Mittelschwaebische Nachrichten
Das Vergissmeinnicht fuhr immer im Fiat 500 mit
Blumenserie Musiker Wolfgang Flödl aus Ziemetshausen liebt die kleinen blauen Blumen besonders. Woher das kommt
Ziemetshausen „Meine Lieblingsblume“: So heißt unsere Serie. Bestimmte Blumen können für Menschen mit besonderen Momenten ihres Lebens und unvergesslichen Erinnerungen verbunden sein. Blumen sind ein Zauber zu jeder Jahreszeit. All dem möchten wir in unserer Serie nachspüren. Unser Gesprächspartner ist diesmal Wolfgang Flödl, er leitet sein eigenes Tonstudio sowie Chöre.
Bei seiner Oma im Garten wuchsen ganz viele Vergissmeinnicht. Daran erinnert sich Wolfgang Flödl noch nach so vielen Jahren. Wolfgang Flödl wurde im Juni 1946 in Thannhausen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Ziemetshausen. Dort lebt er noch heute mit seiner Familie. In Augsburg und München absolvierte er ein Musikstudium. 40 Jahre arbeitete Wolfgang Flödl an der Fachakademie in Krumbach, er unterrichtete Musik. 1985 baute er in Ziemetshausen sein Tonstudio auf. Heute stellt er dort Tonträger für Schulen her. Schauspieler aus Stuttgart oder München kommen zu ihm, um die Tonträger zu besprechen. Obwohl eigentlich schon in
Rente, arbeitet er doch mit sehr viel Spaß und Liebe in seinem Tonstudio. Wolfgang Flödl ist seit 1971 verheiratet, hat zwei Söhne und zwei Enkelkinder. Seine Liebe zum Vergissmeinnicht entstand in seiner Kindheit.
Der kleine Wolfgang war gerne im Garten seiner Oma und bewunderte die herrlich, leuchtend blauen, kleinen Blumen. Überhaupt haben es ihm die einfachen, kleinen Blümchen angetan. Auch andere kleine Blümchen mag der Musiker, wie zum Beispiel Schlüsselblumen, Margeriten und Gänseblümchen.
„Was mir gar nicht gefällt sind Blumensträuße, die sind mir zu unnatürlich. Die Blumen sollen draußen wachsen und gedeihen und nicht gepflückt werden“erklärt Wolfgang Flödl. Natürlich hat er als
Kind seiner Mutter auch, wie alle anderen Kinder, Blumen zum Muttertag geschenkt. Aber bald war damit Schluss. „Meine Frau kennt mich schon lange und versteht mich, dass ich an Geburtstagen oder Hochzeitstagen keine Blumen verschenke, die sind mir irgendwie zu problematisch. Meine Frau hat im Garten Rosen, die pflegt sie liebevoll, ich will damit nichts zu tun haben,“ meinte er schmunzelnd. Flödl mag auch keine hochgezüchteten Blumen, einfache Blumen die von alleine blühen und sich ausbreiten können wie sie wollen, das mag er. Die Vergissmeinnicht stehen in Gruppen zusammen. Von März bis Mai leuchten sie in seinem Garten. Flödl ist Sternzeichen Zwilling, das, meinte er, habe auch mit der Blume zu tun. Das Vergissmeinnicht ist als zwiespältig bekannt, wie auch der Zwilling. „Aber das, ist nur so eine Legende“, meint Flödl. „Aber wer weiß, vielleicht kommt daher die
Liebe zu der kleinen Blume“, lacht er.
Die Margeriten liebt er auch, in seinem Garten werden sie immer beim
Mähen geschont, damit sie gedeihen können. So erfreut sich Wolfgang Flödl jedes Jahr im Frühling immer wieder an seinen schönen, natürlichen Blümchen. In seinem ersten Auto, einem Fiat 500, stand stets ein Vergissmeinnicht in der Vase an der Windschutzscheibe. Auch daran erinnert sich Wolfgang Flödl immer wieder gerne.