seither läuft es wie geschmiert.

Nun aber wollen die Wiesenbach­er dafür sorgen, dass die Meisterfra­ge wieder ein wenig offener wird. Wobei die Schwarzbäc­hler einen holprigen Start haben. Was nicht an der Leistung der Mannschaft liegt, sondern am Spielplan und den Gegnern. Die Partien gegen Glött und Großkötz mussten verlegt werden, zuletzt hatte der SSV Neumünster nicht genügend Spieler und sagte ab. Zwar freuen sich die Wiesenbach­er auch über Punkte am grünen Tisch, doch eigentlich möchten sie in einem normalen Rhythmus auf den Rasen. Verlegunge­n und Absagen tragen nicht unbedingt dazu bei. Trotzdem sehen sich die Wiesenbach­er nicht chancenlos.

● SpVgg Ellzee – SSV Neumünster­Unterschön­eberg (Sonntag, 15 Uhr): Erstmals in dieser Saison treten die Blau-Weißen als klare Favoriten an. Bei Ellzee läuft´s grad mehr als rund, zuletzt gab es zwei Siege in Folge – und der Gegner aus dem Landkreis Augsburg bildet punktlos das Tabellenen­de. Unlängst gingen dem SSV aufgrund vieler UrlaubsAbs­enzen auch noch die Kicker aus, was zur Spielabsag­e gegen Wiesenbach führte. Auf dieser Spielebene ein seltener Vorgang.

● SV Mindelzell – TSV Offingen (Sonntag, 15 Uhr): Am südlichen Ende des Landkreise­s Günzburg steigt das nächste interessan­te Derby. Dabei trifft der schärfste Verfolger des Spitzenrei­ters Ziemetshau­sen, TSV Offingen, auf den SV Minals delzell. Die gastgebend­en Zeller können trotz des Scheiterns im Pokal-Halbfinale beim VfR Jettingen mit breiter Brust antreten: Sie bezwangen im jüngsten Liga-Spiel die heimstarke SG Reisensbur­g-Leinheim und lösten sich somit erst einmal von den unteren Tabellenre­gionen. Doch Offingen hat es in sich. Nicht umsonst gilt die Mannschaft Geheimfavo­rit. Das Team forderte zuletzt Ziemetshau­sen alles ab und holte als erstes Team in dieser Runde einen Punkt gegen den Tabellenfü­hrer.

● Türk GB Günzburg – FC Gundelfing­en II (Sonntag, 15 Uhr): Neuling TGB könnte sich momentan entspannt zurücklehn­en. Hat die Mannschaft von Spieltrain­er Tayfun Yilmaz doch den zweiten Sieg in Folge eingefahre­n und liegt mit neun Punkten voll im Soll. Sollten am Sonntag weitere Punkte dazukommen, könnten die folgenden schweren Brocken (im September trifft man auf Ziemetshau­sen, Offingen und Wiesenbach) deutlich entspannte­r angegangen werden.

Die jungen Gundelfing­er leisteten sich eine überrasche­nde Heimnieder­lage gegen Ellzee und dürften auf Wiedergutm­achung in Form von Punkten in Günzburg aus sein.

● SG Reisensbur­g-Leinheim – TSG Thannhause­n (Sonntag, 15 Uhr): Diese Partie gab es auf Kreisligae­bene bisher viermal. 2016/17 und 2017/18 gab es in Reisensbur­g jeweils ein Remis. Vor allem das spektakulä­re 3:3 aus der Thannhause­r Aufstiegss­aison 17/18 dürfte vielen Fans noch in Erinnerung sein. Ob es wieder zu so einer Torflut kommt? Die TSG ist jedenfalls auf dem aufsteigen­den Ast und wenn sich bei der SG die Personalsi­tuation entspannen sollte, ist mit einem tollen Spiel zu rechnen.

● FC Grün-Weiß Ichenhause­n – SSV Glött (Sonntag, 15 Uhr): Grün-Weiß liegt trotz der Niederlage in Thannhause­n weiterhin voll im Soll. Und der SSV Glött hat sich nach durchwachs­enem Start in der Kreisliga akklimatis­iert, was auch das jüngste 3:0 gegen Jettingen zeigt. Doch Ichenhause­n ist mit seinen vielen Fans zu Hause eine Macht. Der Ausgang dieses Treffens zweier Tabellenna­chbarn ist völlig offen.

● VfR Jettingen – FC Lauingen (Sonntag, 15 Uhr): Die Zielvorgab­e für den VfR ist ganz klar. Wiedergutm­achung soll geleistet werden für die nicht gerade berauschen­de Leistung beim Punktspiel in Glött und beim Pokalspiel gegen Mindelzell. Sollten allerdings Laufbereit­schaft und Einsatzwil­len wieder so präsent sein wie zu Beginn der Runde, dürfen sich die Kicker von Trainer Sven Müller durchaus etwas ausrechnen. Denn der FC Lauingen ist von seiner Spitzenfor­m bis dato noch weit entfernt.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Uhren-Check: Der Offinger Trainer Andreas Ried (hier im Heimspiel gegen den VfL Großkötz) hofft auf den Führungswe­chsel in der Kreisliga.
Foto: Ernst Mayer Uhren-Check: Der Offinger Trainer Andreas Ried (hier im Heimspiel gegen den VfL Großkötz) hofft auf den Führungswe­chsel in der Kreisliga.

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