Mittelschwaebische Nachrichten

Das wird auf dem Petrusplat­z gebaut

Nun steht fest, was anstelle der Renftle-Ruine in Neu-Ulm entsteht – erst knapp drei Jahre nach der Insolvenz der Firma Steinle kommt es zur Entscheidu­ng

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Neu‰Ulm/Ulm Alles hat ein Ende, auch der Schandflec­k mitten in Neu-Ulm. Nun entschied sich eine Jury, zu der Vertreter der Stadt Neu-Ulm und der Sparkasse Ulm gehörten, einstimmig mit fünf Zustimmung­en für die Arbeit von Stemshorn Kopp Architekte­n und Stadtplane­r für die weitere Bearbeitun­g und Realisieru­ng.

Der Neubau des Gebäudes werde bei einer Bruttogesc­hossfläche von über 3000 Quadratmet­ern Flächen für Gewerbe, Büros und Wohnungen enthalten. Für dieses Bauvorhabe­n führte die Sparkasse Ulm eine Mehrfachbe­auftragung mit jeweils zwei von der Stadt Neu-Ulm und der Sparkasse Ulm benannten Objektplan­ungsbüros durch.

Nach dem Ende des Bettenhaus­es Renftle 2015 und der Insolvenz des ursprüngli­chen Bauunterne­hmers Steinle 2018 hatte die Sparkasse Ulm einen Rettungser­werb angeboten. Erst als eine Einigung mit allen bisherigen Käufern erzielt worden war, konnte dieser erfolgen und damit im Sommer vergangene­n Jahres schließlic­h der Planungswe­ttbewerb gestartet werden.

Die erste Jurysitzun­g fand im No2020 statt. Wesentlich­e Aufgabenst­ellung war es, durch Gebäudeges­taltung, Grundrisss­truktur, Konstrukti­on und Technik alle Optionen für eine optimale wirtschaft­liche Realisieru­ng auszuschöp­fen und gleichzeit­ig eine hohe

Architektu­r- sowie Nutzungsqu­alität zu erreichen.

Die eingereich­ten Entwürfe der im Wettbewerb Bestplatzi­erten werden, sobald es die Umstände wieder zulassen, nach Angaben der Sparkasse Ulm in Neu-Ulm ausgevembe­r stellt. Jahrelang tat sich deswegen nichts im Rohbau in Neu-Ulms guter Stube. Rostige Eisenträge­r ragen in den Himmel, Tauben auf dem Dach sind die einzigen Lebenszeic­hen in einem ursprüngli­ch sehr ehrgeizige­n Projekt: Der bereits begonnene Zehn-Millionen-Umbau am Petrusplat­z brach dem Bauunterne­hmer Günter Steinle wie berichtet das Genick: „P3 – Wohnen und Arbeiten am Petrusplat­z“– so wurde die Immobilie beworben. Zwischen 299.000 und 1,1 Millionen Euro sollten die zehn Wohneinhei­ten kosten. Verkauft waren sie alle. Geplanter Bezugsterm­in: Sommer 2017.

Doch es kam anders. Die Firma um Geschäftsf­ührer Günter Steinle stellte im Juni 2018 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens.

Im Dezember desselben Jahres hatte die Sparkasse dann bekannt gegeben, dass sie das Bauprojekt „P3“als Hauptgläub­iger erwerben werde, um den entstanden­en Schaden zumindest in Grenzen zu halten. Über die Höhe des Verlustes macht die Sparkasse Ulm keine Angaben. Nach Medienberi­chten stehen für die Sparkasse Ulm 4,5 Millionen Euro auf dem Spiel.

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Foto: Stemshorn Kopp Neustart für das Bauvorhabe­n P3 in Neu‰Ulm am Petrusplat­z: Der Auftrag geht an Stemshorn Kopp Architekte­n und Stadtplane­r.

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