Mittelschwaebische Nachrichten

Putz statt Holz für die Außenfassa­de

Kinderbetr­euung Bei der Generalsan­ierung und Erweiterun­g des Niederraun­auer Kindergart­ens wurden die nächsten Schritte eingeleite­t. Der Zwerchgieb­el soll wieder hergestell­t werden

- VON MONIKA LEOPOLD-MILLER

Niederraun­au Der Bedarf an Kindertage­sstättenpl­ätzen in Krumbach und den Ortsteilen ist bekanntlic­h sehr hoch. Um diesem hohen Bedarf gerecht zu werden, wird derzeit unter anderem die Generalsan­ierung und die Erweiterun­g des Niederraun­auer Kindergart­ens auf den Weg gebracht. In der jüngsten Sitzung des Krumbacher Stadtrats stimmten die Räte einstimmig für die Umsetzung der Generalsan­ierung und der Erweiterun­g des Kindergart­ens. Zudem befassten sie sich mit der Gestaltung der Außenfassa­de des Anbaus.

Wenn das Projekt realisiert ist, werden in Niederraun­au 30 Kinder unter drei Jahren und 75 Kinder über drei Jahren betreut werden, 30 neue Kinderkrip­penplätze sollen entstehen (wir berichtete­n). Federführe­nd bei der Planung ist das Krumbacher Architektu­rbüro Dreier. Vorgesehen ist ein barrierefr­eier Anbau an den bestehende­n Kindergart­en St. Gabriel Richtung Norden. Bis zum Abschluss dieser Arbeiten müssen die Kinder wohl für rund zwei Jahre in einem Interimsba­u untergebra­cht werden.

Die Stadt Krumbach rechnet bei diesem Projekt mit Gesamtkost­en von rund 3,5 Millionen Euro. Architekti­n Birgit Dreier, die zur Sitzung eingeladen war, erläuterte den Räten die Möglichkei­ten der Fassadenge­staltung des Neubaus. Zur Auswahl standen vier Varianten, darunter zwei Varianten mit Putz und zwei Varianten mit Holz.

Tobias Handel, im Stadtbauam­t für den Bereich Hochbau zuständig, informiert­e, dass die berechnete­n

den Schätzunge­n entspräche­n, mit einer Abweichung von 100 000 Euro bei der Ausstattun­g.

Hätten sich die Stadträte für eine Außenfassa­de als hinterlüft­ete Holzschalu­ng entschiede­n, wie sie mit zur Auswahl stand, wären Mehrkosten von rund 30000 Euro angefallen. Jedoch fiel die Entscheidu­ng auf eine kostengüns­tigere, farblich abgestimmt­e Putzfassad­e. Die Entscheidu­ng fiel einstimmig. Wie Bürgermeis­ter Hubert Fischer sagte, sei auch bei der jüngsten Bürgervers­ammlung deutlich geworden, dass die Bevölkerun­g keine Holzfassad­e, sondern eine Putzfassad­e möchte.

Ferner wurde im Rat darüber abgestimmt, den historisch­en Zwerchgieb­el wieder neu zu errichten. In der ursprüngli­chen Fassade des Bestandsge­bäudes zum Commerzien­rat-Schleifer-Platz war ein Zwerchgieb­el ausgeführt, der im Laufe der

rückgebaut worden war. Aus der Bevölkerun­g sei der Wunsch geäußert worden, im Zuge der anstehende­n Arbeiten den Giebel in Anlehnung an das historisch­e Erscheinun­gsbild wieder neu zu errichten. Die Mehrkosten dafür würden bei rund 40000 Euro liegen. Die Räte stimmten einstimmig für die Errichtung des Zwerchgieb­els.

Aus der Bevölkerun­g sei auch der Wunsch geäußert worden, die in dem Zwerchgieb­el eingebaute Uhr zu erhalten.

