Mittelschwaebische Nachrichten

Die besten Frauenfilm­e

- VON WOLFGANG SCHÜTZ kino@augsburger-allgemeine.de

Auch das in zwei Wochen startende Saga-Ende von „Star Wars“wird an den erfolgreic­hsten Filmen des Jahres wohl nichts mehr ändern: „Avengers 4“weltweit und „Das perfekte Geheimnis“in Deutschlan­d. Aber interessan­ter, weil streitbar, sind ja von Jurys auserkoren­e Allzeit-Besten-Listen. Und da gibt es jetzt eine neue: die besten Filme, bei denen Frauen Regie führten. Und da muss gleich Abbitte geleistet werden, weil: Das Wort „Frauenfilm­e“in der Überschrif­t ist natürlich missverstä­ndlich. Da denkt man doch an „Pretty Woman“oder „Bridget Jones“. Und auch wenn beim zweiten eine Frau Regie geführt hat – bei 368 Filmexpert­innen und -experten aus 84 Ländern, die für die BBC abgestimmt haben, schafft der es nicht unter die besten Hundert.

Siegerin ist: Jane Champion mit „Das Piano“von 1993. Auf den Plätzen folgen: 2. Agnès Varda mit „Cleo“(1962); 3. Chantal Akerman mit „Jeanne Dielman“(1975); 4. Claire Denis mit „Der Fremdenleg­ionär“(1999); 5. Sofia Coppola mit „Lost in Translatio­n“(2003). Die bislang einzige Frau mit RegieOscar, Kathryn Bigelow, kommt mit „Hurt Locker“erst auf Platz sieben, ist dafür aber (wie Coppola, Champion und Denis auch) vielfach in der Liste vertreten. Gleich auf der acht folgt die beste Deutsche, Maren Ade mit „Toni Erdmann“– die zweitbeste (vor Lotte Reinigers „Prinz Achmed“und Margarethe von Trottas „Die bleierne Zeit“), einzig doppelt vertretene ist: Leni Riefenstah­l! Mit „Olympia“(Platz 37) und „Triumph des Willens“(45). Das kann schon befremden. Aber nicht nur das. Denn da steht auf Platz 35 auch „Matrix“, damals von den Brüdern Larry und Andy Wachowski gedreht – aber aus denen sind inzwischen ja tatsächlic­h die Schwestern Lana und Lilly geworden. Ach ja, und Frauenfilm­e gibt’s natürlich auch auf der Liste: etwa „Chocolat“oder „Schlaflos in Seattle“.

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