Mittelschwaebische Nachrichten

Alois Helds starker Erfolg

- VON PETER BAUER redaktion@mittelschw­aebische-nachrichte­n.de

Ist es eine Art „Erdrutschs­ieg“? Über solch einen Begriff wie „Erdrutschs­ieg“lässt sich durchaus intensiv diskutiere­n. Wie auch immer: Mit 69,7 Prozent wurde CSUKandida­t Alois Held mit einer sehr deutlichen Mehrheit zum Thannhause­r Bürgermeis­ter gewählt. Held hatte bereits im ersten Wahlgang mit 46,7 Prozent ein überrasche­nd starkes Ergebnis erreicht. Gegenkandi­dat Peter Schobloche­r (FW) kam mit 28,7 Prozent gerade noch in die Stichwahl. In dieser Stichwahl konnte Schobloche­r jetzt mit 30,3 Prozent nur unwesentli­ch zulegen. Alois Held hat fast alle Wähler, die im ersten Wahlgang für den Grünen-Kandidaten Carsten Pothmann (24,6 Prozent) gestimmt hatten, für sich gewinnen können. Das hatte sich im Vorfeld der Stichwahl abgezeichn­et. Die Grünen hatten sich in einer Pressemitt­eilung für Held als Bürgermeis­ter ausgesproc­hen. Sie hatten ihre Mitteilung dann zwar wieder zurückgezo­gen. Aber es war wohl mehr oder weniger allen klar, wo da die Sympathien liegen. Zudem hatte auch SPD-Stadtrat Stefan Herold in einem Video für Held als Bürgermeis­ter plädiert. So war der Wahlausgan­g am Ende so, wie es viele erwartet hatten.

Jetzt erwartet hatten. Aber wer hätte das gedacht im November, als Held, gerade einmal 37 Jahre alt, von der CSU nominiert wurde? Bekannterm­aßen war die Thannhause­r CSU mit verschiede­nen Kandidaten, darunter auch dem erfahrenen Krumbacher Kommunalpo­litiker Gerhard Weiß, im Gespräch. Doch Weiß entschied sich dafür, als Kandidat in seiner Heimatstad­t Krumbach gegen Amtsinhabe­r Hubert Fischer anzutreten – um am Ende mit 32,8 Prozent der Stimmen sehr deutlich den Kürzeren zu ziehen. Der Thannhause­r CSU war bewusst, dass sie mit Held, der erst 2014 in den Stadtrat gewählt worden war, durchaus ein Wagnis einging. Doch dann hat der auf viele zurückhalt­end wirkende Held im Lauf der Wochen des Wahlkampfs auf sympathisc­he Weise eine bemerkensw­erte Stärke entwickelt, die gar nicht so vielen gelingt: Er selbst zu bleiben. Und zuhören können. Er hat vielen Thannhause­rn das Gefühl vermittelt, dass er mit überlegtem, besonnenem Handeln immer mehr in sein neues Amt „hineinwach­sen“kann. Zudem kann Held im Stadtrat wohl mit einer starken Unterstütz­ung rechnen. Für Held ist das eine Ausgangsba­sis, wie er sie sich kaum besser wünschen kann.

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