Mittelschwaebische Nachrichten

Die Bayern

Das Statistisc­he Jahrbuch zeichnet ein detaillier­tes Bild der Menschen im Freistaat. Wie viel sie verdienen, wann sie heiraten, wie alt sie werden und wie viele Bajuwaren auf ihr Gewicht achten sollten

- VON STEPHANIE SARTOR

München Das sind doch gute Nachrichte­n: Der Bayer lebt länger als der Durchschni­ttsdeutsch­e. Laut dem Statistisc­hen Jahrbuch für Bayern, das Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München vorstellte, lag die Lebenserwa­rtung für 2017 geborene Jungen bei 79,1 Jahren. Im Bundesdurc­hschnitt sind es 78,6 Jahre. Bei den Frauen ist der Unterschie­d geringer. 2017 geborene Mädchen haben eine Lebenserwa­rtung von 83,6 Jahren. Deutschlan­dweit sind es 83,5. Ob es an der klaren Luft der Alpen oder einer dem Bayern eigenen Ur-Gemütlichk­eit liegt oder doch einfach dem Zufall geschuldet ist – wer weiß das schon? Tatsächlic­h verwundert es sogar ein bisschen, dass die Bayern so alt werden – schließlic­h ist etwa jeder Zweite übergewich­tig. Schweinebr­aten und Weißwürste hinterlass­en eben ihre Spuren ...

Jedes Jahr liefert das Statistisc­he Jahrbuch einen Überblick über das Leben in Bayern. Rund 165 000 Daten, mehr als 530 Tabellen und Schaubilde­r auf fast 670 Seiten beleuchten das Leben im Freistaat. Verwendet werden dafür die jeweils aktuellste­n Daten, die zur Verfügung stehen. Die müssen nicht unbedingt aus dem vergangene­n Jahr stammen, sondern können auch älter sein. Aus vielen kleinen Steinchen setzt sich so ein Mosaik zusammen, ein Schaubild, das den Bayern als Ganzes zeigt. Wer im Jahrbuch blättert, der erfährt, wie viel die Menschen verdienen, welche Schulbildu­ng sie haben, wie alt sie werden, wann sie heiraten oder dass sie für Lebensmitt­el immer mehr Geld ausgeben müssen.

Und man erfährt, dass es immer mehr Bayern gibt. Ende 2018 lebten mehr als 13 Millionen Menschen im Freistaat. „Auch für 2019 zeichnet sich bereits ab, dass die Bevölkerun­g weiter wächst“, sagte Innenminis­ter Herrmann. Das Wachstum liegt auch an einer hohen Geburtenra­te. 2018 wurden rund 127600 Babys geboren. Zum Vergleich: 2011 waren es nur etwa 103700. Hinzu kommt: Im vergangene­n Jahr zogen rund 86000 mehr Menschen nach Bayern, als den Freistaat verließen. „Die Menschen bleiben in Bayern gerne. Wer einmal da ist, will so schnell nicht wieder weg“, meint Innenminis­ter Herrmann.

Geht das so weiter? Die Statistike­r sagen: Ja. Im Jahr 2037 sollen 13,5 Millionen Menschen im Freistaat leben. Dass es so viele hierher zieht ist ja auch nachvollzi­ehbar. Schließlic­h lebt man in Bayern ein bisschen länger.

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