Mittelschwaebische Nachrichten
Keiner ist schuldlos
Tipp des Tages Das ZDF zeigt das TV–Drama „Winterherz“mit Bezug zu Augsburg
Ein 17-Jähriger wird in einer kalten Winternacht auf einer Landstraße überfahren. Der Fahrer macht sich auf und davon, der Jugendliche stirbt an inneren Verletzungen. Die Folgen des Ganzen zeigt der Film „Winterherz Tod in einer kalten Nacht“. Das ZDF strahlt ihn am Montag (2. Dezember, 20.15 Uhr) aus.
Es schneit, als der junge Finn (Jeremias Meyer) betrunken von einer Disco-Party nach Hause laufen will und wenig später vor ein Auto torkelt und überfahren wird. Weil er unverletzt aussieht, setzt ihn der Unfallfahrer, Maxim Vollert (Franz Pätzold), an einer Bushaltestelle aus – einzig aus dem Grund, weil er leicht betrunken ist und um seinen Job als angehender Richter in Augsburg fürchtet. Seiner Frau Sylvie (Laura de Boer) verbietet er, die Polizei zu rufen. Dann ist zu sehen, wie
Sylvie am Grab von Finn steht. Keiner ist in diesem Drama wirklich ohne Schuld, und alle wissen das. Es geht ums Taktieren und um mehrere schlechte Gewissen, um Verantwortung und um Verdrängung eines Unfalls, dessen Folgen einfach nicht zu verdrängen sind. Vieles steht im Raum: Mike hätte seinen kleinen Bruder Finn nicht alleine lassen dürfen. Er hat zudem dessen letzten Anruf nicht angenommen, weil er mit einer Frau im Bett war. Er ermittelt auf eigene Faust. Etwas mutet an, dass er mit Sylvie ins Bett geht und schließlich – von Rachegefühlen getrieben – sogar Lynchjustiz begehen und Gleiches mit Gleichem vergelten will. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Susanne Schneider („Alles Verbrecher - Eiskalte Liebe“) und wurde von Regisseur Johannes Fabrick („Du bist nicht allein“) inszeniert.