Mittelschwaebische Nachrichten
Kranke Eschen müssen gefällt werden
Natur Bäume nach Pilzbefall nicht zu retten. Wie sie zur Gefahr werden
Günzburg Vom Eschentriebsterben sind auch die Wälder rund um Günzburg betroffen. Verantwortlich für diese Baumkrankheit, die zu verfrühtem Blattabwurf, Triebsterben und Wurzelfäulnis führt, ist ein kleiner, unscheinbarer Pilz, teilt die Stadt Günzburg mit.
Die Sporen des „Falschen Weißen Stängelbecherchens“bilden sich auf abgestorbenem Laub und landen dann mit dem Wind auf den Blättern der Eschen. Von dort wandert der Pilz zu den jungen Trieben, die in der Folge welken und absterben. Die infizierten Blätter fallen zu Boden, es bilden sich neue Sporen – und der Teufelskreislauf beginnt von vorn.
Der Krankheitsverlauf wird durch die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre beschleunigt. Eine Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich.
Wenn Eschen vom Pilz befallen sind, werden ihre Äste morsch und die Wurzeln faulen ab. Die betroffenen Bäume können dann ohne Vorankündigung zusammenbrechen oder umfallen. Dies führt vor allem entlang von Straßen und Wegen zu einer erheblichen Verkehrsgefährdung. Es gibt bislang keine andere Möglichkeit, als erkrankte Bäume entlang von Verkehrseinrichtungen zu fällen.
Im größeren Stil notwendig wurden Baumfällungen kürzlich entlang der Betonstraße Richtung Reisensburg
Nach Angaben der Stadt mussten 100 Eschen umgemacht werden. Das waren aber nicht die letzten Fällungen; weitere stehen entlang der Bundesstraße 16 an. Wie viele Bäume betroffen sind, konnte die Stadt am Mittwoch auf Nachfrage nicht beziffern. Bei Ersatzpflanzungen spielt die Esche keine Rolle mehr. Stattdessen werden Arten wie Hainbuche, Linde und Wildkirsche verwendet.
ⓘ
Größe Die Stadt Günzburg verfügt über eine Waldfläche von 1120 Hektar. Der Löwenanteil daran ist mit 880 Hektar Auwald.