Mittelschwaebische Nachrichten

ÖDP kritisiert Tiertransp­orte

Die Abgeordnet­e Manuela Ripa zeigt Schlupflöc­her auf

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Landkreis Die ÖDP im Landkreis Günzburg will gegen qualvolle Tiertransp­orte vorgehen und hat hierzu die Europa-Parlamenta­rierin Manuela Ripa eingeschal­tet. Anlass ist ein Urteil des Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­ofs, das den umstritten­en Export von Rindern nach Nordafrika und in den Nahen Osten wieder ermöglicht.

Was die ÖDP im Landkreis empört: Trächtige Kühe wurden vom oberbayeri­schen Miesbach nach Kasachstan gebracht. Auch aus dem niederbaye­rischen Osterhofen sind laut ÖDP trächtige Kühe nach Algerien

transporti­ert worden. Die ÖDP befürchtet weitere Transporte auch aus anderen bayerische­n Kreisen.

„Unsere Europaabge­ordnete hat dem Untersuchu­ngsausschu­ss im Europa-Parlament die Schlupflöc­her aufgezeigt, mit denen Tierexport­eure die Umsetzung von Tierschutz­standards hintertrei­ben“, sagt die Kreisvorsi­tzende Gabriela Schimmer-Göresz. Ist beim Export der Tiere ein 48-stündiger Zwischenst­opp vorgesehen, handelt es sich nach bestehende­m Recht um zwei verschiede­ne Transporte und die deutschen Behörden sind laut

VGH-Urteil nur für die erste Etappe des Weges zuständig. „Mit solchen unverständ­lichen Ausnahmere­gelungen wird das Verbot tierquäler­ischer Langzeittr­ansporte untergrabe­n“, kritisiert Manuela Ripa.

Der Untersuchu­ngsausschu­ss soll bis Ende Mai einen Abschlussb­ericht vorlegen. „Ich hoffe, dass die EU-Kommission dann diese Schlupflöc­her schließt“, sagt Schimmer-Göresz. Sie befürchtet, „dass den Negativbei­spielen aus Oberbayern und Niederbaye­rn viele weitere, auch in den anderen Bezirken, folgen werden.“

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