Mittelschwaebische Nachrichten
VVM und Bahn sind nicht aufeinander abgestimmt
Zum Artikel „,Geringe Priorität‘ für bes seren ZugTakt“vom 26. November: Vielen Dank für den Bericht zum Mittelschwaben-Takt. Eine bessere Taktung würde sicher die Akzeptanz des Öffentlichen Nahverkehrs erhöhen. Die laut Eisenbahngesellschaft „geringe Nachfrage“aufgrund geringer Siedlungsdichte lässt sich auch dadurch erklären, dass VVM und Bahn nicht aufeinander abgestimmt sind, sodass auch Menschen aus dem Umkreis der Bahnorte diese nutzen könnten.
Dies betrifft zunächst die Beratung und die Verbindungen. Wenn eine Person aus Edelstetten gegen 8 Uhr in Günzburg sein soll, bietet das Suchsystem des VVM an, vor 7 Uhr mit dem Flexibus nach Thannhausen und von dort über Jettingen nach Günzburg zu fahren. Die Bahn ab 7.36 in Neuburg kommt nicht vor, denn zwei Schulbusse gegen halb sieben von Edelstetten nach Neuburg kommen gerade so an, dass der Zug in Neuburg um Minuten verpasst wird. Am Rückweg bietet das System unter anderem eine Verbindung von Günzburg-Mitte nach Leipheim, von dort mit dem Zug nach Gessertshausen, nach Krumbach mit dem Bus und von dort mit dem Flexibus nach Edelstetten an! Beim Flexibus-Kundendienst wurde ich als „unverschämt“bezeichnet, weil ich davon ausging, dass dort die Bushaltestellen und Ankunftszeiten in Langenhaslach bekannt sind!
Die im VVM zusammengeschlossenen Landkreise haben es auch versäumt, die Nutzung des ÖPNV finanziell attraktiv zu gestalten, da es keinen gemeinsamen Tarif gibt. Muss ich mangels anderer Verbindungen einmal Zug und einmal Bus benutzen, ist eine Monatskarte nicht mehr rentabel, die notwendige Flexibusverbindung kommt noch obendrauf. Trotz „Schülerkartenberechtigung“(und Verzichts der Benutzung einer günstigeren VVMBusverbindung zurück) habe ich so für eine werktägliche Verbindung von Edelstetten nach Günzburg und zurück monatliche Kosten von 210 Euro errechnet.
Irmgard Hofer,
Neuburg