Mittelschwaebische Nachrichten
Kinderbetreuung: Bayern zeigt sich knickrig
Studie Im bundesweiten Vergleich landet der Freistaat auf dem letzten Platz
München/Berlin Bayern gibt gemessen an seiner Wirtschaftsleistung bundesweit am wenigsten Geld für Kindertagesbetreuung aus. Auch bei der Verbreitung von Angeboten der offenen Jugendarbeit bilde der Freistaat das Schlusslicht, bemängelt eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks. Im Kinderrechteindex schafft es das Land daher nur ins Mittelfeld.
Mit der Erhebung sollten die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in den Ländern untersucht und erstmals bundesweit vergleichbare Daten gewonnen werden. Überdurchschnittlich schneidet Bayern demnach in den drei Bereichen Recht auf Gesundheit, angemessener Lebensstandard und Ruhe und Freizeit ab. Beim Recht auf Bildung reicht es nur für ein durchschnittliches Ergebnis. Am schlechtesten steht es demnach um das Recht auf Beteiligung. Die Studie bemängelt etwa, dass auf Kommunalund Landesebene nicht schon ab 16 gewählt werden darf.
Familienministerin Kerstin Schreyer (CSU) zeigte sich erfreut über die Ergebnisse. „Mich freut es besonders, dass Bayern mit einer niedrigen Armutsgefährdungsquote für Kinder so gut abschneidet.“Auch bei der Personalausstattung in Kita-Gruppen für Kinder bis acht Jahren schneide der Freistaat gut ab und für ärmere Familien gebe es Zuschüsse für einen Familienurlaub. Zu den mittelmäßigen und unterdurchschnittlichen Ergebnissen äußerte sich Schreyer nicht. In Bayern lebten Ende 2018 rund 2,15 Millionen Kinder.