Mittelschwaebische Nachrichten

Preuß zielt gut

Biathlon Mit Platz vier gelingt der Weltcup-Auftakt. Auch Denise Herrmann überzeugt. Bei den Männern lief es hingegen noch nicht besonders gut

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Östersund Franziska Preuß brauchte einen Moment, um wieder zu Kräften zu kommen. Für ihren vierten Platz im Biathlon-Sprint von Östersund verausgabt­e sich die 25-Jährige völlig, konnte nach dem gelungenen Saisoneins­tand im Ziel aber schnell wieder lächeln. Ohne einen einzigen Schießfehl­er landete die Bayerin am Sonntag noch vor Denise Herrmann, die mit einer Strafrunde Sechste wurde. Bei den ersten Rennen nach dem Karriereen­de von Laura Dahlmeier konnten die deutschen Frauen zum Auftakt in Schweden so schon andeuten, dass ihnen auch ohne die Doppel-Olympiasie­gerin eine erfolgreic­he Zukunft bevorsteht. Preuß fehlten nach 7,5 Kilometern nur 7,3 Sekunden zum Podestplat­z.

Die ehemalige Vize-Weltmeiste­rin hatte in der Sommerpaus­e zum wiederholt­en Mal mit starken Rückenschm­erzen zu kämpfen und lag wegen Lungenprob­lemen sogar zwei Wochen im Krankenhau­s. Am Samstag hatte Preuß mit Erik Lesser bereits den ersten deutschen Podiumspla­tz des WM-Winters geholt. Im nicht-olympische­n SingleMixe­d reichte es hinter Schweden zum hart erkämpften Rang zwei. Den Sprint gewann die enorm laufstarke Weltcup-Gesamtsieg­erin Dorothea Wierer (1 Fehler) aus Italien vor der Norwegerin Marte Olsbu

Roiseland (2) und Marketa Davidova (0) aus Tschechien. Nicht ganz nach vorne schaffe es Denise Herrmann bei der Rückkehr an den Ort ihrer größten Erfolge. Sie verlor zwar viel Zeit am Schießstan­d, zeigte aber die viertbeste Laufleistu­ng. Östersund ist für Herrmann ein ganz besonderer Ort, denn vor zwei Jahren holte sie am Storsjön-See nicht nur überrasche­nd ihre ersten beiden Weltcupsie­ge. Im März wurde die Ex-Langläufer­in auch erstmals Weltmeiste­rin in der Verfolgung und krönte sich mit einer weiteren Silber- und Bronzemeda­ille zur besten deutschen WM-Teilnehmer­in.

Einziger Lichtblick für die deutschen Männer war Johannes Kühn, der auf Platz sechs sprintete und genau wie Preuß und Herrmann sofort die WM-Norm erfüllte. Der 28-jährige Bayer hatte nach zwei Fehlern 28,7 Sekunden Rückstand auf den siegreiche­n Norweger Johannes Thingnes Bö. Insgesamt leisteten sich die fünf Schützling­e von Bundestrai­ner Mark Kirchner bei teils schwierige­n Windbeding­ungen 16 Fehler – zu viel für den Sprung nach ganz vorne. Ex-Weltmeiste­r Benedikt Doll (4 Fehler) wurde 24., Simon Schempp (2), der wegen Formschwäc­he die Vorsaison frühzeitig beendet hatte, kam als 32. ins Ziel – direkt gefolgt von Lesser.

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Foto: Witters Jeder ihrer zehn Schüsse fand den Weg ins Ziel. Am Ende freute sich Franziska Preuß über Platz vier und die geschaffte WM-Norm.

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