Mittelschwaebische Nachrichten
Die Bayern
Das Statistische Jahrbuch zeichnet ein detailliertes Bild der Menschen im Freistaat. Wie viel sie verdienen, wann sie heiraten, wie alt sie werden und wie viele Bajuwaren auf ihr Gewicht achten sollten
München Das sind doch gute Nachrichten: Der Bayer lebt länger als der Durchschnittsdeutsche. Laut dem Statistischen Jahrbuch für Bayern, das Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München vorstellte, lag die Lebenserwartung für 2017 geborene Jungen bei 79,1 Jahren. Im Bundesdurchschnitt sind es 78,6 Jahre. Bei den Frauen ist der Unterschied geringer. 2017 geborene Mädchen haben eine Lebenserwartung von 83,6 Jahren. Deutschlandweit sind es 83,5. Ob es an der klaren Luft der Alpen oder einer dem Bayern eigenen Ur-Gemütlichkeit liegt oder doch einfach dem Zufall geschuldet ist – wer weiß das schon? Tatsächlich verwundert es sogar ein bisschen, dass die Bayern so alt werden – schließlich ist etwa jeder Zweite übergewichtig. Schweinebraten und Weißwürste hinterlassen eben ihre Spuren ...
Jedes Jahr liefert das Statistische Jahrbuch einen Überblick über das Leben in Bayern. Rund 165 000 Daten, mehr als 530 Tabellen und Schaubilder auf fast 670 Seiten beleuchten das Leben im Freistaat. Verwendet werden dafür die jeweils aktuellsten Daten, die zur Verfügung stehen. Die müssen nicht unbedingt aus dem vergangenen Jahr stammen, sondern können auch älter sein. Aus vielen kleinen Steinchen setzt sich so ein Mosaik zusammen, ein Schaubild, das den Bayern als Ganzes zeigt. Wer im Jahrbuch blättert, der erfährt, wie viel die Menschen verdienen, welche Schulbildung sie haben, wie alt sie werden, wann sie heiraten oder dass sie für Lebensmittel immer mehr Geld ausgeben müssen.
Und man erfährt, dass es immer mehr Bayern gibt. Ende 2018 lebten mehr als 13 Millionen Menschen im Freistaat. „Auch für 2019 zeichnet sich bereits ab, dass die Bevölkerung weiter wächst“, sagte Innenminister Herrmann. Das Wachstum liegt auch an einer hohen Geburtenrate. 2018 wurden rund 127600 Babys geboren. Zum Vergleich: 2011 waren es nur etwa 103700. Hinzu kommt: Im vergangenen Jahr zogen rund 86000 mehr Menschen nach Bayern, als den Freistaat verließen. „Die Menschen bleiben in Bayern gerne. Wer einmal da ist, will so schnell nicht wieder weg“, meint Innenminister Herrmann.
Geht das so weiter? Die Statistiker sagen: Ja. Im Jahr 2037 sollen 13,5 Millionen Menschen im Freistaat leben. Dass es so viele hierher zieht ist ja auch nachvollziehbar. Schließlich lebt man in Bayern ein bisschen länger.