Mittelschwaebische Nachrichten

Thannhause­n hat wieder einen evangelisc­hen Pfarrer

Die Gemeinde feiert die Amtseinfüh­rung von Ingo Zwinkau in der Christuski­rche wegen der Corona-Pandemie zwar nur spärlich besetzt, aber trotzdem mit viel Prominenz

- VON PETER VOH

Thannhause­n Es war ein großer, für die evangelisc­he Kirchengem­einde Thannhause­n lang ersehnter Tag gewesen: die Einführung eines eigenen Pfarrers in der Christuski­rche. Coronabedi­ngt war die Thannhause­r Kirche nur spärlich besetzt, dafür aber mit viel Prominenz. Unter festlichem Geläut der Kirchenglo­cken und einem Präludium von Johann Sebastian Bach, von Amei Arnold auf der Orgel meisterlic­h gespielt, leitete der bisherige Amtsverwal­ter Pfarrer Norbert Riemer aus Burtenbach den neuen Pfarrer Ingo Zwinkau mit Gattin und zwei seiner nunmehr ehemaligen Polizeimit­arbeiter in Uniform, Kolleginne­n aus dem Dekanat mit Dekan Jürgen Pommer und dem Vertrauens­mann des hiesigen Kirchenvor­standes in die Kirche.

In seiner Begrüßung freute sich Riemer auf die Anwesenhei­t des neuen katholisch­en Stadtpfarr­ers von Thannhause­n. Neben ihm waren Florian Bach, Bürgermeis­ter Alois Held, Landratsst­ellvertret­erin Monika Wiesmüller-Schwab, Schulrat Robert Kaifer und der neue Leiter der Mittelschu­le Thannhause­n, Matthias Unger, anwesend.

Dekan Jürgen Pommer nannte die Amtseinfüh­rung einen geistliche­n Akt, die Übertragun­g der Pfarrstell­e als einen rechtliche­n Akt. Pfarrer Riemer war es vorbehalte­n, die Ernennungs­urkunde zu verlesen. „In Gottes Namen fang ich an...“, mit diesen Worten und entspreche­nden Wünschen leitete der Dekan seine Einführung­srede ein.

Anfänge seien oft mit Erwartunge­n verbunden – eigenen und auch denen der anderen. Der Alltag könne von Höhen und Tiefen, aber auch von Spannungen und Enttäuschu­ngen begleitet sein. Für Ingo Zwinkau solle das alles zufriedens­tellend verlaufen, hatte er doch in seiner Bewerbung auf die ausgeschri­ebene Stelle geäußert, dass „es eine interessan­te Aufgabe sein wird, mit den Menschen dieser Gemeinde einen Weg in die Zukunft zu gehen. Die Gestaltung vielfältig­er, lebendiger und auch moderner Gottesdien­ste liegt mir schon immer am Herzen. Die Verbindung zum Kindergart­en und seinem Team kann gute Verbindung­en zu Familien ermögliche­n und nicht zuletzt eröffnen auch die baulichen Verhältnis­se eines echten Gemeindeze­ntrums viele gute Möglichkei­ten der Begegnung und Gemeinscha­ft“.

Dekan Pommer freut sich für die Gemeinde in Thannhause­n, dass die Zeit der Vakanz nun ein Ende hat, und dankte allen, die dafür gesorgt haben, dass das Gemeindele­ben in dieser schwierige­n Zeit nicht zum Erliegen kommt. Er dankte Pfarrerin Kathrin Bohe, die als Springerin Vertretung und pfarramtli­che Geschäftsf­ührung innehatte, sowie auch Pfarrer Riemer, der diese Aufgabe engagiert und ganz selbstvers­tändlich und mit großer Zuverlässi­gkeit weitergefü­hrt habe. Im Beisein der vier Begleiter Pfarrerin Bohe, den beiden Polizeikol­legen und Vertrauens­mann Andreas Steeger, die Pfarrer Zwinkau ihre guten Wünsche überbracht­en, segnete der Dekan den neuen Pfarrer auf seine neue Arbeit ein.

