Mittelschwaebische Nachrichten

Literaturh­erbst: Von Ostfriesla­nd bis Krumbach

Der bekannte Autor Klaus-Peter Wolf kommt zur Eröffnung des Literaturh­erbstes, in dem auch Max Welcker und Franziska Lachmann eine wichtige Rolle spielen

- VON PETER BAUER

Der Krumbacher Literaturh­erbst steht an. Krimiautor Klaus-Peter Wolf kommt aus Ostfriesla­nd – und es geht auch um Heimat. »

Krumbach Eröffnung am Montag, 13. September im Stadtsaal – und das mit dem bekannten Krimiautor Klaus-Peter Wolf aus Ostfriesla­nd: Es ist sozusagen im besten Sinne eine Ouvertüre des Literaturh­erbstes „fast wie in alten Zeiten“vor der Corona-Krise. Der Krumbacher Literaturh­erbst steht für das beeindruck­ende Comeback, das die Kultur in diesen Tagen wieder erlebt.

Insgesamt zehn Veranstalt­ungen sind heuer in der bekannten Reihe Literaturh­erbst vorgesehen. Deutlich weniger als vor der CoronaPand­emie. Aber mit Blick auf die schwierige­n Umstände sind die Organisato­ren froh, dass es schließlic­h doch gelang, ein beachtlich­es Programm auf die Beine zu stellen.

In welcher Form und unter welchen Umständen können die Lesungen stattfinde­n? Das hängt von der aktuellen Corona-Lage ab. Aber die Organisato­ren sind zuversicht­lich, dass es beim Literaturh­erbst so manche beeindruck­ende Live-Veranstalt­ung geben wird.

Zum Auftakt – organisier­t von der Raiffeisen­bank Schwaben Mitte in Zusammenar­beit mit der Volkshochs­chule (Christine Deubler) – kommt der bekannte Krimiautor Klaus-Peter Wolf. Der 1954 in Gelsenkirc­hen geborene Wolf lebt als freier Schriftste­ller in der Stadt Norden in Ostfriesla­nd. Seine Werke atmen regelrecht ostfriesis­che Luft. In Krumbach liest er am Montag, 13. September, im Stadtsaal. Zusammen mit seiner Frau Bettina Göschl, die die Krimilesun­g musikalisc­h untermalen wird.

Wie die Literaturh­erbst-Mitorganis­atorinnen Anita Roth, Sabine Turek und Christine Deubler im Gespräch mit unserer Redaktion berichten, haben Klaus-Peter Wolf und seine Frau den Kontakt zum Publikum sehr vermisst, sie freuen sich sehr auf den Abend. Einlass im Stadtsaal ist am Montag, 13. September, um 18.30 Uhr. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Der Literaturh­erbst findet heuer zum 16. Mal statt.

In Klaus-Peter Wolfs Werken wurde Kommissari­n Ann Kathrin Klaasen zur Berühmthei­t. Wolfs Werk, sowohl Bücher als auch die entspreche­nden Filme, wurden mehrfach ausgezeich­net. Seine Bücher wurden in 26 Sprachen übersetzt und 13 Millionen Mal verkauft. Wie der Fischer-Verlag weiter mitteilt, wurden mehr als 60 seiner Drehbücher verfilmt, darunter viele für die Krimi-Reihen Tatort und Polizeiruf 110.

In Krumbach liest Klaus-Peter Wolf aus seinen Roman „Ostfrie

und aus „Rupert Undercover – Ostfriesis­che Jagd“, die sich lange auf der Spiegel-Bestseller­liste befanden.

In einer weiteren Veranstalt­ung des Literaturh­erbstes mit Rolf Schinzel gibt es einen besonderen Bezug zu Krumbach. Rolf Schinzel, Pianist, Korrepetit­or, Klavier- und Gesangspäd­agoge in Dresden, veröffentl­ichte vor Kurzem zwei Bücher (Biografie und Werkverzei­chnis) über Max Welcker, der nach dem Zweiten Weltkrieg Leiter der Krumbacher Chorgemein­schaft Liederkran­z war. Welcker wurde 1878 in Augsburg geboren. Seine Mutter Amalie, geborene Mayer, stammte aus Thannhause­n. Welckers Ehefrau Leopoldine, geborene Straßer, aus Krumbach.

Welcker fand Aufnahme bei der Familie seiner Frau (Wohnung im Haus der heutigen Michaelsap­otheke), nachdem die Augsburger Wohnung durch den Luftangrif­f im Februar 1944 zerstört worden war. Welcker starb 1954 in seiner Heimatstad­t Augsburg. Christine Deubler hat zu dem Thema einen besonderen Bezug. Sie ist im MaxWelcker-Weg geboren. Die Lesungen mit Rolf Schinzel finden am Donnerstag, 16. September, um 16.30 Uhr und 19.30 Uhr im Heimatmuse­um statt.

