Mittelschwaebische Nachrichten
Schutzmasken selbst nähen
Corona-Krise Volkshochschulleiterin Johanna Herold hat zusammen mit Maria Striegel eine neue Hilfsaktion auf den Weg gebracht. Wer dabei mitmachen kann
Krumbach Masken zum Schutz von Mund und Nase: Sie sind auf ihre Weise zum Bild der aktuellen Corona-Krise geworden. Und es zeichnet sich ab, dass der Bedarf danach größer wird. Solche Masken selbst nähen? Eventuell sogar in so großer Stückzahl, dass sie sozialen Einrichtungen wie Seniorenheimen zur Verfügung gestellt werden können? Das ist das Ziel einer neuen Aktion, die Johanna Herold, Leiterin der Krumbacher Volkshochschule (VHS), zusammen mit Maria Striegel jetzt auf dem Weg gebracht hat.
Maria Striegel hat vor einiger Zeit für die VHS einen Nähkurs für Jugendliche geleitet. Blusen oder Röcke selber nähen? Das stand, wie Johanna Herold berichtet, in diesem Kurs im Mittelpunkt. Nun erfährt dieser Kurs gewissermaßen eine Neuauflage – aber unter ganz anderen Vorzeichen. Und an der Nähaktion können sich diesmal Menschen aller Generationen beteiligen. Weitere Informationen zur Aktion gibt es bei Johanna Herold unter der Telefonnummer 08282/3959 oder, insbesondere mit Blick auf fachliche Fragen bei Maria Striegel unter 08282/2918. Viele Anleitungen zum Nähen von Masken für den Mundund Nasenschutz gebe es mittlerweile im Internet, erklärt Johanna
Herold. Dies könne beim Nähen eine gute Basis sein.
Welche Stoffe können verwendet werden? Hier könnten Betttücher oder Tischdecken, die in vielen Haushalten vorhanden seien, eine gute Basis sein, sagt Johanna Herold. Die Masken, die bei der Nähaktion entstehen, seien zwar nicht zertifiziert, aber sie könnten im von der Corona-Krise geprägten Alltag eine große Hilfe sein.
Wichtig zu wissen sei, dass Gesichtsmasken kein 100-prozentiger Schutz vor Corona seien. Daher sei es weiterhin sehr wichtig, die jetzt gültigen Vorschriften zur Einschränkung des öffentlichen Lebens und zur Ausgangsbeschränkung einzuhalten und Abstand voneinander zu halten.
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen rechnet Johanna Herold damit, dass der Bedarf an Masken wohl leider größer werden wird. Johanna Herold, die seit 2014 auch Seniorenbeauftragte des Landkreises Günzburg ist, steht mit mehreren sozialen Einrichtungen in Kontakt. Bereits Interesse angemeldet habe die Arbeiterwohlfahrt (Awo).
Wie Johanna Herold weiter berichtet, ist die Arbeit der Volkshochschule durch die Corona-Krise massiv betroffen. Einen Regelbetrieb gibt es nicht mehr, Kurse und Aktionen können nicht stattfinden. Das Frühjahrssemester dauert von Januar bis Mai. Johanna Herold hofft, dass noch ausstehende Kurseinheiten eventuell im Sommer, im Juni oder Juli nachgeholt werden können. Das Herbstsemester dauert von September bis Dezember. Die 69-jährige Johanna Herold, frühere Leiterin der Krumbacher Mittelschule, steht seit 2013 an der Spitze der Krumbacher Volkshochschule.