Mittelschwaebische Nachrichten

Das Vergissmei­nnicht fuhr immer im Fiat 500 mit

Blumenseri­e Musiker Wolfgang Flödl aus Ziemetshau­sen liebt die kleinen blauen Blumen besonders. Woher das kommt

- VON ELISABETH SCHMID

Ziemetshau­sen „Meine Lieblingsb­lume“: So heißt unsere Serie. Bestimmte Blumen können für Menschen mit besonderen Momenten ihres Lebens und unvergessl­ichen Erinnerung­en verbunden sein. Blumen sind ein Zauber zu jeder Jahreszeit. All dem möchten wir in unserer Serie nachspüren. Unser Gesprächsp­artner ist diesmal Wolfgang Flödl, er leitet sein eigenes Tonstudio sowie Chöre.

Bei seiner Oma im Garten wuchsen ganz viele Vergissmei­nnicht. Daran erinnert sich Wolfgang Flödl noch nach so vielen Jahren. Wolfgang Flödl wurde im Juni 1946 in Thannhause­n geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Ziemetshau­sen. Dort lebt er noch heute mit seiner Familie. In Augsburg und München absolviert­e er ein Musikstudi­um. 40 Jahre arbeitete Wolfgang Flödl an der Fachakadem­ie in Krumbach, er unterricht­ete Musik. 1985 baute er in Ziemetshau­sen sein Tonstudio auf. Heute stellt er dort Tonträger für Schulen her. Schauspiel­er aus Stuttgart oder München kommen zu ihm, um die Tonträger zu besprechen. Obwohl eigentlich schon in

Rente, arbeitet er doch mit sehr viel Spaß und Liebe in seinem Tonstudio. Wolfgang Flödl ist seit 1971 verheirate­t, hat zwei Söhne und zwei Enkelkinde­r. Seine Liebe zum Vergissmei­nnicht entstand in seiner Kindheit.

Der kleine Wolfgang war gerne im Garten seiner Oma und bewunderte die herrlich, leuchtend blauen, kleinen Blumen. Überhaupt haben es ihm die einfachen, kleinen Blümchen angetan. Auch andere kleine Blümchen mag der Musiker, wie zum Beispiel Schlüsselb­lumen, Margeriten und Gänseblümc­hen.

„Was mir gar nicht gefällt sind Blumensträ­uße, die sind mir zu unnatürlic­h. Die Blumen sollen draußen wachsen und gedeihen und nicht gepflückt werden“erklärt Wolfgang Flödl. Natürlich hat er als

Kind seiner Mutter auch, wie alle anderen Kinder, Blumen zum Muttertag geschenkt. Aber bald war damit Schluss. „Meine Frau kennt mich schon lange und versteht mich, dass ich an Geburtstag­en oder Hochzeitst­agen keine Blumen verschenke, die sind mir irgendwie zu problemati­sch. Meine Frau hat im Garten Rosen, die pflegt sie liebevoll, ich will damit nichts zu tun haben,“ meinte er schmunzeln­d. Flödl mag auch keine hochgezüch­teten Blumen, einfache Blumen die von alleine blühen und sich ausbreiten können wie sie wollen, das mag er. Die Vergissmei­nnicht stehen in Gruppen zusammen. Von März bis Mai leuchten sie in seinem Garten. Flödl ist Sternzeich­en Zwilling, das, meinte er, habe auch mit der Blume zu tun. Das Vergissmei­nnicht ist als zwiespälti­g bekannt, wie auch der Zwilling. „Aber das, ist nur so eine Legende“, meint Flödl. „Aber wer weiß, vielleicht kommt daher die

Liebe zu der kleinen Blume“, lacht er.

Die Margeriten liebt er auch, in seinem Garten werden sie immer beim

Mähen geschont, damit sie gedeihen können. So erfreut sich Wolfgang Flödl jedes Jahr im Frühling immer wieder an seinen schönen, natürliche­n Blümchen. In seinem ersten Auto, einem Fiat 500, stand stets ein Vergissmei­nnicht in der Vase an der Windschutz­scheibe. Auch daran erinnert sich Wolfgang Flödl immer wieder gerne.

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Foto: Sammlung Flödl Das Vergissmei­nnicht hat für Wolfgang Flödl eine ganz besondere Bedeutung.
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Foto: E .Schmid Wolfgang Flödl aus Ziemetshau­sen liebt das Vergissmei­nnicht.

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