Mittelschwaebische Nachrichten
Die LS Bau AG wechselt komplett nach Thannhausen
Warum die Firma Muttershofen endgültig verlässt und was nach dem Umzug der Zentrale ins ehemalige Kreisaltenheim vergangenen Sommer nun geplant ist
Thannhausen An der Edelstetter Straße in Thannhausen entsteht ein neuer Bauhof für die LS Bau AG. Nach dem Umzug der Firmenzentrale ins ehemalige Kreisaltenheim im vergangenen Sommer (wir berichteten) soll jetzt auch der Fuhrpark von Muttershofen nach Thannhausen umziehen.
Bereits seit Ende der 1990er-Jahre gebe es entsprechende Überlegungen dazu, sagt Vorstand Leonhard Wiedemann. Damals sei das Areal, das heute die Firma Raiss nutzt, im Gespräch gewesen. „Mal konnte das Projekt aufgrund der Konjunkturlage nicht umgesetzt werden, mal war die Finanzierung nicht gesichert“, so Wiedemann. Jetzt stimmen die Voraussetzungen und der Bauhof kann auf dem firmeneigenen Werksgelände realisiert werden. Dort befindet sich bereits jetzt ein Teil des Fuhrparks und die Asphaltmischanlage der LS Bau AG.
Auf rund 21.000 Quadratmetern entstehen mehrere Hallen und Gebäude sowie Abstellflächen. Ein zweistöckiges Büro und Betriebsgebäude bietet Platz für Betriebsleitung, Fuhrparkverwaltung, Labor und Sozialräume. Eine weitere Halle dient als Unterstellfläche für Maschinen, Werkstatt und Baumateriallager. Dort wird auch eine moderne Waschhalle integriert. Die bestehende Tankstelle wird modernisiert und überdacht. Den größten Teil des Bauhofs nehmen die Stellflächen für die rund 400 Fahrzeuge und Baumaschinen der LS Bau AG sowie die Mitarbeiterparkplätze ein.
Großen Wert legt die LS Bau AG bei diesem Projekt auf Nachhaltigkeit: Die Dachflächen werden mit Fotovoltaikanlagen versehen, das Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und als Lösch- und Waschwasser genutzt. An der Tankstelle soll gegebenenfalls bereits eine Erweiterung
für die Betankung von Wasserstoff-Lkw vorgesehen werden. „Sobald serienreife und erprobte Wasserstoff-Lkw zur Verfügung stehen, möchten wir diese umweltfreundliche Technologie zum Einsatz bringen“, sagt Leonhard Wiedemann.
Für ihn und seinen Vorstandskollegen Fabian Eppinger ist das rund vier Millionen teure Projekt die konsequente Folge der Zukunftssicherung des Unternehmens. „Durch die Zentrierung auf einen Standort versprechen wir uns Synergieeffekte“, so Wiedemann. Die Zusammenlegung von Fuhrpark und Asphaltmischanlage führe unter anderem zu einer Optimierung der
Abstimmung dieser zentralen Unternehmensbereiche, ergänzt Fabian Eppinger.
Aktuell befinde man sich in der Ausschreibungsphase, im April könnte der Spatenstich erfolgen. „Und im Herbst dieses Jahres möchten wir einziehen“, sagt Leonhard Wiedemann. Glücklicherweise sei man bisher verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise gekommen. „Die Pandemie hat unserem Geschäftsverlauf nicht geschadet und wir konnten 2020 als ein sehr erfolgreiches Jahr abschließen“, sagt Leonhard Wiedemann. Es habe nur vereinzelt positive Fälle innerhalb der Belegschaft gegeben, glücklicherweise keine größeren Ausbrüche.
Das sei vermutlich auch dem Umstand geschuldet, dass man in der Regel an der frischen Luft arbeite, so Fabian Eppinger. Im Bereich der Verwaltung habe man Homeoffice-Arbeitsplätze geschaffen. Aktuell sei, bedingt durch die Pandemie, ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland zu spüren, der auch die Bauwirtschaft erfasse. Man rechne damit, dass derzeit viele Projekte nicht ausgeschrieben werden könnten, weil es bei den Auftraggebern pandemiebedingte Planungsengpässe gebe, so Wiedemann. Trotzdem blicke man zuversichtlich in die beginnende Bau-Saison.
Rund vier Millionen Euro kostet das Projekt