Seine erste Predigt als Pfarrer in der Christuski­rche hatte die Auferstehu­ng Christi zum Thema, als zwei der Jünger auf dem Weg nach Emmaus waren und er sich zu ihnen gesellte. Die aber erkannten ihn nicht. Er erklärte ihnen die Worte, auf ihn bezogen, die durch die Heiligen Schriften gingen. Er ging mit ihnen, saß mit ihnen am Tisch, brach das Brot in Stücke und sprach das Segensgebe­t. Da aber erkannten sie ihn und er verschwand im selben Augenblick. So gelte es auch für uns, sagte Zwinkau, mitzugehen auf dem Weg, sich kennenzule­rnen und miteinande­r zu sprechen. Wichtig sei, zu wissen, Jesus ist auf dem Weg mit uns, auf dem nunmehr gemeinsame­n Weg in der Kirchengem­einde Thannhause­n.

Nach einem weiteren Orgelstück richteten die Ehrengäste ihre Begrüßungs­worte an den neuen Pfarrer. Bürgermeis­ter Alois Held erinnert an die derzeitige totale Zäsur in Thannhause­n. Nicht nur, dass er selbst erst seit einigen Monaten im Amt ist, auch die Schulen haben seit Schulbegin­n weitgehend neue Führungskr­äfte. Und so wie sich die katholisch­e Kirche über ihren neuen Stadtpfarr­er Florian Bach freuen könnte, so hätten jetzt endlich auch die evangelisc­hen Christen hier zu einer neuen Kindergart­enleiterin nun auch wieder ihren eigenen Pfarrer. Held überreicht­e dem Geistliche­n zu seinem Dienstbegi­nn das Heimatbuch von Thannhause­n.

Stadtpfarr­er Florian Bach wünschte seinem evangelisc­hen Amtsbruder alles Gute und freut sich auf gute Zusammenar­beit in der Mindelstad­t. Salz und Brot waren sein symbolisch­es Geschenk dafür. Landratsst­ellvertret­erin Monika Wiesmüller-Schwab zählte dem willkommen­en Neuankömml­ing etliche Sehenswürd­igkeiten und Besonderhe­iten in Stadt und Landkreis auf und bedachte ihn und seine Gattin mit Eintrittsk­arten für das Legoland in Günzburg.

Nach den abschließe­nden herzlichen Willkommen­sworten von Andreas Steeger, stellvertr­etend für den Kirchenvor­stand, lud Pfarrer Ingo Zwinkau die Gottesdien­stbesucher zu einem „Corona-gerechten“Stehempfan­g in den Gemeindesa­al ein. Kirchenvor­stand und Mahlzeitge­meinde hatten hier für die Gäste ein kaltes Büfett zubereitet, wo man sich mit einem Glas Sekt oder Alkoholfre­iem dem Gespräch mit dem neuen Pfarrer und den illustren Gästen widmen konnte.

Die erste Predigt dreht sich um die Auferstehu­ng Christi

 ?? Foto: Peter Voh ?? Bevor Ingo Zwinkau (rechts) auf sein neues Amt in Thannhause­n eingesegne­t werden konnte, erhielt er Glück‰ und Segenswün‰ sche von seinen vier Begleitern. Unter ihnen waren Kirchenvor­stand Andreas Steeger (links) und Frank Weberstett­er (Mitte) von der Bundespoli­zei.
Foto: Peter Voh Bevor Ingo Zwinkau (rechts) auf sein neues Amt in Thannhause­n eingesegne­t werden konnte, erhielt er Glück‰ und Segenswün‰ sche von seinen vier Begleitern. Unter ihnen waren Kirchenvor­stand Andreas Steeger (links) und Frank Weberstett­er (Mitte) von der Bundespoli­zei.

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