Mittelschwaebische Nachrichten
Zwei Neulinge räumen ab
Petra Vlhova und Alexis Pinturault gewinnen die großen Kristallkugeln
Lenzerheide Der Österreicher Manuel Feller im Slalom und die Neuseeländerin Alice Robinson im Riesentorlauf gewinnen am Sonntag in Lenzerheide die letzten Rennen der alpinen Ski-Saison. Die ganz großen Sieger des corona-geprägten WMWinters waren aber andere.
● Die neuen Gesamtsieger Erstmals erfüllten sich Alexis Pinturault und Petra Vlhova ihren Traum von der großen Kristallkugel. Jahrelang war der Franzose im Schatten von ExSkistar Marcel Hirscher unterwegs, vergangenen Winter stoppte ihn im Kampf um den Gesamtsieg der coronabedingte Saisonabbruch.
Auch diesmal drohte er ihn im Endspurt noch zu verlieren. In Lenzerheide profitierte er dann aber von der Absage der Speedrennen – und fuhr im Riesenslalom am Samstag furios. Mit seinem 34. Weltcup-Sieg verteidigte Pinturault die Spitze der Gesamtwertung und verdrängte den Schweizer Marco Odermatt auch noch von der des Disziplin-Klassements. Vlhova verlor beim Saisonfinale zwar noch die kleine Kugel in der Slalom-Wertung. Ihr großes Ziel, dem sie diesen Winter alles – auch die WM in Cortina d’Ampezzo – untergeordnet hatte, erreichte sie aber. Als erste Slowakin gewann sie den Gesamtweltcup. Kein einziges Einzelrennen ließ sie aus. Sechs Siege feierte sie.
● Die neue SlalomKönigin Sechsmal gewann Mikaela Shiffrin in den vergangenen Jahren den Slalom-Weltcup, viermal WM-Gold im Torlauf. Doch neben Vlhova hat die Amerikanerin seit dieser Saison noch eine weitere Rivalin in ihrer Paradedisziplin. Katharina Liensberger raste in Cortina zum WM-Titel und mit ihrem erst zweiten WeltcupSieg in Lenzerheide auch noch an die Spitze der Slalom-Wertung. Mit der Österreicherin dürfte auch im Olympia-Winter zu rechnen sein.
● Die Deutschen Die WM in Italien mit insgesamt vier Medaillen war ein rauschendes Fest aus Sicht des DSV. Silber für Kira Weidle, Romed Baumann und Andreas Sander, Bronze für die Mannschaft – hier und da ist es zur absoluten Weltspitze nicht weit.
Was den Deutschen aber auch diesen Winter fehlte, war die Konstanz. So reichte es im Weltcup nur zu vier Einzelpodest- und weiteren 28 Top-Ten-Plätzen – die schlechteste Bilanz seit der Saison 2006/2007. Bei den Frauen sei man „aktuell nur punktuell konkurrenzfähig“, sagte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier. Die Männer hätten aber „viele gute Rennen gezeigt“. Linus Straßer begeisterte als Sieger in Zagreb und Zweiter in Adelboden, verpatzte aber die WM. Im Slalom am Sonntag fiel er noch vom fünften auf den neunten Rang zurück.
Weidle schaffte es bei vier Weltcup-Abfahrten in die Top Fünf und schloss die Disziplin als GesamtFünfte ab, fuhr im Super-G allerdings hinterher.