Mittelschwaebische Nachrichten

Terrakotta-Kunst in vielfältig­er Form

Ausstellun­g Warum Wolfgang Klein für seine Figuren nur westfälisc­hen Ton verwendet

- VON HANS BOSCH

Krumbach Dem Namen gerecht werdend klein – aber fein, präsentier­t der Ellzeer Terracotta-Künstler Wolfgang Klein einen kleinen Teil seiner Werke in der Schalterha­lle der Krumbacher Sparkasse und dies bis Anfang Januar. Es handelt sich um teilweise großformat­ige Figuren, Sitzhocker, Schmuckpla­stiken und eine naturfarbi­ge Krippe, die in der Adventszei­t einen besonderen Akzent setzt. Alle Ausstellun­gsstücke sind Unikate aus westfälisc­hem Ton, wenngleich in unterschie­dlicher Farbe gebrannt.

Bewusst hatte der Künstler, der auch im südlichen Landkreis wie in Balzhausen und Mindelzell einiges zu bieten hat (wir berichtete­n), nur wenige seiner Freunde zur Vernissage eingeladen. Schaustück­e seiner Werke sind das ganze Jahr über in seinem Hausgarten, der früheren Ellzeer Schule, zu besichtige­n. Er will mit dieser Ausstellun­g jetzt aber doch etwas mehr an die Öffentlich­keit treten, da er sich nach seiner Pensionier­ung als Lehrer noch mehr seinem Hobby widmen will.

Dieses Motiv bewertete auch der stellvertr­etende Sparkassen­direktor Uwe Leikert positiv, besitze doch die Terrakotta-Kunst einen prähistori­schen Hintergrun­d. Wichtig war für ihn ebenso, dass es sich bei den Ausstellun­gsstücken um „Gebrauchsg­üter und hochwertig­e Kunst“handle, die sowohl als Deko in Wohnungen wie als Schmuck von Park- und Gartenanla­gen Verwendung finden könne. Das sei für die Sparkasse der Grund gewesen, Wolfgang Klein den Schalterra­um zur Verfügung zu stellen. Leikert: „Wir tun das nicht oft, aber diese Stücke leuchten heraus, denn sie sind etwas Besonderes.“Der Künstler dankte für dieses Lob und das Entgegenko­mmen, sein künstleris­ches Schaffen mit Ton, dem er zeitlebens treu geblieben sei, einem größeren Publikum zeigen zu können. Interessan­t, was Klein über dieses Material aufzeigte. Danach bearbeitet er ausschließ­lich einen Ton, den es nur im Westerwald gibt. Die im Schwäbisch­en vorkommend­e Bodenart sei nämlich lediglich für die Ziegelindu­strie tauglich. Die Westfälisc­he dagegen wird beim Brennen viel härter und sogar absolut wetterund frostbestä­ndig. Der Grund: Ton aus unserem Raum wurde vor Jahrtausen­den vom Wind angeweht und enthält Staub, Blattwerk und Insektente­ile. Das Material aus dem Westerwald dagegen schwemmte das Wasser an, es senkte sich ab und ist viel reiner, da die Fremdteile oben liegen blieben.

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Foto: Hans Bosch Klein aber fein ist die Ausstellun­g, in der Terrakotta-Künstler Wolfgang Klein aus Ellzee (zweiter von rechts) einige seiner Werke in der Krumbacher Schalterha­lle zeigt.

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