Mittelschwaebische Nachrichten
„Ich spüre die Gier, dass es endlich wieder um was geht“
Trainer Christoph Bronnhuber will diesmal nicht um den Klassenerhalt zittern. Was die drei Neuzugänge dazu beitragen können
Günzburg Die ersten ein, zwei Klatschen in der Vorbereitung hat Christoph Bronnhuber nach der ultralangen Wettkampfpause schweigend hingenommen. Im Anschluss an das 0:7 gegen den VfR Jettingen aber redete der Spielertrainer des FC Günzburg Tacheles mit seinen Bezirksliga-Fußballern. Die präsentierten sich fortan zielstrebiger, sammelten mit erfolgreichen Auftritten im Totopokal Selbstvertrauen. Jetzt, wenige Tage vor Saisonbeginn, sagt der Coach mit zufriedener Miene: „Ich glaube, wir haben den Turnaround hinbekommen.“
Wobei Bronnhuber betont, dass es seiner Mannschaft im Training nie an Engagement fehlte. In den Spielen aber kamen bei ihm Erinnerungen an die Anfangsphase der vergangenen Runde hoch, als sich die Seinen irgendwie nicht richtig wehrten. Gegen Ende der letztlich abgebrochenen Saison 2019/21 reichte es nach inzwischen wesentlich besseren Darbietungen immerhin knapp ans rettende Ufer.
Diesmal soll es keine Zitterpartie bis zum Schluss werden, verspricht Bronnhuber. Er hält viel auf seine Jungs, die am kommenden Sonntag, 8. August 2021, ohne personelle Probleme ins Auftaktspiel beim FC Stätzling starten. Und auch gar nicht chancenlos, wie der Coach bekräftigt: „Ich spüre die Gier, dass es endlich wieder um was geht. Deshalb hoffe ich, dass wir gut aus dem Startblock kommen und am Ende der Saison mindestens Neunter sind. Das gibt unser Kader auch her.“
Seine drei Neuzugänge bezeichnet Bronnhuber allesamt als
„Glücksgriffe“. Für den FC Günzburg sei es ja traditionell eher kompliziert, begeisterungsfähige Fußballer in den Auwald zu locken, berichtet er. Umso glücklicher ist der Coach, dass er künftig auf Uli Bunk, Florian Ferner und Matthias Möhnle zählen kann.
● Uli Bunk Dank seiner Erfahrung als Spielertrainer der SG Reisensburg-Leinheim bietet sich Bunk automatisch als verlängerter Arm des FC-Spielertrainers an. Bronnhuber sagt entsprechend zuversichtlich: „Er hat vielleicht mal einen anderen Blickwinkel als ich und auf dem Platz kann er uns hinten den Laden dichthalten.“Dabei wäre der Transfer beinahe nicht zustande gekommen, denn der 34-jährige Bunk wollte eigentlich aufhören mit der Wettkampf-Kickerei. Aber weil Bronnhuber sein bester Kumpel ist, und ihm auch keine Ruhe ließ, „habe ich gesagt, okay, ich hänge noch mal ein Jahr dran und unterstütze ihn so gut es geht.“
● Florian Ferner Der 22-Jährige hat bereits eine gemeinsame FußballGeschichte mit Bronnhuber; beide spielten zusammen eine BezirksligaSaison beim TSV Offingen. Vom Mindelbogen kommt Ferner nun den kurzen Weg in den Auwald, „um wieder gegen klassenhöhere Teams zu spielen“, wie der Mann für die defensive Mittelfeld-Zentrale sagt. Bronnhuber schätzt an seinem Neuling, „dass er immer weiterkommen will. Außerdem ist er vom Charakter einer, der sehr gut zu uns passt.“
● Matthias Möhnle ist als zweiter Torwart neben Fabian Kuchenbaur vor allem dann fix eingeplant, wenn Markus Bader nicht zur Verfügung steht – und das ist berufsbedingt häufig der Fall. Ungewiss bleibt vorerst, wie es der 32-Jährige körperlich packt. Denn Möhnle weist eine wirklich imposante Verletzungsgeschichte auf. Als Torwart kugelte er sich schon zweimal die Schulter aus, als Feldspieler zog er sich einen Kreuzbandriss zu. Für ihn war es deshalb Gold wert, dass er in der Vorbereitung zwei Pokalspiele schmerzfrei absolvieren konnte. In Günzburg fühlt er sich gut aufgenommen. „Das sind super Jungs hier, da gab es von Anfang an keine Schwierigkeiten“, berichtet Möhnle. Und in Benjamin Wahl weiß er auch seinen besten Freund beim FC Günzburg.
ⓘ Erstes Spiel FC Stätzling FC Günz burg (Sonntag, 8. August, ab 15 Uhr)