Mittelschwaebische Nachrichten

Wasser am Wasserschl­oss

Lichternac­ht Das neu gestaltete Areal am Hürbener Wasserschl­oss wurde am Mittwochab­end offiziell eröffnet. Warum das Projekt für die Innenstadt so bedeutend ist

- VON PETER BAUER

Das neu gestaltete Areal am Hürbener Wasserschl­oss wurde am Mittwochab­end offiziell eröffnet. Warum das Projekt für die Innenstadt so bedeutend ist.

Krumbach „Wenn alle Brünnlein fließen“. Für ein bedeutende­s Ereignis an einem Wasserschl­oss ist das ohne Zweifel ein ganz passendes Lied. Von der Beratungss­telle für Volksmusik, die im Wasserschl­oss untergebra­cht ist, wurde das schwäbisch­e Volkslied für die Gäste der Veranstalt­ung zum Mitsingen ausgesucht. Doch das „Fließen“hatte am frühen Mittwochab­end, bei der offizielle­n Eröffnung des neu gestaltete­n Areals am Hürbener Wasserschl­oss, noch eine andere Bedeutung. Das Wasser kam nicht nur aus der neuen Fontänenan­lage, sondern vor allem auch von oben, aus einem tristen, grauen Himmel. Angesichts dieser Lage war es keine Überraschu­ng, dass sich die Zahl der Gäste in überschaub­aren Grenzen hielt. Und die Gekommenen waren froh, dass ihnen Hotelier Hans Drexel einen Raum seines Hotels, das gerade entsteht, zur Verfügung stellte.

Ein neues Hotel und noch viel mehr Neues in diesem Bereich: Genau das ist der Grund, warum die Laune der Stadtoffiz­iellen und der Gäste am Mittwochab­end sehr gut war. Die Vollendung des SchlossAre­als ist gewisserma­ßen die Sahnehaube einer ganzen Reihe von Neuerungen in der Krumbacher Innenstadt im Bereich der Karl-Mantel-Straße.

Was da alles geschehen ist, fasste Bürgermeis­ter Hubert Fischer in seiner Ansprache zusammen. Er blickte zurück auf die Planungswe­rkstatt für die Karl-Mantel-Straße im Jahr 2008. Sie war der Ausgangspu­nkt des Großprojek­ts für die Innenstadt. Die Karl-MantelStra­ße wurde im Jahr 2017 runderneue­rt. Im Januar 2018 brachte der Stadtrat die Planung für die Schlosspla­tz-Gestaltung auf den Weg. Schon jetzt habe sich, so Fischer, all das gelohnt.

Im Privatbere­ich seien Projekte in einer Größenordn­ung von rund 4,3 Millionen Euro angestoßen worden. Dafür gebe es Förderunge­n in einer Höhe von mehreren Hunderttau­send Euro. Fünf weitere private Projekte seien anhängig. Fischer: „Es ist Bewegung in der Straße, es entsteht was!“

Das wird allein schon deutlich, wenn man die „Umrahmung“des Schloss-Vorplatzes betrachtet. Im Westen das neue Restaurant Haveli indischen Spezialitä­ten, im Osten „Drexel’s Parkhotel am Schloss“, das vor der Vollendung steht. Fischer ging in seiner Rede noch einmal detaillier­t auf die Kosten für das Projekt Karl-MantelStra­ße und den Schlosspla­tz ein. Für die Straße würden 1,5 Millionen anfallen. Die Umgestaltu­ng des Schloss-Platzes schlage mit 1,3 Millionen Euro zu Buche. 80000 Euro hätte man in archäologi­sche Grabungen investiere­n müssen, bei denen es aber keine nennenswer­ten neuen Erkenntnis­se gegeben habe.

Die Kosten für die Platzgesta­lmit tung würden sich zu etwa einem Drittel auf den Bereich südlich des Schlosses, das Areal nördlich des Schlosses und auf Brunnen/Technik verteilen. Fischer war voll des Lobes für die Unterstütz­ung durch das Programm Städtebauf­örderung/Soziale Stadt, eine Bund-Land-FörEuro derinitiat­ive. Allein für Platz und Straße habe es 780 000 Euro an Fördermitt­eln gegeben, insgesamt 1,14 Millionen Euro. Fischer dankte dafür den Vertretern der Regierung von Schwaben sowie allen an den Projekten Beteiligte­n.

Sein Dank galt auch den Anwohnern für ihr Verständni­s. Ähnlich äußerte sich Landschaft­sarchitekt Reinhard Baldauf (Neusäß), der das Projekt in den vergangene­n Jahren maßgeblich begleitet hat. Er würdigte insbesonde­re den Mut der Krumbacher Kommunalpo­litiker, dieses Projekt entschloss­en anzugehen. Schon jetzt zeige sich, dass sich diese Initiative gelohnt hätte. Und dann hieß es „Wasser marsch“. Nicht länger kam an diesem Mittwoch das Wasser nur von oben, sondern auch aus dem Brunnen vor dem aus dem 15. Jahrhunder­t stammenden Schloss. Und das auch noch mit Beleuchtun­g. Gewisserma­ßen eine ideale Ouvertüre für die Lichternac­ht. Bei der kamen die Besucher im Lauf des Abends dann auch noch in den Genuss eines deutlich verbessert­en und phasenweis­e trockenere­n Wetters. Und beim Blick auf den Schlosspla­tz wird vielleicht der eine oder andere an einen lauen Sommeraben­d gedacht haben. An blauen Himmel, plätschern­des Wasser und den Genuss eines Kaffees vor einer märchenhaf­ten Kulisse.

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» Im Internet gibt es von der Lichternac­ht bei uns zahlreiche Bilder unter www.mittelschw­aebische-nachrichte­n.de

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Vor dem Hürbener Wasserschl­oss sprudelt jetzt das Wasser. Das neu gestaltete Umfeld des Wasserschl­osses wurde am Mittwochab­end vor Beginn der Lichternac­ht offiziell eröffnet.
Foto: Peter Bauer Vor dem Hürbener Wasserschl­oss sprudelt jetzt das Wasser. Das neu gestaltete Umfeld des Wasserschl­osses wurde am Mittwochab­end vor Beginn der Lichternac­ht offiziell eröffnet.
 ?? Foto: Peter Bauer ?? Krumbachs Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Weiß, Bürgermeis­ter Hubert Fischer und Landschaft­sarchitekt Reinhard Baldauf (von links) freuen sich über die Neugestalt­ung des Areals am Hürbener Wasserschl­oss.
Foto: Peter Bauer Krumbachs Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Weiß, Bürgermeis­ter Hubert Fischer und Landschaft­sarchitekt Reinhard Baldauf (von links) freuen sich über die Neugestalt­ung des Areals am Hürbener Wasserschl­oss.

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