Mittelschwaebische Nachrichten

Vorläufig keine Ampel an gefährlich­er Kreuzung

Wie der Stadtrat das Gefahrenpo­tenzial bei der Querung der Edelstette­r Straße in Thannhause­n reduzieren möchte

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Thannhause­n Die Kreuzung Wiesenthal­straße/Edelstette­r Straße hat sich zu einem Unfallschw­erpunkt entwickelt. Sieben Unfälle ereigneten sich dort in den Jahren 2018 und 2019. Aufgrund des Gefahrenpo­tenzials wurde am 10. Juli 2020 die Geschwindi­gkeit auf der Edelstette­r Straße auf 30 Stundenkil­ometer begrenzt. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung über den Antrag der Fraktion der Freien Wähler zu entscheide­n, dort eine Ampelanlag­e zu installier­en.

Bürgermeis­ter Alois Held (CSU) verwies vor Beginn der Aussprache über den Antrag auf die Verwaltung­svorschrif­t, dass nach Einführung einer Tempo-30-Zone mindestens ein Jahr beobachtet werden müsse, wie sich die Maßnahme bewähre, bevor über weitere Maßnahmen entschiede­n werden könne. Er schlug deshalb vor, bis zum Juli des kommenden Jahres zu warten und dann die Angelegenh­eit erneut auf die Tagesordnu­ng zu setzen.

Peter Schobloche­r (Freie Wähler) meinte, es habe an dieser Kreuzung schon einige Verletzte gegeben und jeder sei einer zu viel. Nur Tempo 30 anzuordnen, das reiche nicht. Er schlug flankieren­de Maßnahmen vor, beispielsw­eise eine regelmäßig­e Überwachun­g und Kontrolle des Verhaltens der Verkehrste­ilnehmer. Robert Schmid (CSU) vertrat den Standpunkt, die Tempo-30-Zone sei hier zu kurz. Autofahrer auf der Edelstette­r Straße hätten ihr Tempo noch nicht reduziert, bis sie die Kreuzung erreichten. Markus Tschanter (CSU) schloss sich dem an und verwies darauf, dass in diesem Bereich viele Schulkinde­r unterwegs seien. Stefan Herold (SPD) mahnte an, dass die Querungshi­lfe, die das Schulwegek­onzept für diesen Bereich vorsehe, noch nicht eingericht­et sei. Dominik Rieder (JU) konnte sich mit dem Vorschlag, hier eine Ampelanlag­e zu installier­en, nicht anfreunden. Einen ganz anderen Gedanken brachte Josef Brandner (Freie Wähler) in die Diskussion ein. Die Fülle an Einkaufsmä­rkten an der Bürgermeis­ter-Raab-Straße habe dazu geführt, dass das Verkehrsau­fkommen auf der Achse Wiesenthal­straße/Rudolf-DieselStra­ße stark zugenommen habe. Man sollte prüfen, ob es Sinn ergebe, die Vorfahrt im Bereich dieser Kreuzung zu ändern. Natürlich könnte das nur geschehen, wenn auch durch bauliche Maßnahmen der Verkehr in diesem Bereich verlangsam­t werde. Einstimmig folgte der Stadtrat dem Beschlussv­orschlag von Bürgermeis­ter Alois Held, das Verkehrsge­schehen an dieser Kreuzung zu beobachten und die Einhaltung des Tempo-30-Gebotes zu unterstütz­en. Held konnte sich eine Tempoanzei­ge vorstellen, die erzieheris­ch auf die Verkehrste­ilnehmer wirke. Im Juli 2020 soll der Antrag der Freien Wähler erneut auf die Tagesordnu­ng kommen.

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Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr Sieben Unfälle in zwei Jahren: Der Thannhause­r Stadtrat möchte die Kreuzung Wie‰ senthalstr­aße/Edelstette­r Straße sicherer machen.

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