Mittelschwaebische Nachrichten
Wie im Märchen
Ski Abfahrer Dreßen feiert in Kanada ein bemerkenswertes Comeback
Wenn das bei den Kickern passiert wäre. Dann wären Experten im Fernseh-Studio gesessen und hätten trotz des vor ihnen stehenden Phrasenschweins doziert: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Eben nicht nur. Das können auch Skifahrer wie Thomas Dreßen am Samstag in Kanada. Der schneidige Bursche aus Garmisch-Partenkirchen raste in Lake Louise schneller als alle anderen Konkurrenten ins Tal. Das Resultat ist zwar bemerkenswert, aber ein Sieg im Ski-Weltcup genügt üblicherweise nicht, um auf dieser Seite zu landen. Doch die Geschichte
zu diesem Rennen klingt wie ein Märchen. Exakt vor einem Jahr war Dreßen in Beaver Creek verunglückt. Nach einem Fahrfehler war der Abfahrer in den Fangnetzen gelandet. Bei der Übertragung im Fernsehen war zu hören, wie der Sportler vor
Schmerzen schrie. Am rechten Knie war nichts mehr so wie vorher: Meniskus, Knorpel, Kreuzbänder waren kaputt. Oder, wie der Bayer im O-Ton Süd den Zustand seines Knies auf den Punkt brachte: „Ich sage es, wie es ist, im A …“
Der Kitzbühel-Sieger von 2018 kämpfte sich nach der Operation wieder auf die Piste. Im ersten Rennen nach dem brutalen Sturz landete Dreßen gleich ganz oben auf dem Stockerl und setzte sich einen Cowboy-Hut auf. Mehr zur Schussfahrt des mit drei Weltcup-Siegen nun erfolgreichsten deutschen Abfahrers aller Zeiten lesen Sie im
Dort stehen auch die Geschichten, die der Fußball an diesem Wochenende schrieb.