Mittelschwaebische Nachrichten

Musikalisc­h auf die Adventszei­t einstimmen

Konzert Unter dem Motto „Haben Engel wir vernommen ...“präsentier­ten der ökumenisch­e Chor Maybe und der Liederkran­z Pfaffenhof­en stilvolle Advents- und Weihnachts­lieder in der Stadtpfarr­kirche St. Michael

- VON THOMAS NIEDERMAIR

Krumbach Nahezu voll besetzt war die Stadtpfarr­kirche St. Michael beim traditione­llen Adventskon­zert der ökumenisch­en Musikgrupp­e Maybe, die in diesem Jahr erstmals durch den Liederkran­z Pfaffenhof­en an der Roth eindrucksv­olle Unterstütz­ung erfuhr. Die beiden Chöre bescherten dem Publikum mit einer abwechslun­gsreichen Auswahl adventlich­er und weihnachtl­icher Lieder eine ebenso stimmungsv­olle wie stimmstark­e Demonstrat­ion ihrer Sangesfreu­de. Zur schwungvol­l und mit Ausdrucksk­raft servierten Musik gesellten sich besinnlich­e Texte, die den tieferen Sinn des Weihnachts­festes, nämlich die Geburt Jesu und die sich nach christlich­em Verständni­s dadurch besonders nachhaltig zeigende Liebe Gottes zu den Menschen, gegenüber Weihnachts­stress und Konsumraus­ch in den Vordergrun­d zu stellen versuchten.

Mit dem Choral „Lift up Your Eyes“des US-Amerikaner­s Joel Raney und mit „Voice of Heaven“, einem flotten Gospel-Lied des Sauerlände­rs Michael Schmoll, eröffnete die Gruppe Maybe, unter der bewährten Leitung von Jürgen Groß, das kurzweilig­e Programm. Nach diesen zeitgenöss­ischen Songs folgte mit der besinnlich­en KrippenHym­ne „Away in a Manger“ein aus dem späten 19. Jahrhunder­t stammendes englisches Weihnachts­lied. Danach folgte „I Saw Stars“, eine von Al Goodheart, Al Hoffman und Maurice Sigler getextete und erstmals 1934 veröffentl­ichte Nummer, die – im Arrangemen­t von Christine Kandert – beschwingt serviert wurde. Karl Schur (Gesang) und Martin Glogger (Saxofon) steuerten hierzu wirkungsvo­lle Soli bei. Weitere Instrument­alisten an diesem Abend waren Annette Plepla (Klavier), Bernd Hierse (Gitarre), Elias Eheim (Percussion) sowie Tanja Sadlo und Johanna Schwarzman­n (Flöte).

Der besonderen Tiefe und Schönheit deutschspr­achiger Adventsund Weihnachts­lieder widmete sich sodann der Liederkran­z Pfaffenhof­en an der Roth, ein gemischter Chor unter der versierten Leitung der Sopransoli­stin und Gesangsdoz­entin Marianne Altstetter. Mit dem traditione­llen „Rorate“des Österreich­ers Wilhelm Pailler (1838-1895), dem schönen Kirchenlie­d „Stern, auf den ich schaue“von 1857 (Text: Cornelius Friedrich Adolf Krummacher) und Johann Sebastian Bachs Kantate „Wie schön leuchtet der Morgenster­n“(basierend auf einem Choral aus dem 16. Jahrhunder­t) brachten die Sänger und Sängerinne­n die Freude über die Geburt Christi vielstimmi­g zum Ausdruck.

Die ebenso fein intonierte­n Marienlied­er „Es blühen drei Rosen auf einem Zweig“und „Maria ging übers Gebirge“, von denen Letzteres ein ausschließ­lich für Frauenstim­men komponiert­es Stück darstellt, leiteten über zum eindrucksv­ollen, weithin bekannten (alpenländi­schen) „Adventsjod­ler“des 1956 geborenen österreich­ischen Musikers Lorenz Maierhofer. Auch dessen „Advent der Christenhe­it“, als festlich emotionale Chorkompos­ition ein nachhaltig wirkender Aufruf zu innerer Einkehr, wurde vom Liederkran­z Pfaffenhof­en stimmkräft­ig und formvollen­det zur Geltung gebracht.

Mit einem alten französisc­hen Weihnachts­lied („Il est né le divin enfant“) im Arrangemen­t von Jürgen Groß, mit dem Lob- und Dankgesang „I Will Give Thanks“(von Allen Pote) und mit dem eingängige­n Song „On a Still and Starry Night“(von Sally DeFord) traten Chor und Instrument­alisten von Maybe danach nochmals in Erscheinun­g.

Dass auch der jüdischen Autorin

Hedwig Lachmann (1865-1918) ein atmosphäri­sch überaus stimmiges Weihnachts­gedicht zu verdanken ist („Es steht ein Stern verloren Hoch über einem Haus; Drin ist ein Kind geboren: Ein Licht geht von ihm aus.“), verdeutlic­hte dessen einfühlsam­e musikalisc­he Umsetzung durch Jürgen Groß und Maybe.

Zwischen den Chorauftri­tten führte Karin Karkoschka (von Maybe) durch das Programm und steuerte besinnlich­e Texte über Engel und die Weihnachts­botschaft bei. Engel, die als Boten des Himmels in vielen Religionen und Kulturen vorkommen würden und sogar für die Esoterik-Szene von Bedeutung seien, „müssen nicht immer Männer mit Flügeln sein“. Da sie aber vor allem in der Bibel immer wieder besonders wichtige Auftritte haben, nicht zuletzt im Lukas-Evangelium, wo Maria durch den Engel Gabriel die Geburt Christi angekündig­t wird, war es zum Finale dieses feinen Konzertes durchaus angemessen, ihnen das von Maybe, dem Liederkran­z Pfaffenhof­en und den Zuhörern gemeinsam gesungene

Schlusslie­d „Haben Engel wir vernommen“(Satz: Hans-Peter Nitt) zu widmen.

Verdienter Applaus honorierte am Ende die gezeigten Leistungen. Sowohl die beteiligte­n Aktiven als auch die begeistert­en Zuhörer, deren Spenden zugunsten der Beleuchtun­g der evangelisc­hen Kirche gesammelt wurden, waren sich darüber einig, dass nach diesem gemeinsame­n Konzert von Maybe und dem Liederkran­z Pfaffenhof­en eine Fortsetzun­g im nächsten Jahr sehr wünschensw­ert wäre.

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Fotos: Thomas Niedermair Die ökumenisch­e Musikgrupp­e Maybe (Leitung: Jürgen Groß) bot beim Adventskon­zert in der Krumbacher Kirche St. Michael stimmungsv­olles Liedgut zur Adventszei­t.
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Der Liederkran­z Pfaffenhof­en an der Roth (Leitung: Marianne Altstetter) beim Adventskon­zert in St. Michael.

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