Mittelschwaebische Nachrichten
Alte Eiche am Krumbad wird „verjüngt“
Natur Der Stamm des rund 250 Jahre alten Baumes ist ein Sicherheitsproblem. Er soll aber erhalten bleiben
Krumbad Auf dem kleinen Schild steht „500 Jahre alte Eiche“. Selbst für Laien ist dies übertrieben, doch hat der Baumveteran nordöstlich der Heilbad-Kapelle nach Expertenmeinung immerhin ein Alter von gut 250 Jahren. Allerdings besitzt er auch einen Makel: Nach einem Fachgutachten gilt er im derzeitigen Zustand als „nicht verkehrssicher“und wird deshalb in den nächsten Tagen einer „Verjüngung“unterzogen. Das heißt: Der Stamm bleibt erhalten, jedoch die Kronenteile werden abgenommen. Dem Vorhaben gehen ein Gutachten des Baumsachverständigen Udo Kaller aus Wettenhausen und mehrere Gespräche der Unteren Naturschutzbehörde mit Krumbad-Geschäftsführer Peter Heinrich voraus. Sie sind sich zumindest in einem Punkt einig: Im Istzustand kann der Baum nicht erhalten werden, weil die dortige Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist. Ursache sind am Stammfuß offene Faulstellen vom Leberpilz, abgestorbene Rindenteile mit Insektenbohrlöchern und teilweise schon länger zurückliegende Astbrüche. Der Stamm wurde vor Jahren in rund zehn Meter Höhe gekappt und ist inzwischen tief eingefault, so das Fachurteil. Notwendig wird deshalb, die noch vorhandenen Starenkästen über dem Straßenbereich abzusägen, da sie Sturmverletzungen aufweisen und der Befall diverser das Holz zersetzender Pilze erkennbar ist. Erhalten bleibt jedoch der Stamm am Fuß mit 4,5 Metern Umfang und einem Durchmesser von 1,40 Meter bis in eine Höhe von etwa zehn Metern. Er ist für die Fachleute ein „Habitatbaum für verschiedenste Holzbesiedler“und eine Fällung deshalb nicht ohne behördliche Genehmigung zulässig. An seiner Seite werden einige Starenkästen gelagert, die als Totholz für Kleinlebewesen Lebensraum sind.