Mittelschwaebische Nachrichten

Englischku­rs aus Mexiko in Krumbach: Weiterbild­ung per Online‰Kurs

Wie die Volkshochs­chule Krumbach pandemiebe­dingt ihr Online-Angebot ausbaut und welche Vor- und Nachteile das hat

- VON MARC HETTICH

Krumbach „Die Krumbacher können künftig Englisch von einer Dozentin in Mexiko lernen“, freut sich Johanna Herold von der Volkshochs­chule Krumbach. Die EnglischRe­ferentin Susanna Gabriel sei derzeit häufiger in Mexiko, könne aber von dort problemlos ihre Kurse online geben.

Möglich macht das der pandemiebe­dingte digitale Wandel, der auch vor der klassische­n Bildungsei­nrichtung nicht haltmacht. „Wir wollen unser Online-Angebot ausbauen“, verrät die Vorsitzend­e. Dies sei nicht zuletzt dem Wunsch geschuldet, die Vhs-Klientel vor dem Coronaviru­s zu schützen. Recht erfolgreic­h war ein Vortrag zum Thema Resilienz über die Plattform Zoom im Februar. „Ich denke, im Herbst werden wir wohl verstärkt HybridAnge­bote machen“, prognostiz­iert die 69-Jährige. Dabei handle es sich um eine Kombinatio­n aus Präsenzkur­sen, bei denen die Teilnehmer sich alternativ via Online-Video zuschalten können.

Wirft man einen Blick in die aktuelle Programmau­sschreibun­g auf der Website des Bürgerhaus­es, findet man nicht nur einen Spanischku­rs und die „Familie in Fahrt“-Kooperatio­nsvorträge, sondern interessan­terweise auch mehrere Sportangeb­ote – natürlich allesamt als Online-Variante. Los geht es am 16. März mit Hana Bayerlova und ihrem Kurs „In Bewegung bleiben – sanfte Gymnastik“. Die Referentin wird dabei von einer Webcam gefilmt, während sie die entspreche­nden Übungen vormacht. „Wir müssen unsere Referenten motivieren, den digitalen Weg mitzugehen“, erklärt Johanna Herold. Angebote wie Tagesreise­n oder die beliebte „Schmankerl­runde“für Senioren seien derzeit nicht durchführb­ar. „Aber natürlich ist es besser, wenige Kurse online anzubieten, als das Programm komplett einschlafe­n zu lassen.“

Die Anmeldezah­len seien zwar überschaub­ar, das gehe aber gerade vielen Volkshochs­chulen so. „Die Höhe unserer Zuschüsse hängt davon ab, wie viele Kurse wir anbieten. Darum müssen wir natürlich auch ein wenig auf unsere Finanzen achten“, erläutert die pensionier­te

Lehrerin. „Zum Glück sind unsere Referenten nicht speziell von unseren Honoraren abhängig“, betont sie erleichter­t.

Johanna Herold und ihr Team machen eine spannende Beobachtun­g: „Ältere Menschen interessie­ren sich sehr für unser Online-Angebot – häufig mehr als jüngeres Publikum.“Woran liegt das? „Vor allem Eltern kommen mit der Mehrfachbe­lastung durch Homeoffice und Homeschool­ing schon sehr an ihre Grenzen. Ich kann gut verstehen, dass da die Motivation, abends noch einen Online-Kurs zu machen, nicht sehr groß ist“, zeigt sich die Vhs-Vorsitzend­e verständni­svoll.

Nächste Woche ist Johanna Herold selbst Teilnehmer­in an einer Videokonfe­renz. Die Vorsitzend­en der Volkshochs­chulen im Bezirk treffen sich von 9 bis 17 Uhr zum digitalen Austausch. Schmunzeln­d stellt sie fest: „Das wird mich ganz schön fordern.“

Die Vorsitzend­e sieht aber auch die Vorzüge der Digitalisi­erung:

„Online-Kurse sparen viel Zeit und Fahrtkoste­n. Im Gegensatz zum gedruckten Programm können wir in unserer Online-Ausschreib­ung problemlos Änderungen und Ergänzunge­n hinzufügen.“

Wer also gerne noch einen digitalen Kurs anbieten möchte, kann sich jederzeit in der Vhs-Geschäftss­telle melden.

Anmeldunge­n in der Vhs‰Geschäfts‰ stelle im Bürgerhaus unter der Telefon‰ nummer 08282/9953800.

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Foto: Marc Hettich „Die Krumbacher können künftig Englisch von einer Dozentin in Mexiko lernen“, freut sich Johanna Herold von der Volkshoch‰ schule Krumbach.

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