Mittelschwaebische Nachrichten

Die Leseratten werden weniger

Bildung Deutschlan­ds Kinder lernen besser als in vielen anderen Ländern. Trotzdem ist die Bildungsmi­nisterin nicht zufrieden mit der gestern vorgestell­ten Pisa-Studie

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Wie gut klappt das eigentlich mit dem Lernen in deutschen Schulen? Oder mit dem Rechnen? Sind wir besser als andere Länder oder etwa schlechter? Diese Fragen versuchen Fachleute zu beantworte­n.

Regelmäßig testen sie daher Schülerinn­en und Schüler in Lesen, Mathe und Naturwisse­nschaften. Das wird Pisa-Studie genannt und ist inzwischen berühmt. Denn die Studie gilt als eine Art Zeugnis für die Bildung. Wenn die Noten dann nicht so toll sind, gibt es oft reichlich Aufregung.

Deutschlan­d ist eines von 79 Ländern in denen gemessen wird. Tausende Schülerinn­en und Schüler im Alter von 15 Jahren nehmen dafür an Tests teil. Aber was ist denn nun diesmal dabei herausgeko­mmen? Tatsächlic­h schnitt Deutschlan­d etwas besser ab als die meisten anderen Länder. Im Vergleich zu früheren Tests aber verschlech­terte sich die Leistung.

Die deutsche Bildungsmi­nisterin ist deshalb unzufriede­n. „Mittelmaß kann nicht unser Anspruch sein“, sagte sie am Dienstag. Ein anderer Politiker sagte aber, im Vergleich stehe Deutschlan­d trotzdem gut da. Besonders genau haben sich die Forscherin­nen und Forscher diesmal das Lesen angeschaut. Dabei schnitten Mädchen viel besser ab als Jungen. Das ist auch in anderen Ländern so. In Mathe sind die Jungen vorne. In Naturwisse­nschaften sind die Leistungen in Deutschlan­d gleich.

Gefragt wurde zudem nach dem Spaß am Lesen. Dabei wurde klar: Leseratten, die sehr gern in Bücher gucken, werden in Deutschlan­d weniger. Jeder Zweite sagte: Ich lese nur, wenn ich lesen muss.

Übrigens: Am besten schnitten bei der aktuellen Pisa-Studie die Kinder in den Ländern China und Singapur ab.

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