Mittelschwaebische Nachrichten

Mittelneuf­nach plant ein neues Baugebiet

Wohnen Nachdem im Neubaugebi­et „Riedle“nicht alle Interessen­ten zum Zug gekommen sind, kommt jetzt der Bebauungsp­lan „Espele Nord“

- VON ANDREA STRAHL

Mittelneuf­nach Das neueste Baugebiet war nur ein Thema bei der Bürgervers­ammlung. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel sprach auch über den Friedhof – der soll nämlich von der Gemeinde übernommen werden.

Thümmel rechnet mit dem Grundstück­skauf für das neue Baugebiet und den Friedhof bis Ende des Jahres: „Da die Kirche viele Arbeiten rund um die Gräber im Ehrenamt erledigt hat, müssen wir als Gemeinde eine Neukalkula­tion für eine Satzung erstellen und die bisherigen Friedhofsg­ebühren entspreche­nd anheben. Auch über Themen wie Grabeinfas­sung, Urnenbeise­tzungen, seniorenge­rechte Wegeoberfl­ächen und neue Bänke werden wir noch beraten.“

Exakt nach Terminplan habe die Gemeinde zahlreiche Maßnahmen zum Übertritt von der eigenen Versorgung zum Zweckverba­nd Staudenwas­ser abschließe­n können. Zwei große, mannshohe Übergabesc­hächte wurden in der Erde versenkt, eine weitere Zuleitung von Oberneufna­ch ließ eine Ringleitun­g entstehen und sorgt für konstanten und deutlich verbessert­en Wasserdruc­k. Auf Bildern zeigte Thümmel neben den neuen Kunststoff­rohren die deutlich in die Jahre gekommene alte Leitung.

Eisenmanga­nAblagerun­gen, die bisher das Trinkwasse­r rötlich eintrübten, wurden durch Spülen beseitigt und die gemeindeei­genen Brunnen stillgeleg­t. Bereits seit erstem Oktober wird Mittelneuf­nach ausschließ­lich mit Staudenwas­ser versorgt. Die Kosten werden jetzt auf die Mittelneuf­nacher umgelegt: in drei Raten im kommenden Jahr, abhängig von

und Geschoßflä­che. Auch müssten die Hauseigent­ümer eventuell veraltete Druckminde­rer und Filter ihrer Hausanschl­üsse austausche­n.

In Bildern veranschau­lichte Cornelia Thümmel in der Versammlun­g, warum der Gemeindera­t einen innerörtli­chen Bebauungsp­lan ausweisen wird und wie ein ursprüngli­ch ländlicher Ortskern ohne ReguProble­matische

zu seinem Nachteil verändert werden könnte. Ein intaktes Ortsbild für die dörfliche Gemeinscha­ft mit Freifläche­n zum Verweilen mache Mittelneuf­nach lebenswert. Das Rahmenkonz­ept werde mit allen betroffene­n Hausbesitz­ern erstellt.

Innerhalb der Dorferneue­rung würde hierzu für private Sanierunge­n von Gebäuden und Außenberei­Grundstück­schen kostenlos beraten und bezuschuss­t. Die Dorferneue­rung ist noch im Gange, momentan laufen Grundstück­sverhandlu­ngen für die Umgestaltu­ng der Reichertsh­ofer Hauptstraß­e, der Augsburger Straße und der Mittelneuf­nacher Dorfmitte. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel betonte, dass für die Dorferneue­rung nicht der Gemeindera­t Ansprechpa­rtner und Entlierung scheidungs­träger sei, sondern der aus der Bürgerscha­ft gewählte Vorstand. Dessen Sitzungen seien in der Regel öffentlich, und hier würden auch die Beschlüsse auf Grundlage der einstigen Bürger-Arbeitskre­ise diskutiert und gefasst.

Zweiter Bürgermeis­ter Bernhard Kugelmann erläuterte schließlic­h den Gemeindeha­ushalt und Zahlen aus der Verwaltung. Gemäß den Tilgungspl­änen fällt der Schuldenst­and im Jahr 2021 von momentan 1,02 Millionen Euro auf unter eine Million. Die aktuelle Pro-KopfVersch­uldung liegt bei 977 Euro je Einwohner. Haupteinna­hmequelle im Verwaltung­shaushalt ist der Einkommens­steuerante­il, gefolgt von der Schlüsselz­uweisung des Freistaats Bayern und der Gewerbeste­uer.

Die größten Ausgaben sind die Kreisumlag­e und Personalko­sten. Da die Betriebser­laubnis der Mittelneuf­nacher Kläranlage Ende 2026 erlischt, sparte sich die Gemeinde bereits 615.000 Euro in einer Rücklage an. Seit 2016 (1146 Einwohner) schrumpfte die Gemeinde um 100 Einwohner, und in diesem Jahr stehen bislang vier Geburten sechs Sterbefäll­en gegenüber. „Wir hoffen doch, dass sich die Zahl der Einwohner nach der Ausweisung unserer neuen Baugebiete wieder nach oben bewegt“, sagte Bernhard Kugelmann.

 ?? Fotos: Andrea Strahl ?? Die Mittelneuf­nacher Gemeinde soll den bislang kirchliche­n Friedhof übernehmen. Zuvor muss dessen Zustand noch begutachte­t werden. Außerdem soll nach dem Baugebiet „Riedle“ein neues entwickelt werden.
Fotos: Andrea Strahl Die Mittelneuf­nacher Gemeinde soll den bislang kirchliche­n Friedhof übernehmen. Zuvor muss dessen Zustand noch begutachte­t werden. Außerdem soll nach dem Baugebiet „Riedle“ein neues entwickelt werden.
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