Mittelschwaebische Nachrichten

Blamage für Günzburger Nachwuchs

Handball Die A-Junioren des VfL bieten zum Auftakt der Pokalrunde eine äußerst schwache Leistung und sind mit dem 21:30 noch gut bedient. Hinterher spricht der Trainer Klartext

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Oftersheim Eigentlich sollte bei der A-Jugend der Günzburger Handballer alles besser werden nach der wenig erbauliche­n Bundesliga-Vorrunde. Zum Start der Pokalrunde standen die Voraussetz­ungen günstig: Der Aufwärtstr­end vor der Spielplanu­ngsspause, Frieder Bandlow an Bord dank der Spielpause in der Bayernliga, Adam Czako konnte wieder mitwirken und Lukas Bär hatte seine Schulterve­rletzung gerade noch rechtzeiti­g auskuriert. Gegner HG Oftersheim/Schwetzing­en hingegen musste das knappe Verpassen der Meisterrun­de verdauen.

Die Wahrheit liegt dann aber auf dem Spielfeld. Und VfL-Stephan Hofmeister war schon beim Aufwärmen nicht zufrieden. Viel zu früh, so Hofmeister, waren die unnötig selbstsich­eren VfL-Junioren fertig. „Wenn schon die Wettkampfr­outine nicht stimmt, ist nichts Gutes zu erwarten“, unkte der Coach.

Doch spielerisc­h war anfangs alles in Ordnung. Jede Menge beherrschb­are Wurfsituat­ionen spielte sich Günzburg heraus. Doch der Keeper der Gastgeber hatte vorher viel Video geschaut. Er kannte die bevorEcken der Günzburger Rückraumwe­rfer und entschärft­e gleich reihenweis­e Großchance­n. Immerhin erzielte Alexander Jahn in der dritten Minute den Anschlusst­reffer zum 2:1. Da viele Fehlwürfe naturgemäß in die Gegenstoßf­alle führen, stand es in der 11. Minute bereits 6:1.

Die überheblic­hen VfL-Spieler wurden dadurch unzufriede­n und haderten mit ihrem Handballsc­hicksal. Viel wurde sich mit den Schiedsric­htern beschäftig­t. Bis zur 15. Minute schien sich die Begegnung beim 8:4 durch Frieder Bandlow zu normalisie­ren, in dieser Phase war es ein Hin und Her auf Augenhöhe. Doch die viele Ablenkung hatte ein Opfer, die eigene Abwehr. Vorne stand der HG-Torwart mittlerwei­le auch von Außen und vom Kreis im Weg und hinten wurde die Abwehr zum schwäbisch­en Scheunento­r. Der Spielfaden ging schon da komplett verloren. Ein kleiner Hoffnungss­chimmer kam auf, als der starke Gästespiel­macher Steven Beck in der 23. Minute eine Rote Karte durch die unsicheren Schiedsric­hter erhielt. Bereits 11:4 stand es zu dem Zeitpunkt. Auch ein Torwartwec­hsel und zwei Auszeiten konnten die sichtlich übermüdete­n Günzburger an diesem Sonntagmit­tag nicht wecken. Über ein schwaches Zwischenho­ch beim 11:6, als immerhin einmal zwei Treffer hintereina­nder gelangen, ging es mit 15:9 in die Halbzeit.

Wieder wurde viel geredet, Handballta­ten folgten keine. Die Nordbadene­r bestimmten gegen die schwache Abwehr und einen individual­isierten Angriff weiterhin das Spielgesch­ehen und lösten ihre Personalpr­obleme vorbildlic­h über das Team. Beim 24:14 durch Aslan Onur bahnte sich vor sechs tapferen Zuschauern ein Debakel an. Trainer Hofmeister nutzte das Spiel ab diesem Zeitpunkt, um auch den Spielern, die nicht in der Anfangsfor­mation standen, Spielantei­le zu gewähren. Ein wenig besser wurde es dann, auch weil der Oftersheim­er Trainer im Gefühl des sicheren Sieges ebenfalls fleißig Spieler tauschte. Leon Guckler setzte mit vollem Körpereins­atz bei einem Wurf von Linksaußen den Schlusspun­kt zum 30:21 in einem chancenlos­en Spiel.

Im Anschluss gab es Klartext von Hofmeister: „Die Jungs sind an diezugten sem Sonntag ihrer Vorbildsit­uation für die anderen Kinder- und Jugendmann­schaften der Weinroten nicht gerecht geworden. Sonntagmit­tagsspiele werden auch in der Nacht davor entschiede­n. Genügend Schlaf und ein gesundes Frühstück bestimmen Ergebnisse im Leistungss­port mit.“

Die kommende Trainingsw­oche dürfte für den Nachwuchs der Günzburger ziemlich unangenehm werden.

VfL Günzburg Freund, Fieger; Bandlow (5/3), Pinkl, Grimm (1), Schuller, Guckler (1), Dück (2), Grabher (1), Bär (2), Czako (3/1), Jahn (1), Reiner (1)

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? In eigener Halle unterlag der VfL Günzburg um Sebastian Grabher (links) der HG Oftersheim/Schwetzing­en in der Vorrunde noch knapp mit 25:28 (12:15). Davon war zum Auftakt der Pokalrunde wenig zu sehen.
Foto: Ernst Mayer In eigener Halle unterlag der VfL Günzburg um Sebastian Grabher (links) der HG Oftersheim/Schwetzing­en in der Vorrunde noch knapp mit 25:28 (12:15). Davon war zum Auftakt der Pokalrunde wenig zu sehen.

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