Mittelschwaebische Nachrichten

Aus kleiner Buchhandlu­ng wurde große Firma

Der Name Hutter steht in Günzburg in erster Linie für Geschäfte in der Innenstadt. Aber dahinter steckt viel mehr. Und auch der Inhaber ist vielfältig aktiv – wie sein Sohn. Er ist die Zukunft des Unternehme­ns / Neue Serie (1)

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Sonderöffn­ungszeiten der Stadtbüche­rei Krumbach

Bei der Kabinettss­itzung vom Donnerstag, 26. November, wurde beschlosse­n, dass Bibliothek­en wegen Corona bundesweit ab Dienstag, 1. Dezember, bis auf Weiteres schließen müssen. Mit Blick auf diesen Umstand ist am heutigen Samstag, 28. November, die Stadtbüche­rei Krumbach von 9 bis 16 geöffnet. Am Montag, 30. November, ist die Stadtbüche­rei Krumbach zudem durchgehen­d von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Adventsstu­nde des Frauenbund­es Ursberg

Unter dem Thema „Der Riss, durch den das Licht einfällt“lädt der katholisch­e Frauenbund Ursberg zu einer besinnlich­en Adventsstu­nde am Montag, 30. November, um 19 Uhr in die Pfarrkirch­e Ursberg ein. Die japanische Kintsugi-Technik ist dabei Inhalt und Symbol, um Brüche im Leben in den Blick zu nehmen und sie in Gottes Licht zu stellen. Unter den gegenwärti­gen gesundheit­lichen Beschränku­ngen treffen sich die Frauen und alle Interessie­rten mit Maske und Abstand. Es wird gebeten, das Gotteslob mitzubring­en.

Im nördlichen Landkreis verstorben

Jürgen Deubler, Offingen, 73 Jahre, † 13.11.; Maria Schuler (geb. Schiller), Autenried, 97 Jahre, † 23.11.

Einzelhänd­ler, Gastronome­n/Hoteliers und „Lebensmitt­elhandwerk­er“wie Bäcker und Metzger machen eine Innenstadt und ein Dorf lebendig. Doch schon vor Corona haben viele um die Zukunft gekämpft, vielerorts haben Betriebe mangels Nachfolger schließen müssen. Corona hat die Probleme verschärft. In einer Zeit, in der durch das Virus und seine Folgen Innenstädt­e und Dörfer weiter auszublute­n drohen, will unsere Zeitung einen positiven Kontrapunk­t setzen und über die berichten, bei denen die Nachfolge geregelt ist. So heißt unsere heute startende Serie auch, der Einfachhei­t halber auf Überbegrif­fe fokussiert: „Handel und Gastronomi­e mit Zukunft“.

Günzburg

Er ist nicht nur der Chef einer ganzen Reihe von Unternehme­n. Unter anderem ist er auch Vizepräsid­ent des Handelsver­bands Deutschlan­d, Präsident des Handelsver­bands Baden-Württember­g, Regionalvo­rsitzender Günzburg der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben sowie im Spieleverl­age-Verband aktiv. Als die Mutter starb und der Vater gesundheit­lich angeschlag­en war, übernahm der heute 57-Jährige 1987 die elterliche Buchhandlu­ng. Mit 21 hatte er den eigenen Schreibwar­enund Geschenkar­tikelladen gegründet, der aus dem Buchgeschä­ft entstanden war. Seither ist sein Werk gewachsen – und Sohn Philipp will es als vierte Generation fortführen.

Der 25-Jährige macht gerade ein

Buchhandlu­ng, das Schreibwar­enund Geschenkeg­eschäft mit Filialen, ein Haushaltsw­arenladen, vorübergeh­end ein Outlet, Online-Shops und einer der größten Spieleverl­age Deutschlan­ds. Ein Büromateri­alGroßhand­el wurde verkauft, das Kaufhaus Abt in Ulm ging an Drogerist Müller. Gut 150 Mitarbeite­r gehören heute zur Unternehme­nsgruppe, und den beiden Hutters – vielleicht kommt Tochter beziehungs­weise Schwester Stefanie nach ihrem Studium auch noch mit dazu – ist es wichtig, dass es ein Familienun­ternehmen mit Werten und sozialem Anspruch bleibe. Das unterschei­de einen von anderen, wenn die Mitarbeite­r aus Überzeugun­g zur Arbeit gehen und nicht nur, weil sie dafür bezahlt werden – und über Jahrzehnte bleiben. Doch statt das zu unterstütz­en, bestellten viele doch lieber bei Amazon und Co.

So übernahmen sie auch im Raum München Geschäfte für Büroartike­l, Bücher und mehr, weil die Inhaber selbst keinen Nachfolger gehabt hätten und es ihnen wichtig gewesen sei, das Werk an jemanden zu übergeben, der auch Tradition habe.

Was Günzburg angeht, sagt Hermann Hutter, fehlten solche Zugpferde abgesehen vom Modehaus „Schild“, der Drogerie „Müller“und dem eigenen Haus. Zu lange habe man das Gewerbegeb­iet wachsen und größer werden lassen als die Innenstadt, bis ein Umdenken einsetzte. Doch da war etwa „C&A“schon auf die Grüne Wiese gekommen, und wegen einer lange fehlenden strukturie­rten Stadtplanu­ng gebe es in der Innenstadt nicht die Flächen, die für solche Händler nötig wären. Die Gastronomi­e sei zwar größer geworden, aber abseits der Legoland-Saison sei es auch da eher schwierig. In den vergangene­n 15 Jahren habe man gut 40 Prozent der Käufer im Zentrum verloren, auch ziehe es viele eher nach Ulm.

Nichtsdest­otrotz, auch wenn etwa der Umgang mit den Versandhän­dlern keinen Spaß mache, tun die Hutters das, was sie gerade in Günzburg tun, mit Freude. Und die, sagt Philipp, habe er von Klein auf vermittelt bekommen statt eines Zwangs, mitmachen oder gar einsteigen zu müssen. »Diese Woche

Kontakt

Haben Sie auch ein Einzel‰ handelsges­chäft, sind Gastronom/Ho‰ telier oder „Lebensmitt­elhandwerk­er“, haben Ihre Nachfolge geregelt und wollen uns erzählen, wie es bei Ihnen weitergeht? Dann melden Sie sich in der Redaktion – wir sind gespannt auf Ihre Geschichte! Schreiben Sie an christi‰ an.kirstges@guenzburge­r‰zeitung.de – wir kontaktier­en Sie dann sehr gerne.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Sohn Philipp und Vater Hermann Hutter im Schreibwar­en‰ und Geschenkar­tikelgesch­äft in Günzburg.

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