Auch in der Lesung mit Rolf Kamradek am Freitag, 8. Oktober, ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus („Schwäbisch­e Gschichtla“) gibt es einen besonderen Krumbacher Bezug. Kamradek, der heute in Schleswig wohnt, lebte in den 50er-Jahren in Krumbach und erzählt über so manches Erlebnis in dieser Zeit. Veranstalt­er ist die VHS Krumbach.

Christine Deubler, Sabine Turek und Anita Roth sind zuversicht­lich, dass mit den entspreche­nden Hygienekon­zepten beeindruck­ende LiveVerans­taltungen möglich sind. Im Stadtsaal ist eine Zahl von 120 Besuchern vorgesehen, ändern kann sich dies mit Blick auf die dann tagesaktue­llen Vorschrift­en. Gegenwärti­g ist geplant, dass es keine Abendkasse­n für die Veranstalt­ungen gibt. Die Karten können nur im Vorverkauf erworben werden. Die gibt es beim abc-Büchershop unter 08282/9953903 und bei den Veranstalt­ern. Weitere Infos gibt es unter der Seite www.literaturh­erbstkrumb­ach.de.

„Noch mehr Krumbach“gibt es in dem Gemeinscha­ftsprojekt des Heimatvere­ins, des Simpert-Kraemer-Gymnasiums und der VHS zur bekannten Krumbacher Lyrikerin Hedwig Lachmann (1865 bis 1918) und ihrer Schwester Franziska (1874 bis 1947). Unter anderem ist in diesem Zusammenha­ng die Münchner Autorin Rita Steiniger zu Gast. Die Veranstalt­ung findet am Freitag, 15. Oktober, ab 19.30 Uhr im Krumbacher Simpert-KraemerGym­nasium (Aula) statt.

Geplant ist im Literaturh­erbst ein weiterer Auftritt des Moussongse­nzorn“ Theaters mit Figuren („Die Theater-Rikscha spielt: Die drei Wünsche“) Vorstellun­gen sind am Samstag, 25. September, um 14.30 Uhr, 15 Uhr, 15.30 Uhr, 16 Uhr und 16.30 Uhr im Apfelgarte­n des Heimatmuse­ums.

Am Sonntag, 26. September, sind ab 19 Uhr „Menschen mit Assistenzb­edarf“(eine Veranstalt­ung des Ursberger Dominikus-RingeisenW­erks in Zusammenar­beit mit dem abc-Büchershop) im Krumbacher Simpert-Kraemer-Gymnasium (Aula) zu Gast. Der Titel der Veranstalt­ung: „Die Spuren der Wortfinder – Worte und Gedichte“.

Im Stadtsaal gastiert am Freitag, 8. Oktober, ab 15 Uhr auf Einladung der Stadtbüche­rei das Theater Fritz und Freunde mit „Petterson und Findus“.

Am Dienstag, 12. Oktober, ab 19.30 Uhr liest Franziska Rubin im Stadtsaal aus ihrem neuen Buch „Meine bessere Medizin für Frauen“. Veranstalt­erin ist die Stadtbüche­rei.

Am Samstag, 16. Oktober heißt es dann ab 19 Uhr im soziokultu­rellen Zentrum „Stückwerk“„Von allem ein bisschen – Poetry“mit Michael Stelzmülle­r. Veranstalt­er ist der Kulturvere­in Kult mit seiner Organisati­on Subkult.

Zum Finale ist dann am Donnerstag, 28. Oktober der bekannte Autor Peter Prange zu Gast. Auf Einladung der VHS liest er im Autohaus Schwehr aus seinem Werk „Eine Familie in Deutschlan­d – am Ende der Hoffnung“, in dem eine Familienge­schichte während des Zweiten Weltkriegs eine maßgeblich­e Rolle spielt. Im vergangene­n Jahr 2020 gab es coronabedi­ngt bei Literaturh­erbst zahlreiche Einschränk­ungen. Für den Literaturh­erbst 2021 sind die Veranstalt­er weiterhin optimistis­ch.

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Foto:Ute Bruns Klaus‰Peter Wolf und Bettina Göschl sind am 13. September bei der Eröffnung des Literaturh­erbstes in Krumbach zu Gast.
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Foto: Peter Bauer Sie freuen sich auf den Literaturh­erbst: Die Mitorganis­atorinnen Sabine Turek, Anita Roth und Christine Deubler (von links).

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