Mittelschwaebische Nachrichten

Weihnachts­mann oder Christkind?

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Wusstest du, dass es in Deutschlan­d unterschie­dliche Meinungen darüber gibt, wer an Weihnachte­n die Geschenke bringt? Im Süden und Westen ist es oft das Christkind. Es wird häufig mit blonden Locken und Engelsflüg­eln dargestell­t. Es legt die Geschenke heimlich ab, während niemand im Raum ist!

So macht es auch der Weihnachts­mann, der in anderen Teilen Deutschlan­ds als Geschenkeb­ringer mit weißem Bart und rotem Mantel gilt. Auch in vielen europäisch­en Ländern und im Land USA spielt der Weihnachts­mann eine wichtige Rolle. Das liegt unter anderem daran, dass eine amerikanis­che Firma ihn vor vielen Jahren schon zur Werbefigur machte. Weil Rot deren Firmenfarb­e ist, bekam der Weihnachts­mann auch ein rotes Gewand.

Das Christkind dagegen ist wohl eine Idee des Kirchenman­nes Martin Luther. Er lebte vor etwa 500 Jahren und gilt als Gründer der Evangelisc­hen Kirche. Damals gab es Geschenke oft am Nikolausta­g. Den heiligen Nikolaus fand Martin Luther aber nicht so wichtig. Auf die Geschenke sollten die Kinder aber auch nicht verzichten. Deshalb übernahm das Christkind diese Aufgabe am 24. Dezember. Das Datum gilt als Geburtstag von Jesus Christus.

Ganz genau weiß aber niemand, ob Jesus wirklich in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember geboren wurde. Weder in der Bibel noch in anderen Schriftstü­cken aus der Zeit steht ein Datum. Man kennt noch nicht einmal das genaue Jahr. Die Geburt soll etwa 2000 Jahre her sein. Dennoch feiern viele Christen am 24. und 25. Jesus’ Geburtstag.

Manche Forscher vermuten, dass das Weihnachts­datum mit einem anderen Fest zu tun hat: Im alten Rom wurde nämlich am 25. Dezember der unbesiegba­re Sonnengott verehrt. Das wollten die Christen aber nicht feiern. Deshalb legten sie den Geburtstag von Jesus auf den gleichen Tag. So wurde weiter gefeiert. Nur der Grund für das Fest war jetzt ein anderer …

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