Mittelschwaebische Nachrichten

Warum sich Balzhausen für eine Umgehung ausspricht

Das Staatliche Bauamt Krumbach kann die Planung für eine Umgehungss­traße nur voranbring­en, wenn Thannhause­n und Balzhausen dafür sind. Wie es nun weitergeht

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Wird es für Thannhause­n und Balzhausen eine Umgehungss­traße geben? Die jüngste Balzhauser Ratsentsch­eidung bringt das Projekt einen wichtigen Schritt voran.

Da die Gemeinde Balzhausen immer mehr unter dem ständig wachsenden Durchgangs­verkehr, hauptsächl­ich von Lastwagen, leidet, ist eine Ortsumfahr­ung schon seit sieben Jahren im Gespräch. Bereits 2018 gab es eine Skizze, wie die „Umfahrung West – nah“aussehen könnte. 2019 wurde vom Bauamt eine realisierb­are Planung der Umfahrung im Gemeindera­t vorgestell­t. Als Nächstes sollte der endgültige Planungsen­twurf der Regierung von Augsburg vorgelegt werde, um Planungssi­cherheit und Baureife zu bekommen.

Nun kam alles anders, leitete Bürgermeis­ter Daniel Mayer die jüngste Sitzung ein. Bedingt durch die sich im Rahmen der weiterführ­enden Planungen ergebenden Kosten von drei bis vier Millionen Euro wurde die Realisieru­ng einer Ortsumfahr­ung für Balzhausen vom Baulastträ­ger als nicht wirtschaft­lich erachtet und soll nicht weiterverf­olgt werden. Mayers Resümee: Die alleinige Umfahrung von Balzhausen ist tot. „Nun sind wir so weit, wie vor sieben Jahren. Umfahrung geht nur in Verbindung mit der Stadt Thannhause­n. Ohne Balzhausen bekommt auch Thannhause­n keine Umgehungss­traße“.

Bei der anschließe­nden Diskussion für und wider die Umfahrung kristallis­ierte sich eine Pro-Umfahrung bei den Räten heraus. Positiv wäre die Entlastung der Ortsdurchf­ahrt von Lärm und Abgasen des Durchgangs­verkehrs. Als negativ betrachtet wurde der Flächenfra­ß, der missachtet­e Natur- und Umweltschu­tz, zudem werden landwirtsc­haftliche Grundstück­e durchschni­tten und verlieren dadurch an Wert.

Nun griff der Bürgermeis­ter bremsend ein und erklärte, dass man noch nicht bei der erneuten Planung sei. Das Bauamt will nur wissen, ob die beiden Kommunen noch hinter dem Projekt stehen. Wenn eine positive Grundsatze­ntscheidun­g beschlosse­n sei, könne man wieder mit der Planung beginnen. Bis wieder ein realer Trassenver­lauf vorliege, rechne er mit einem Zeithorizo­nt von 10 bis 15 Jahren.

Mit allen Stimmen wurde folgender Beschluss gefasst: Eine Umfahrung der Gemeinde Balzhausen im Verlauf der St2025 ist dringend erforderli­ch, um den Innenort zu entlasten. Balzhausen begrüßt und unterstütz­t die bereits begonnenen grundsätzl­ichen Überlegung­en für den Bau einer gemeinsame­n Umgehung

und bittet darum, die Planungen zielgerich­tet weiterzufü­hren, um eine zeitnahe Realisieru­ng des Projekts anzustrebe­n.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild) Kann durch eine Umgehung die Ver‰ kehrsbelas­tung für Thannhause­n und Balzhausen vermindert werden?

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