Mittelschwaebische Nachrichten
In Raunau wird die Schnitzertradition gepflegt
Ausstellung Zum dritten Mal präsentieren die Schnitzer in der Ecce-Homo-Kapelle ihre Werke
Niederraunau Dass in der Ecce-Homo-Kapelle in Niederraunau zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren eine Krippenausstellung stattfinden kann, zeugt von einer langjährigen Schnitzertradition in Niederund Hohenraunau. Oft wurde dieses Kunsthandwerk über Generationen weitervererbt. Früher beschränkte es sich bei vielen in der Landwirtschaft Tätigen auf ein Hobby während der Wintermonate.
Dabei sahen oft die Kinder oder Enkel beim Schnitzen zu und begannen dann selbst mit dem Ausprobieren. Was solche Vorbilder auslösen können, sehen wir zum Beispiel bei Hubert Müller, der inzwischen auch den ganzen Sommer über immer wieder Zeit zum Schnitzen findet. Er hat für die Kapelle in Hohenraunau die Krippe geschnitzt und gestiftet. In der Ausstellung ist heuer sein Prachtstück zu sehen, eine über drei Quadratmeter große Krippe mit verschiedenen biblischen Szenen. Heidi Landsperger beherrscht neben dem Schnitzen auch noch die Kunst, Figuren prachtvoll einzukleiden. Dazu fertigt sie aus wertvollen alten Stoffen nicht nur fantasievolle Bekleidung, sondern auch noch allerlei Accessoires für die Figuren wie Kopfbedeckungen, Taschen, Schuhe und Schmuck. Bei so viel Kunstfertigkeit wundert es nicht, dass sie nebenher auch noch die Vorsitzende der Abteilung
„Krippenfreunde“im Krumbacher Heimatverein ist. Auch von ihr wird einiges Neues zu sehen sein wie von Adolf Brandner, einem „Spätberufenen“, dessen Figuren aber belegen, was man auch noch im Alter alles lernen und kunstvoll weiterentwickeln kann.
Darüber hinaus sind Krippen von anderen zeitgenössischen wie auch von bereits verstorbenen Schnitzern zu besichtigen.
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Info Die Ausstellung ist in der EcceHomo-Kapelle, Raiffeisenstr. 25, am kommenden zweiten Adventswochenende samstags von 14 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.