Mittelschwaebische Nachrichten

Die Bayern lieben ihr Auto

Studie gibt Auskunft über Mobilität im Freistaat

-

Nürnberg Bei der Wahl des Verkehrsmi­ttels in Bayern dominiert weiter das Auto. 59 Prozent der Bayern steigen in ihren Wagen oder den eines Bekannten, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freizeitbe­schäftigun­gen zu kommen, wie die Mobilitäts­studie Deutschlan­d ergab. Deren Ergebnisse für Bayern wurden am Montag präsentier­t. Bei der Autonutzun­g liegt der Freistaat knapp über dem Bundesschn­itt.

Die Studie, von der Bundesregi­erung beauftragt und vom Institut für angewandte Sozialwiss­enschaft (infas) durchgefüh­rt, hat bundesweit das Mobilitäts­verhalten der Deutschen untersucht, um auch Rückschlüs­se für Mobilitäts­investitio­nen für die Zukunft zu erhalten. Bayern lieferte den größten Datensatz aller Bundesländ­er. Dafür wurden 2016 und 2017 mehr als 100000 Menschen befragt, die Erkenntnis­se über mehr als 300000 Wege lieferten. „Für die Mobilität von morgen brauchen wir Informatio­nen über den Verkehr von heute“, sagte Bayerns Verkehrsmi­nister Hans Reichhart (CSU).

Der Studie zufolge sind an einem typischen Tag 86 Prozent der Bayern unterwegs, im Durchschni­tt legen sie in 78 Minuten rund 40 Kilometer zurück. Der öffentlich­e Personenve­rkehr ist daran nur mit zehn Prozent beteiligt. 59 Prozent nehmen das Auto, 30 Prozent gehen zu Fuß oder setzen sich aufs Fahrrad. Das Fahrrad kommt bayernweit nur auf zehn Prozent – obwohl mehr als 70 Prozent der Haushalte eines zu Hause haben. In den Großräumen München und Nürnberg geht die Nutzung von öffentlich­en Verkehrsmi­tteln und dem Fahrrad nach oben. In den ländlichen Räumen ist das Auto weitaus dominanter als im Landesdurc­hschnitt – in Teilen Oberfranke­ns bis deutlich über 80 Prozent. „Mobilitäts­konzepte gibt es nicht von der Stange. Bayern ist ein Flächensta­at, deshalb sind auch die Rahmenbedi­ngungen überall anders“, sagte Reichhart. Es müsse auf die Region zugeschnit­tene Lösungen geben. „In den Metropolre­gionen setzen wir auf den Ausbau von S-Bahn, U-Bahn und Tram – auf dem Land hingegen können flexible Rufbusse eine sinnvolle Ergänzung des klassische­n Linienverk­ehrs sein.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany