Mittelschwaebische Nachrichten
Ein neuer Trainer und allerlei Schwierigkeiten
Anpfiff zur Fußball-Bezirksliga: Was die heimischen Vereine vor dem Saisonauftakt beschäftigt Für den Tabellendritten der Vorsaison wird’s diesmal noch schwerer
Bubesheim Jan Plesner reicht ein einziges Wort, um die Lage zu beschreiben: durchwachsen. „Wir haben viele angeschlagene Spieler und Urlauber“, moniert er – und genau das macht die eigentlich heiße Phase kurz vor Saisonbeginn so richtig schwer. Plesner verfügt in Bubesheim über einen nur 16 Mann starken Kader. Rechnet er die A-Jugendlichen dazu, kommt er auf 20 bis 22 Spieler. „Wir füllen momentan viel mit den A-Jugendlichen auf. Dass wir einen Umbruch haben, wussten wir, das ist auch so geplant“, erklärt der neue Trainer des SC. Dennoch macht es die Lage besonders knifflig.
Beim Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Jungingen hagelte es eine 1:6-Niederlage, gerade mal zwei Auswechselspieler hatte der 32-Jährige für diese Partie zur Verfügung. Und weil es vielen anderen Mannschaften ähnlich geht, sie unter anderem wegen der noch zusätzlichen Pokalspielen personell gebeutelt sind oder waren, kamen noch nicht mal die Testspiele wie geplant zustande. Statt den eigentlich sechs vorgesehenen, klappte es nun gegen nur vier Mannschaften. Plesners große Hoffnung war, dass er die Spieler der Startformation vom vergangenen Wochenende gegen Neusäß wenigstens in dieser Formation auch in den Rundenstart schicken kann. „Bisher war es schwierig, weil wir immer umstellen mussten“, schildert Plesner.
Aber wo sind eigentlich alle hin? Da wäre zum Beispiel Abwehrspieler Alexander Glöckle. Er ist Lehrer und beruflich sehr eingespannt, hat die Fußballschuhe daher an den Nagel gehängt. Tugay Demir musste wegen eines Berufswechsels wegziehen und spielt künftig für den SV
Türkgücü Königsbrunn. Steffen Hain klagt seit Trainingsbeginn über Rückenprobleme, sein Mannschaftskollege Christian Berscheit versucht, mitzutrainieren, doch nach zwei schweren Verletzungen im Knie stößt er schnell an seine Grenzen. Hinzu kommt dann noch, dass mit Tanay Demir und Hakan Polat gleich zwei Spieler für vier Wochen in der Türkei sind.
Plesner wusste, dass es schwierig werden würde, aber so schwierig? „Wir machen uns extrem viele Gedanken. Irgendwie müssen wir die Zähne zusammenbeißen und die ersten drei, vier Spiele überstehen“, sagt er. Um nicht noch mehr Verletzte zu riskieren, fuhr er mit den Trainingseinheiten bisher nach dem Plan: Lieber einmal mehr, dafür aber dosierter. Die ersten beiden Wochen nach der langen Pause seien für alle sehr hart gewesen, danach aber nahm Plesner Intensität raus.
Das Schöne für ihn am Neustart: Er fühlt sich bestens aufgehoben in Bubesheim, an jeder Stelle werde ihm geholfen, die Kommunikation laufe bestens. Außerdem gibt es mit David Tamm, Sven Seibold, Blerton Grguri, Petro Gomes, Tim Gehring und Jakub Krolikowski auch einige Neuzugänge zu vermelden. Was Bubesheim noch fehlt, ist ein Außenspieler. „Wir sind an einem dran, vielleicht klappt das ab Mitte/ Ende August“, verrät Plesner. Im Mittelfeld sieht es besser aus, von dort wurde jetzt Axel Hespeler für die Position links außen abgezogen.
Kurz vor dem ersten Punktspiel will sich der neue SC-Trainer auf die Abwehr fokussieren, hier hat er in den bisherigen Testspielen die meisten Probleme erkannt. „Wir müssen wieder kompakt stehen“, fordert er. Gefordert ist die Mannschaft dann am Sonntag, 8. August, daheim gegen den FC Affing. Plesner rechnet mit einem Gegner auf Augenhöhe, „besser so, als dass wir gleich einen Knaller gekriegt hätten“. Knaller, das sind in der diesjährigen Bezirksliga Meitingen und Aindling, die den Titel laut Plesner unter sich ausmachen werden. Und Bubesheim? „Ich wäre froh, wenn wir zwischen Platz drei und sieben landen.“
ⓘ Erstes Spiel SC Bubesheim FC Af fing (Sonntag, 8. August, ab 15 Uhr)