Mittelschwaebische Nachrichten
Aletshausen verabschiedet Millionenhaushalt
Investitionen von rund einer Million Euro plant das Dorf und schreibt eine schwarze Null
Aletshausen Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats verabschiedeten die Räte einen soliden Haushalt für 2021 für Aletshausen mit einem Gesamtvolumen von gut 3,4 Millionen Euro. Das sind rund 300.000 Euro mehr wie 2020. Er umfasst im Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben knapp 2,5 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 278.000 Euro gegenüber 2020. Auf den Vermögenshaushalt entfallen rund 856.000 Euro, gegenüber den 828.000 Euro in 2020.
Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer bleiben unverändert. Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen. Zur Finanzierung der Investitionen müssen den Rücklagen heuer knapp 400.000 Euro entnommen werden. Trotz Corona, so
VG-Kämmerin Barbara Fetschele, sei die Gewerbesteuer 2020 und 2021 gestiegen, was auf ein stabiles Gewerbe und ein gut aufgestelltes Kleingewerbe zurückzuführen sei.
Als wichtigste Posten im Verwaltungshaushalt nannte sie den staatlichen Anteil an der Einkommensteuer mit rund 690.000 Euro. Das seien knapp 90.000 Euro mehr als 2020. An Gewerbesteuer werden 350.000 Euro (plus 100.000 Euro) erwartet, Schlüssel-Zuweisungen rund 330.000 Euro, staatliche Förderung für Betriebskosten Kindergarten 205.000 Euro, Kanal- und Wassergebühren 145.000 Euro, pauschale Investitionszuweisung des Staates 127.000 Euro, Grundsteuer A und B 124.000 Euro, Darlehensrückfluss vom Sportverein 80.000 Euro. Als Einkommensteuerersatz wurden 51.000 Euro angesetzt. Alle anderen
Einnahmen bleiben so gut wie unverändert (Zahlen wie auch im Folgenden gerundet).
Der Betrieb des voll ausgelasteten Kindergartens samt Krippe wird für die Gemeinde immer teurer: Die Gesamtausgaben steigen um 18.000 auf 633.000 Euro, wobei die 575.000 Euro Personalkosten der größte Posten seien. Die Benutzungsgebühren der Eltern wurden mit 16.000 Euro beziffert. Zuweisungen des Staates und der Gemeinden für Gastkinder 270.000 Euro.
Trotzdem ist mit einem Fehlbetrag für 2021 von etwa 118.000 Euro zu rechnen, den die Gemeinde zu tragen hat. Die übrigen Personalausgaben der Gemeinde bezifferte die Kämmerin mit 102.000 Euro. Auch ihre Schüler kosten die Gemeinde einiges: Für die Grundschule Niederraunau sind 62.000 Euro zu bezahlen. 20.400 Euro für die Mittelschule Krumbach.
Weitere große Ausgaben sind: Kreisumlage 586.000 Euro und Umlage an die VG 148.000 Euro (minus 10.000), Unterhalt Kanäle 77.000 Euro, Gewerbesteuerumlage 70.000 Euro und Unterhalt Wasserversorgungen 62.000 Euro. Für Unterhalt und Bau von Feldwegen sind 180.000 Euro eingeplant.
Dem Vermögenshaushalt können 202.000 Euro zugeführt werden, das sind gut 125.000 Euro mehr als 2020. Um alle Investitionen finanzieren zu können, müsse den Rücklagen 400.000 Euro entnommen werden, die sich Ende 2021 voraussichtlich auf 2,34 Millionen Euro belaufen werden.
Im Vermögenshaushalt sind an wichtigen Investitionen vorgesehen: Erwerb von Grundstücken 500.000
Euro, Investitionsanteil VG-Bauhof 230.000 Euro, Sanierung Mittelschule Krumbach 70.000 Euro sowie Zuschuss Sportverein 12.000 Euro. Trotz all dieser Maßnahmen schreibt die Gemeinde weiterhin eine schwarze Null, erwähnte die Kämmerin abschließend.
In der Beurteilung des Etats lobte Bürgermeister Duscher die Kämmerin für ihr Zahlenwerk. Es sei ausgeglichen und finanzierbar. Die schwarze Null werde auf Dauer nicht zu halten sein, denn die Dienstleistungen steigen, die Einnahmen nicht. Aletshausen brauche bald einen neuen Trinkwasserbrunnen. Auch im Abwassersektor stehen Investitionen an. Anschließend wurden Haushaltssatzung und Etat, vorbehaltlich der Genehmigung der Aufsichtsbehörde, einstimmig verabschiedet.