Mittelschwaebische Nachrichten

Autos bekommen zu viel Raum

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger-allgemeine.de

Die Pille, die Autofahrer in einigen Städten wohl werden schlucken müssen, ist bitter. Wenn Kommunen mehr Geld für Bewohnerpa­rkausweise kassieren dürfen, dann werden das viele – sicher nicht alle – auch machen. Und der Autofahrer, der Abend für Abend auf der Suche nach einem Parkplatz genervt im Kreis fährt, der wird sich ordentlich ärgern.

Aber vielleicht ist es ja genau so eine Pille, die wir brauchen. Ein Medikament, das uns von der AutoAbhäng­igkeit kuriert und den ein oder anderen dazu bewegt, mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zu fahren oder, wenn es ganz ohne Auto eben nicht geht, Carsharing zu versuchen.

Denn es ist ja so: Es gibt in Bayern immer mehr Autos. Alleine zwischen 2011 und 2017 verzeichne­ten die Statistike­r ein Plus von mehr als elf Prozent. Wo sollen die alle parken? Der Platz ist ja nicht mehr geworden. Dafür die Luft schlechter. Beispiel München: Im vergangene­n Jahr wurden dort die dritthöchs­ten Stickoxidw­erte Deutschlan­ds gemessen.

Wenn Umweltschü­tzer bemängeln, dass Autos zu viel Raum gegeben wird, dann haben sie damit recht. Und deswegen gibt es auch so viele kreative Überlegung­en, wie man Menschen dazu bewegen kann, auf ein Auto zu verzichten. Die einen experiment­ieren gedanklich mit Gondeln, andere mit einer Magnetschw­ebebahn – und wieder andere setzen an einer besonders empfindlic­hen Stelle an: am Geldbeutel. Entweder, indem der Nahverkehr billiger wird – oder eben das Parken teurer.

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