Mittelschwaebische Nachrichten
Abkochgebot soll bald aufgehoben werden
Woher kommen die Keime im Wasser? Die Gemeinde Dinkelscherben geht davon aus, eine Antwort auf diese Frage gefunden zu haben. Wie es nun weiter geht
Dinkelscherben Noch immer muss das Trinkwasser in großen Teilen des Gemeindegebiets Dinkelscherben abgekocht werden. Nun hofft die Gemeinde, die Ursache für die Keime im Netz gefunden zu haben. Zunächst galt ein Wasserrohrbruch in Anried als Ursprung der Verunreinigung. Doch es gibt neue Erkenntnisse.
Mittlerweile gehe man davon aus, dass die Verunreinigungen ihren Ursprung im Hochbehälter in Saulach haben, erklärt Bürgermeister Edgar Kalb. Deshalb ist dieser Hochbehälter mittlerweile vom Netz genommen worden. Seither seien die Proben unauffällig, so Kalb. Sollten weitere Wasserproben am Freitag und am kommenden Montag ebenfalls keine Keime mehr aufweisen, sollte das Abkochgebot rasch aufgehoben werden, hofft der Bürgermeister.
Nachdem immer klarer wurde, dass eine Ursache für die Trinkwasserkeime im Ortsnetz Anried/Ettelried im Hochbehälter Saulach zu suchen ist, wurde dieser nun vom Netz genommen. Möglich wurde dies durch die Umstellung der Versorgung auf druckgesteuerte Pumpen im Wasserwerk Oberschöneberg, so Kalb. Bislang konnten diese Pumpen nur an- oder ausgeschaltet werden. Nun kann der Druck je nach Bedarf angepasst werden. Diese Umstellung dürften einige bereits bemerkt haben. Sie könne dazu führen, dass das Wasser kurzzeitig langsamer aus der Leitung fließe, erklärt Bürgermeister Kalb. Davon betroffen sind die Ortsteile Anried, Ettelried, Engertshofen, Oberschöneberg, Stadel, Saulach und Siefenwang.
In Zusammenarbeit von Bauamt, Wasserwart, Edelstahlschweißer, Pumpenspezialist und Elektriker sei die Anlage in kurzer Zeit umgebaut und in Betrieb genommen worden. Nun stellt sich die Frage, ob der Hochbehälter in Saulach dauerhaft vom Netz genommen werden sollte. Theoretisch sei das möglich, meint Bürgermeister Kalb. Die Lösung mit den Pumpen könne auch beim neuen Wassernetz in Betracht gezogen werden. Die ersten Wasserproben an 13 Stellen im Oberschöneberger Netz, zwei Tage nach der Umstellung, waren alle im zulässigen Bereich und es waren keinerlei coliforme Bakterien im Wasser.
Um Ablagerungen in den Wasserrohren zu entfernen, werden zur Zeit außerdem die Wasserrohre in einigen Ortsteilen gespült. Davon betroffen sind Oberschöneberg, Saulach, Anried, Ettelried und Engertshofen. Nach und nach werden die Netze in einzelnen Straßenzügen der Ortsteile gespült. Während dieser Zeit sollten Anwohner auf Leitungswasser verzichten, da sonst Ablagerungsteilchen oder Luft in die Hausinstallation gelangen könnten. Die betroffenen Anwohner werden vor Ort informiert, wann die Wasserhähne zugedreht bleiben sollten. Das dauert in etwa ein bis zwei Stunden.
Weiterhin gilt aber die Abkochanordnung im Versorgungsgebiet Oberschöneberg. Erst wenn mehrere Probenzyklen ohne Probleme durchlaufen sind, kann in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt die weitere Vorgehensweise festgelegt werden, teilt die Gemeinde mit. Betroffen von der aktuellen Anordnung zum Abkochen sind die Gemeindeteile Anried, Ettelried, Engertshofen, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöneberg, Ried, Kühbach, Breitenbronn, Holzara, Osterkühbach und Schönebach.