Mittelschwaebische Nachrichten
Raunauer B-Jugend ohne Chance
Erlangen überrollt die Nachwuchshandballer im Spitzenduell
Krumbach Völlig chancenlos und auch in der Höhe verdient hat die Niederraunauer B-Jugend ihr Heimspiel der Bayernliga gegen den HC Erlangen mit 20:42 (9:17) verloren. Dabei hatten sich die Schützlinge von Stephan Hofmeister nach den guten Auftritten der vergangenen Wochen schon kleine Chancen ausgerechnet, zumal auch Gabriel Scholz wieder dabei war und viele Zuschauer ins Krumbacher Schulzentrum gekommen waren.
Der HC ist seit Jahrzehnten Aushängeschild des bayerischen Jugendhandballes. Früher als an anderen Standorten werden die Spieler dort an die nächsthöhere Altersklasse herangeführt. Gerade aus dieser B-Jugend spielen schon sehr viele Spieler in der A-Jugend-Bundesliga. Noch nie war die Erlanger Ausnahme-B-Jugend mit ihren vielen Auswahlspielern in dieser Runde in Bestbesetzung angetreten. Eigens für den ehrgeizigen Niederraunauer Nachwuchs änderten sie das.
Von Beginn an war der körperliche Klassenunterschied sichtbar. Die Mittelfranken gewannen hinten wie vorne praktisch alle Zweikämpfe. Das führt zwangsläufig zu einem Debakel. Den Raunauer Jungs gelang erst in der 5. Minute der erste Treffer zum 1:3 durch Gabriel Scholz. An der HC-Deckung prallten die braven TSV-Bemühungen oftmals chancenlos ab. Gnadenlos zog der Mittelfranken-Express durch das Schulzentrum. Einfache gewonnene Eins-gegen-Eins-Aktionen waren die Basis für ein 3:10. Wenigstens blieben die Niederraunauer noch im Spielsystem, scheiterten im Angriff aber immer wieder am überragenden Erlanger Keeper. Der Abstand wurde größer und größer. Völlig leistungsgerecht wechselte die Mannschaften bei einem 9:17-Halbzeitstand. Das Spiel war längst entschieden.
Anstatt nun die Chance zu nutzen, gegen ein Ausnahmeteam zu zeigen, was mit maximalem Einsatz eines Underdogs möglich ist, steckten die Raunauer Jungs den Kopf in den Hallenboden. Einzelaktionen, bei denen die handballerische Überlegenheit des Gastes noch besser zur Geltung kam, führten von Gegenstoßtor zu Gegenstoßtor. 11:23 in der 30. Minute, 14:23 in der 40. und 20:42 zum Abpfiff dokumentierten den Verlust mannschaftlicher Geschlossenheit. Ganz am Ende konnten die Fans doch noch einmal jubeln, als der trainingsfleißige Ersatzspieler Nico Kubasta mit dem Schlusspfiff noch einen Siebenmeter verwandeln konnte. Zufrieden durfte auch Torwart Tizian Mayer sein, der in der Schlussphase einige freie Würfe der Gäste parierte.
Für die Niederraunauer Talente ist es nun wichtig, den Kopf wieder hochzubekommen. Nur Erlangen ist außer Reichweite, das Ziel, Zweiter oder Dritter zu werden, bleibt bestehen. Vieles erinnerte Coach Hofmeister an die ersten Auftritte des Nachbarvereines VfL Günzburg in der Jugend-Bundesliga. Geschadet haben diese Packungen zur Entwicklung überhaupt nicht. Niederlagen können starkmachen, wenn man daraus die richtigen Schlüsse zieht.
TSV Niederraunau Lohner, Eheim, Mayer; Buchberger, Kubasta (1), Hofmeister, Dyatlov (3), Horn, Scholz (3), More (5), Schmidt (6), Rampp, Heisch (2), Kremm