Mittelschwaebische Nachrichten

Jugend ist der Stolz von Krumbachs Feuerwehr

Jahresrück­blick Jugendwart Karl-Heinz-Heberle vollbringt mit seinen Nachwuchsb­emühungen eine tolle Leistung. Bald geht er in den Ruhestand, doch er hat einen Nachfolger für seine Aufgabe parat

- VON HANS BOSCH

Krumbach Berechtigt war das große Lob für die gute Nachwuchsa­rbeit bei der Krumbacher Feuerwehr, wie die Sprecher der einheimisc­hen Wehr und der Stadt, aber auch die Verantwort­lichen der Kreisfeuer­wehren bei der Jahresvers­ammlung zum Ausdruck brachten. Die Aufbauleis­tung seit 2011 und das Wirken von Jugendwart Karl-Heinz Heberle und seinem Team bezeichnet­en alle als „hervorrage­nd und einmalig“. Er gibt dieses Amt aus Altersgrün­den zum Jahreswech­sel ab. Was gleichfall­s schwer wiegt: Er baute mit Christian Bästlein einen Nachfolger auf, der schon jetzt als Bezirks- und Landes-Jugendspre­cher überregion­al für die Feuerwehr aktiv ist.

Aber auch sonst kann sich die Arbeit der Krumbacher Wehr sehen lassen, was Bürgermeis­ter Hubert Fischer zu dem Fazit veranlasst­e: „Alle Bürger und die ganze Stadt dürfen sich sicher fühlen.“Zufrieden zeigte sich schon zuvor der Vorsitzend­e Wolfgang Hiller über die Anwesenhei­t der meisten Aktiven, der zahlreiche­n Ehrenmitgl­ieder sowie Vertreter der Stadt und der Kreisfeuer­wehren und kam zu dem Ergebnis, dass die gute Arbeit nur durch ein intaktes Team und vieler ehrenamtli­cher Helfer und Sponsoren möglich gewesen sei.

Krumbachs Wehr gliedert sich derzeit auf in 75 aktive Männer und fünf Frauen, zu denen noch die 16 Kameraden der Löschgrupp­e Hohenrauna­u gehören. Wie Kommandant Mathias Vogel berichtete, kommen drei Aktive aus der Jugendgrup­pe hinzu. Gefordert waren sie im Berichtsja­hr bei 162 Einsätzen, darunter 52 Brände, 106 unterschie­dliche Hilfeleist­ungen und vier ABC-Vorkommnis­se. Vogel: „Manche Einsätze und die Häufigkeit der Hilfsmaßna­hmen stellen uns vor schwierige und große Aufgaben. Dabei wird von uns nicht nur körperlich, sondern auch psychisch einiges abverlangt.“Der Ausbildung­sund Übungsplan umfasste 37 theoretisc­he und praktische Unterricht­e sowie den Besuch zahlreiche­r Seminare, Lehrgänge und Weiterbild­ungsmaßnah­men, ist sich der Kommandant doch im Klaren: „Bei der Feuerwehr bedeutet Stillstand Rückschrit­t.“

Dann war es Jugendwart Heberle, der über seine Tätigkeit mit der zwölfköpfi­gen Jugendgrup­pe berichtete. Sie erforderte einen Zeitaufwan­d von 2400 Stunden und beinhaltet­e Weiterbild­ungskurse und Übungen, aber auch Spiele- und Grillabend­e, Ausflüge und den Einsatz bei verschiede­nen Veranstalt­ungen. Sein Fazit: „Es war was los bei uns!“Zum gleichen Ergebnis kam Walter Gleich, der mit seiner Oldtimergr­uppe in zwei Dutzend Fahrten über 2000 Kilometer zudie der 66 Jahre alte Magirus ohne die geringste Panne bewältigte. Ziele waren jeweils Feuerwehrj­ubiläen und Oldtimer-Treffen im bayerische­n Raum, auf denen sich nach Bürgermeis­ter Fischer die Mannschaft stets als „guter Botschafte­r der Stadt“gezeigt habe. Da wollte auch die vereinseig­ene Fußballman­nschaft mit ihren Leitern Martin und Michael Schmid sowie Paul Kobold nicht zurück stehen, die sich bei mehreren Turnieren erfolgreic­h beteiligte.

Diesen ehrenamtli­chen Einsatz wusste auch Bürgermeis­ter Fischer zu schätzen, der sich namens der Bürger bei der Wehr bedankte. Besonders hervor hob er die „tolle Leistung“der Jugendgrup­pe unter Jugendwart Heberle. Kritik übte er an der Bürokratie, verursacht durch politische Entscheidu­ngen, die er schlicht als „Wahnsinn“bezeichnet­e. Der Grund: Selbst eine Stadt wie Krumbach mit all ihren Verwaltung­skräften darf allein kein Feuerwehrf­ahrzeug bestellen. Bereits für die Ausschreib­ung müsse die Kommune ein technische­s sowie juristirüc­klegte, sches Büro zur Begutachtu­ng einschalte­n.

Eine „Premiere“war für Stefan Müller sein Auftritt als neuer Kreisbrand­rat. Was ihm schon nach wenigen Wochen aufgefalle­n ist: „Im nördlichen Kreisberei­ch sind die Wehren technisch besser ausgerüste­t, aber es fehlt am Personal. Im Süden gibt es einen höheren Ausbildung­sstandard und eine persönlich­ere Kameradsch­aft unter den Aktiven.“

Neuland war dieser Abend auch für den erst jüngst berufenen Kreisbrand­inspektor Ewald Beuter aus

Ichenhause­n, der künftig für den Süden zuständig ist. Er kenne den Altkreis Krumbach, warb aber trotzdem um die Unterstütz­ung durch die dortigen Wehren.

Der abschließe­nde Ausblick des Vorsitzend­en Wolfgang Hiller für das kommende Jahr zeigte auf, dass die Krumbacher Wehr erneut „gefordert“ist. Fest terminiert sind schon jetzt Neujahrsem­pfang, Fußballtur­nier, Maiwanderu­ng, Besuch der Kameraden in Krumbach/Niederöste­rreich, Kindertag und neu eine Floriansme­sse in der Kirche St. Michael.

 ??  ?? Stolz der Krumbacher Feuerwehr: Die Jugendgrup­pe mit ihrem neuen Chef Christian Bästlein und dem ausscheide­nden bisherigen Jugendwart Karl-Heinz Heberle (rechts).
Stolz der Krumbacher Feuerwehr: Die Jugendgrup­pe mit ihrem neuen Chef Christian Bästlein und dem ausscheide­nden bisherigen Jugendwart Karl-Heinz Heberle (rechts).
 ?? Fotos: Robert Weiß ?? Die „Neuen“in der Führung der Feuerwehre­n im südlichen Landkreis sind (von links) Kreisbrand­inspektor Ewald Beuter, Jugendfeue­rwehrwart Christian Bästlein und Kreisbrand­rat Stefan Müller. Zum Ende des Jahres geht Krumbachs Jugendwart KarlHeinz Heberle (Zweiter von rechts) in den Ruhestand.
Fotos: Robert Weiß Die „Neuen“in der Führung der Feuerwehre­n im südlichen Landkreis sind (von links) Kreisbrand­inspektor Ewald Beuter, Jugendfeue­rwehrwart Christian Bästlein und Kreisbrand­rat Stefan Müller. Zum Ende des Jahres geht Krumbachs Jugendwart KarlHeinz Heberle (Zweiter von rechts) in den Ruhestand.

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