Mittelschwaebische Nachrichten
Eltern protestieren erneut vor dem Schulamt
Zur Veranstaltung kamen schätzungsweise rund 70 Personen. Massive Kritik an Regierungspolitik
Krumbach Massive Kritik an der Testpflicht in den Schulen, der Maskenpflicht im Unterricht und an den aktuellen Unterrichtsbedingungen: Am späten Sonntagnachmittag gab es vor dem Schulamt des Landkreises in Krumbach eine weitere Protestveranstaltung. Wie Organisatorin Ulrike Gerstmayer aus Burgau erklärte, habe man bewusst auf das zuletzt bekanntlich kontrovers debattierte Abstellen von Kinderschuhen verzichtet. Nach Angaben der Polizei waren ca. 60 bis 70 Personen (darunter viele Eltern mit ihren Kindern) zur Aktion, die offiziell als Kundgebung angemeldet war, gekommen.
Kritik wie beispielsweise von Matthias Pöhlmann (Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der evangelischen Kirche in Bayern), der erklärt hatte, die jüngsten Proteste stünden in Verbindung mit der „Querdenken“-Bewegung und das Abstellen von Kinderschuhen würde Erinnerungen an die Kindermorde der Nazis wecken, wies Ulrike Gerstmayer entschieden zurück. Die Gruppierung „Eltern stehen auf“setze sich ausschließlich für das Wohl der Kinder ein. Auch um dies nochmals zu betonen, habe man diesmal anders als bei einer Aktion vor zwei Wochen vor dem Schulamt auf das Abstellen von Kinderschuhen verzichtet. Vor dem Schulamt wurden viele Luftballons aufgehängt, dazu Tafeln, auf denen die Positionen der Demonstrierenden festgehalten waren.
Wie sie berichtete, haben sich die Organisatoren diesmal doch noch entschlossen, die Aktion offiziell anzumelden. Der Ablauf sei mit dem Landratsamt abgestimmt, die Veranstaltung für 200 Personen genehmigt und die vor dem Schulamt abgelegten und aufgehängten Sachen würden im Lauf des Montags wieder aufgeräumt. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit war die Veranstaltung in den Hof westlich des Kreishauses verlegt worden. Ulrike Gerstmayer wies zu Beginn der Veranstaltung auf die einzuhaltenden Regeln wie Maskenpflicht und Abstandhalten hin. Als Mitglied von „Klardenken Schwaben“habe sie mit der Organisation von Veranstaltungen, sagte Ulrike Gerstmayer. „Heute geht es nur um das Wohl der Kinder.“
Vor zwei Wochen hatten sich schätzungsweise etwa 150 Menschen vor dem Schulamt versammelt, diesmal waren es laut Einschätzung der Polizei deutlich weniger. Die Polizei sprach von einem ruhigen Verlauf, die Teilnehmer hätten sich weitgehend an die Vorschriften gehalten. Eine offizielle Rednerliste gab es nicht. Nach den einleitenden Worten von Ulrike Gerstmayer meldeten sich verschiedene Teilnehmer spontan zu Wort.
Ulrike Gerstmayer berief sich auf verschiedene Studien, die zeigen würden, dass es für die harten Corona-Maßnahmen angesichts fehlender Daten keine Rechtfertigung gebe. Immer wieder habe sich zuletzt herausgestellt, dass es mit der giftigen Substanz in Schnelltests Probleme gebe. Sie verwies auf die Schwierigkeiten, die es zuletzt in der Stadt Ulm in Zusammenhang mit den Schnelltests eines koreanischen Herstellers gegeben habe. Schnelltests könnten Augen- und Hautreizungen verursachen. Eine Studie der Universität Stanford zeige, dass das Tragen von Masken die Ausbreitung von Corona-Erkrankungen nicht verhindere. Das Maskentragen würde bei vielen unter anderem zu Depressionen führen.
Im Gespräch mit Kundgebungsteilnehmern fielen häufig deutliche Worte der Kritik mit Blick auf die Politik von Ministerpräsident Markus Söder. Eltern sprachen immer wieder von den großen Belastungen für ihre Kinder, nicht wenige befürchten bleibende Schäden.
Kritisiert wurde von einigen, dass die jüngst beschlossene „NotbremErfahrungen se“den Föderalismus aushebele. Ein Kind meldete sich zu Wort, dass erklärte, dass die Corona-Maßnahmen zu Vereinsamung und Ausgrenzung führen würden.
Intensivstationen: Offizielle Zahlen seien „getrickst“
Eine Rede hielt an diesem Nachmittag auch Engelbert Schmid aus Mindelzell. Schmid hatte bekanntlich auch schon bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen im vergangenen Jahr im Krumbacher Stadtgarten gesprochen. Schmid berief sich in seiner Ansprache auf verschiedene Studien. Maskenträger würden sich häufiger mit Corona infizieren als Menschen, die keine Masken tragen würden.
Ferner griff Schmid in seiner Ansprache die jüngste Diskussion um die Auslastung der Intensivstationen in den Krankenhäusern auf. Er sprach davon, dass die von offizieller Seite vorgelegten Zahlen „getrickst“seien. Bei den präsentierten Zahlen würden die Kapazitäten der Stationen der jeweiligen Belegung angepasst. In Wirklichkeit gebe es keine Überlastung. Zuletzt habe es eine Untersterblichkeit gegeben. Studien würden zeigen, dass die CoronaMutationen nicht gefährlicher seien als frühere Varianten. Die Todesfälle bei Corona-Impfungen seien deutlich höher als bei Grippe-Impfungen. Staaten, die sich mit Maßnahmen zurückgehalten hätten, kämen besser aus der Krise. Schmid sprach auch die bevorstehende Bundestagswahl an. Es sei eine Briefwahl zu befürchten und womöglich ein „Betrug, wie wir das in den USA gesehen haben“.
Die Protestveranstaltung vor dem Schulamt in Krumbach endete gegen 18.30 Uhr.