Mittelschwaebische Nachrichten

Neue Corona‰Regeln für Schulen und Seniorenhe­ime

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 266,09. Ab Dienstag gelten neue Vorgaben für öffentlich­e Einrichtun­gen

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Landkreis

Das Landesamt für Gesundheit hat am Freitag 2069 Corona-Fälle im Landkreis gemeldet, ein Plus von 34 im Vergleich zum Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken auf 266,09 (Vortag: 297,57). Es bleibt bei 29 Todesfälle­n. Von der Kreisklini­k Günzburg wurden am Freitag fünf Corona-Patienten auf Intensiv – alle beatmet – und sieben auf der Isoliersta­tion gemeldet, in Krumbach sind es drei auf Intensiv, davon einer beatmet, und vier auf der Isoliersta­tion.

Nachdem das Landratsam­t trotz der Inzidenz, die zeitweise über 300 gelegen hatte, keinen Anlass für verschärft­e Maßnahmen sah (wir berichtete­n), bringt eine neue Vorgabe der Staatsregi­erung die Behörde nun zum Handeln. Davon betroffen sind vor allem Gesundheit­seinrichtu­ngen, in denen laut Landratsam­t fast 40 Prozent aller positiv Getesteten seien, sprich Alten- und Pflegeheim­e, Krankenhäu­ser und Behinderte­neinrichtu­ngen.

„Da der Landkreis mehr als andere Kreise Einrichtun­gen dieser Art hat, treibt auch dies die Inzidenzza­hlen in die Höhe.“Anderweiti­ge „Hotspots“gebe es derzeit nicht. Ab Montag wird die Förderstät­te des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Ursberg geschlosse­n. Dort gab es zuletzt 39 Fälle. Betroffen sind auch die Werkstätte­n für Menschen mit Behinderun­g des Dominikus-RingeisenW­erkes in Ursberg. Ab Dienstag sollen neue Regeln für Schulen gelten. Ab Jahrgangss­tufe 8 wird der Unterricht in geteilten Klassen als Wechselunt­erricht durchgefüh­rt, wenn der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden kann. Ausgenomme­n sind Abschlussk­lassen. Die Schulen werden dem Schulamt Sitzpläne der ausgemesse­nen Räumlichke­iten vorlegen müssen, wenn Präsenzunt­erricht stattfinde­n soll. Grundschul­en und Übergangsk­lassen sind auch ausgenomme­n. Darüber

hinaus gelten dann neue Regeln für Seniorenei­nrichtunge­n: Für einen Besuch in einem Alten- und Pflegeheim ist es zwingend erforderli­ch, zuvor einen negativen Corona-Schnelltes­t vorzuweise­n, der unmittelba­r vor dem Besuch durchgefüh­rt wird. Nicht zuletzt werden sich Mitarbeite­r zweimal wöchentlic­h einem Schnelltes­t unterziehe­n müssen. Gleiches gilt für Mitarbeite­r in ambulanten Pflegedien­sten. Das Gesundheit­sministeri­um ließ die Anfrage unserer Redaktion unbeantwor­tet, ob das Landratsam­t früher hätte reagieren müssen.

Noch immer gibt es indes keine genaue Informatio­n, wie viele Patienten und Mitarbeite­r im BRKSeniore­nzentrum St. Michael in Krumbach infiziert sind (wir berichtete­n). „Es ist im Haus, das wissen wir“, sagt Jenny Schack, Pressespre­cherin im Landratsam­t. Die Abstriche wurden am Mittwoch gemacht, die Ergebnisse lagen am

Freitag noch nicht vor. Das Haus steht seit Samstag vergangene­r Woche unter Quarantäne. Deshalb sind Besuche derzeit nicht möglich. Ausnahmen gelten für Patienten, die im Sterben liegen. Diese können nach Absprache mit dem Heim besucht werden, sagte Daniel Freuding, BRK-Kreisgesch­äftsführer. Wie Gerhard Weiß, im Landratsam­t für die Heimaufsic­ht verantwort­lich, erklärt, handelt es sich beim Seniorenze­ntrum um das größte Heim im Landkreis. Überall, wo viele Menschen seien, sei die Gefahr groß, dass trotz aller Maßnahmen ein Fall auftauche. Das Seniorenze­ntrum habe seit Beginn der Pandemie ein Hygienekon­zept, das mit der Heimaufsic­ht abgestimmt worden sei.

Wegen voller Schulbusse in Corona-Zeiten hatten sich Eltern bereits beim Landratsam­t beschwert (wir berichtete­n). Doch auch in Zügen der Mittelschw­abenbahn, die zwischen Günzburg, Krumbach und

Mindelheim verkehrt, kann es eng zugehen. Auf Anfrage erklärt die Deutsche Bahn, dass ihr leider wegen eines von einem Autofahrer verursacht­en Unfalls an einem Bahnüberga­ng ein Triebwagen fehle, der bei dem Vorfall beschädigt wurde. Er befinde sich bis Mitte Dezember in Reparatur. „Dieses Fahrzeug ist entscheide­nd, um gerade jene Schülerzüg­e zu verstärken. Sobald die Unfallschä­den behoben sind, kann das Fahrzeug wieder eingesetzt werden.“Da man in allen benachbart­en Regio-Netzen vergleichb­are Fahrzeuge brauche, damit es nicht zu eng zugeht, „bitten wir um Verständni­s, dass wir kurzfristi­g keinen Ersatz bereitstel­len können“. Die Schadensbe­hebung sei absehbar. Das Unternehme­n bitte junge Fahrgäste im eigenen Interesse, eine MundNasen-Bedeckung zu tragen und empfiehlt Fahrgästen, die zeitlich flexibler sind, andere Verbindung­en zu wählen.

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