Mittelschwaebische Nachrichten
Kögel plant weiteres Werk
Trailerhersteller fährt aber Kurzarbeit
Burtenbach Die Konjunktureintrübung hat den Trailerhersteller Kögel aus Burtenbach im Landkreis Günzburg früh erwischt. Zehn Prozent der Produktion laufen derzeit im Schnitt mit Kurzarbeit. Die 150 Leiharbeiter, die im Rekordjahr 2018 beschäftigt waren, gibt es nicht mehr. Und Weihnachtsgeld erhalten die Beschäftigten auch nicht, was allerdings nichts mit der aktuellen Geschäftslage zu tun hat. Denn der Verzicht gehört zu einer Vereinbarung, die die IG Metall mit dem mittelständischen Unternehmen abgeschlossen hat. Im Gegenzug wurde die Standortsicherung für die kommenden sieben Jahre garantiert.
Der Kögel-Hauptsitz in Burtenbach ist mit mehr als 700 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Günzburg. Und die schwäbische Produktionsstätte soll, wenn es nach der Geschäftsleitung geht, noch gestärkt werden. Vor wenigen Tagen erläuterten die Verantwortlichen in einer Betriebsversammlung ihre Absicht, ein weiteres Werk bauen zu wollen. Hergestellt würden dort Auflieger mit festen Aufbauten (Koffer- und Kühlkoffertrailer etwa für den Transport elektronischer Geräte und von Lebensmitteln). Ob der Plan auch verwirklicht werden kann, ist im Augenblick noch nicht absehbar.
In Burtenbach ist die Verkehrssituation – das Werk ist eingeengt von Straßen – nicht die günstigste. Und Flächen fehlen für eine ausreichende Vergrößerung. Verhandlungen zumeist mit Landwirten gestalten sich schwierig. Bereits jetzt nimmt die reine Kögel-Produktionsfläche 4,7 Hektar ein – und das ist nur ein gutes Zehntel des gesamten Betriebsgeländes. Bis zu 150 weitere Arbeitsplätze versprechen die Firmenmanager im Zusammenhang mit dem neuen, hochautomatisierten Werk. Sollte die Firmenerweiterung in Burtenbach nicht oder nur mit Verzögerung möglich sein, wird in die tschechische Produktionsstätte Chocen investiert. Dort sei eine Ausweitung kein Problem.