Mittelschwaebische Nachrichten
Musikalisch auf die Adventszeit einstimmen
Konzert Unter dem Motto „Haben Engel wir vernommen ...“präsentierten der ökumenische Chor Maybe und der Liederkranz Pfaffenhofen stilvolle Advents- und Weihnachtslieder in der Stadtpfarrkirche St. Michael
Krumbach Nahezu voll besetzt war die Stadtpfarrkirche St. Michael beim traditionellen Adventskonzert der ökumenischen Musikgruppe Maybe, die in diesem Jahr erstmals durch den Liederkranz Pfaffenhofen an der Roth eindrucksvolle Unterstützung erfuhr. Die beiden Chöre bescherten dem Publikum mit einer abwechslungsreichen Auswahl adventlicher und weihnachtlicher Lieder eine ebenso stimmungsvolle wie stimmstarke Demonstration ihrer Sangesfreude. Zur schwungvoll und mit Ausdruckskraft servierten Musik gesellten sich besinnliche Texte, die den tieferen Sinn des Weihnachtsfestes, nämlich die Geburt Jesu und die sich nach christlichem Verständnis dadurch besonders nachhaltig zeigende Liebe Gottes zu den Menschen, gegenüber Weihnachtsstress und Konsumrausch in den Vordergrund zu stellen versuchten.
Mit dem Choral „Lift up Your Eyes“des US-Amerikaners Joel Raney und mit „Voice of Heaven“, einem flotten Gospel-Lied des Sauerländers Michael Schmoll, eröffnete die Gruppe Maybe, unter der bewährten Leitung von Jürgen Groß, das kurzweilige Programm. Nach diesen zeitgenössischen Songs folgte mit der besinnlichen KrippenHymne „Away in a Manger“ein aus dem späten 19. Jahrhundert stammendes englisches Weihnachtslied. Danach folgte „I Saw Stars“, eine von Al Goodheart, Al Hoffman und Maurice Sigler getextete und erstmals 1934 veröffentlichte Nummer, die – im Arrangement von Christine Kandert – beschwingt serviert wurde. Karl Schur (Gesang) und Martin Glogger (Saxofon) steuerten hierzu wirkungsvolle Soli bei. Weitere Instrumentalisten an diesem Abend waren Annette Plepla (Klavier), Bernd Hierse (Gitarre), Elias Eheim (Percussion) sowie Tanja Sadlo und Johanna Schwarzmann (Flöte).
Der besonderen Tiefe und Schönheit deutschsprachiger Adventsund Weihnachtslieder widmete sich sodann der Liederkranz Pfaffenhofen an der Roth, ein gemischter Chor unter der versierten Leitung der Sopransolistin und Gesangsdozentin Marianne Altstetter. Mit dem traditionellen „Rorate“des Österreichers Wilhelm Pailler (1838-1895), dem schönen Kirchenlied „Stern, auf den ich schaue“von 1857 (Text: Cornelius Friedrich Adolf Krummacher) und Johann Sebastian Bachs Kantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“(basierend auf einem Choral aus dem 16. Jahrhundert) brachten die Sänger und Sängerinnen die Freude über die Geburt Christi vielstimmig zum Ausdruck.
Die ebenso fein intonierten Marienlieder „Es blühen drei Rosen auf einem Zweig“und „Maria ging übers Gebirge“, von denen Letzteres ein ausschließlich für Frauenstimmen komponiertes Stück darstellt, leiteten über zum eindrucksvollen, weithin bekannten (alpenländischen) „Adventsjodler“des 1956 geborenen österreichischen Musikers Lorenz Maierhofer. Auch dessen „Advent der Christenheit“, als festlich emotionale Chorkomposition ein nachhaltig wirkender Aufruf zu innerer Einkehr, wurde vom Liederkranz Pfaffenhofen stimmkräftig und formvollendet zur Geltung gebracht.
Mit einem alten französischen Weihnachtslied („Il est né le divin enfant“) im Arrangement von Jürgen Groß, mit dem Lob- und Dankgesang „I Will Give Thanks“(von Allen Pote) und mit dem eingängigen Song „On a Still and Starry Night“(von Sally DeFord) traten Chor und Instrumentalisten von Maybe danach nochmals in Erscheinung.
Dass auch der jüdischen Autorin
Hedwig Lachmann (1865-1918) ein atmosphärisch überaus stimmiges Weihnachtsgedicht zu verdanken ist („Es steht ein Stern verloren Hoch über einem Haus; Drin ist ein Kind geboren: Ein Licht geht von ihm aus.“), verdeutlichte dessen einfühlsame musikalische Umsetzung durch Jürgen Groß und Maybe.
Zwischen den Chorauftritten führte Karin Karkoschka (von Maybe) durch das Programm und steuerte besinnliche Texte über Engel und die Weihnachtsbotschaft bei. Engel, die als Boten des Himmels in vielen Religionen und Kulturen vorkommen würden und sogar für die Esoterik-Szene von Bedeutung seien, „müssen nicht immer Männer mit Flügeln sein“. Da sie aber vor allem in der Bibel immer wieder besonders wichtige Auftritte haben, nicht zuletzt im Lukas-Evangelium, wo Maria durch den Engel Gabriel die Geburt Christi angekündigt wird, war es zum Finale dieses feinen Konzertes durchaus angemessen, ihnen das von Maybe, dem Liederkranz Pfaffenhofen und den Zuhörern gemeinsam gesungene
Schlusslied „Haben Engel wir vernommen“(Satz: Hans-Peter Nitt) zu widmen.
Verdienter Applaus honorierte am Ende die gezeigten Leistungen. Sowohl die beteiligten Aktiven als auch die begeisterten Zuhörer, deren Spenden zugunsten der Beleuchtung der evangelischen Kirche gesammelt wurden, waren sich darüber einig, dass nach diesem gemeinsamen Konzert von Maybe und dem Liederkranz Pfaffenhofen eine Fortsetzung im nächsten Jahr sehr wünschenswert wäre.