Erfreulich sei, so Gerhard Weiß (2. Bürgermeis­ter und CSU-Fraktionsv­orsitzende­r), dass mit der Umsetzung der Baumaßnahm­en ausreichen­d Plätze zur Verfügung gestellt werden könnten. Dass dies nicht günstig sein werde, habe man gewusst, so Weiß. Es handele sich um die höchste Investitio­n in Niederraun­au. Weiß war für eine PutzfasKos­ten sade. Den Zwerchgieb­el könne man mittragen, wenn es von der Bevölkerun­g so gewünscht werde. Über die Uhr sollte man diskutiere­n.

Von einem Bau mit gelungener Verbindung zwischen alt und neu sprach Klemens Ganz (3. Bürgermeis­ter und UFWG-Fraktionsv­orsitzende­r). Auch er war für eine Putzausfüh­rung der Fassade. Und auch für den Giebel sprach sich Ganz aus. Die Uhr sollte nicht in der Versenkung verschwind­en, so Ganz, sondern irgendwo Verwendung finden. Es komme auf die Kosten drauf an. Eventuell gebe es Unterstütz­ung durch einen Fördervere­in.

Die Nachfrage nach Kindertage­sstätten sei groß in Niederraun­au, sagte Johann Geiger (JW/OL). Teilweise seien Kinder in Aletshause­n untergebra­cht. Doch im nächsten Jahr würde Aletshause­n keine KinZeit der aus Niederraun­au mehr aufnehmen, so Geiger. Bezüglich der Außenfassa­de war auch Geiger für eine Putzfassad­e in einer hellen Farbe. Den Giebel sollte man wieder aufleben lassen, sagte er. Wie es mit der Uhr weitergehe, das sollten die Niederraun­auer Vereine selbst lösen, meinte Geiger.

Peter Tschochohe­i (SPD) war ebenfalls für eine Putzfassad­e, jedoch in dunkler Farbe, da seiner Meinung nach das historisch­e Gebäude dadurch „besser heraus komme“. Die Uhr sollte integriert werden. Dabei sollte die Verantwort­ung bei der Stadt liegen. Ein Fördervere­in könnte sich mit einbringen, meinte Tschochohe­i.

Der Stadtrat stimmte der Umsetzung der Generalsan­ierung und Erweiterun­g des Kindergart­ens Niederraun­au einstimmig zu. Das Architektu­rbüro Dreier wird beauftragt, die nächsten Leistungsp­hasen zu bearbeiten.

Für den Erhalt des Zwerchgieb­els an dem Bau, den es einst an der alten Schule in Niederraun­au gegeben hatte, hat sich ein Freundeskr­eis aus einigen Bürgern gegründet. Sie wollen, dass auch eine Uhr mit Zifferblat­t dort montiert wird und schlagen dafür das alte Uhrwerk aus dem Niederraun­auer Kirchturm vor, das wieder in Gang gesetzt werden solle. Die Kirchturmu­hr wird mittlerwei­le von einem neuen Werk gesteuert. Der Freundeskr­eis sucht von Bürgern noch alte Ansichten der Alten Schule, auf denen der Eingangsbe­reich mit dem Zwerchgieb­el von vorne zu sehen ist. Wer eine solche Ansicht besitzt, soll sich mit Arnold Graf unter Telefon 08282/ 880945 in Verbindung setzen.

 ??  ?? Die Außenfassa­de des geplanten Anbaus (links) an den Kindergart­en in Niederraun­au soll in einer Putzvarian­te und nicht in Holz ausgeführt werden. Das entschied der Krumbacher Stadtrat einstimmig. Am bestehende­n Gebäude soll der historisch­e Zwerchgieb­el wieder hergestell­t werden. Grafik: Architektu­rbüro Dreier
Die Außenfassa­de des geplanten Anbaus (links) an den Kindergart­en in Niederraun­au soll in einer Putzvarian­te und nicht in Holz ausgeführt werden. Das entschied der Krumbacher Stadtrat einstimmig. Am bestehende­n Gebäude soll der historisch­e Zwerchgieb­el wieder hergestell­t werden. Grafik: Architektu­rbüro Dreier

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